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Die erstaunlichen Vorteile von Brettsperrholz

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Holz als Baumaterial wird landläufig immer noch stark unterschätzt. Wusstest du etwa, dass man damit mittlerweile ganze Hochhäuser bauen kann? Vielleicht hast du nach diesem Baublog eine ganz andere Sicht auf den natürlichen Baustoff und du wandelst dich vom Beton-Fan zum Holz-Enthusiasten…

Wir sprechen heute über Brettsperrholz und über die Vorteile, die das Bauen mit diesen Holzplatten mit sich bringt. Ob du nun Architekt, Bauherr, Bauleiter oder Investor bist: Ich garantiere dir, dass das Gespräch mit Sven Bill eine spannende Sache wird und viel Wissenswertes für dich bereithält.

Sven ist Leiter des Holzbearbeitungszentrums bei Balteschwiler. Das Unternehmen steht für ein breites Spektrum an Anwendungen: von Holz im Innenausbau bis zu Fassadenschalungen für die Aussenanwendung. Sven ist gelernter Zimmermann, hat eine Weiterbildung zum Holzbautechniker absolviert und ist seit einem Jahrzehnt für die Balteschwiler AG tätig.

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Was ist Brettsperrholz?

Brettsperrholz ist eine mehrschichtige Massivholzplatte. Dafür werden Brettlagen (20, 30 oder 40 Millimeter dick) kreuzweise zu grossformatigen Platten verleimt. Die maximale Grösse einer Brettsperrholz-Platte beträgt 3,5 Meter in der Breite und 16 Meter in der Länge. In der Dicke reichen die Masse von 60 Millimeter bis maximal 340 Millimeter.

Brettsperrholz ist ein relativ junges Produkt. Es wurde erst in den 90er-Jahren erfunden. Die ursprüngliche Idee war, eine Verwendung für die sonst selten eingesetzten Seitenbretter des Stammes zu finden.

«Mittlerweile verwendet man dafür aber hauptsächlich schöne Ware, um eine saubere Oberfläche zu erhalten.»

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Die Vorteile

Brettsperrholz lässt sich sehr einfach planen und schnell verbauen. Gemäss Sven sind dies die wichtigsten Gründe für die Beliebtheit des Materials. Ob Wand, Decke, Treppenhäuser oder sogar Aufzugsschächte – dem Einsatz sind fast keine Grenzen gesetzt.

«Wir können eigentlich ganze Gebäude mit diesen Platten erstellen.»

Lediglich bei der Verwendung von Brettsperrholz im Kellerbereich wäre Sven vorsichtig – diese Idee bezeichnet er schmunzelnd als «experimentell».

Holz im Rohbau hat einen weiteren grossen Vorteil: Du benötigst keine Verstärkungen oder Bohrungen für Dübel. Wenn du etwas befestigen willst, kannst du es ganz einfach einschrauben. Der Betonbau hat dafür den Vorteil, dass etwa vergessene Stromleitungen noch nachträglich nachgezogen werden können. Das wäre beim Holzbau im sichtbaren Bereich ein grosses Problem. Dort gilt es umso mehr, alles ganz genau vorgängig durchzuplanen, um so ein Malheur zu verhindern – das sei sich der Holzbauer aber auch gewohnt, sagt Sven.

Für ihn sind ausserdem die Vorteile in der Statik sehr wichtig. Man kann mit Brettsperrholz eine Decke an der Aussenwand aufhängen und die Wand als Träger verwenden. Damit sind grosse Auskragungen wie Balkonelemente gewährleistet, ohne dass dazu Stützen benötigt werden.

Hoch hinaus mit Holz?

Es besteht weiterhin das Vorurteil, dass man mit Holz nicht hoch bauen kann. Das stimmte in der Vergangenheit, trifft jedoch mittlerweile nicht mehr zu, wie Sven weiss.

«Seit 2015 ist es mit den neuen Brandschutznormen möglich, mit Holz sogar Hochhäuser zu bauen.»

Das höchste Projekt, an dem Baltenschwiler als Lieferant beteiligt war, ist ein fünfstöckiges Mehrfamilienhaus. Dort bestehen die Decken und Wände aus Brettsperrholz. Das Erstellen des Rohbaus dauerte dabei lediglich 3 Wochen. Allerdings ist die vorgängige Planung in 3D nicht zu unterschätzen.

Als höchstes Holzhochhaus der Welt galt bisher das 2019 fertiggestellte «HoHo» in Wien. Es ist 84 Meter hoch und hat 24 Stockwerke. Mittlerweile ist aber weltweit ein regelrechter Wettbewerb um diesen Rekord ausgebrochen. In Tokio soll bis 2041 sogar ein 350 Meter hohes Holzhaus entstehen!

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Brettsperrholz im Verbund mit Beton

Vielfach werden bei grösseren Gebäuden das Treppenhaus und der Aufzugsschacht als Betonkern erstellt und danach wird mit Holz fortgefahren. Das lässt sich problemlos so kombinieren.

In Mehrfamilienhäusern ist die Holz-Beton-Verbunddecke gerade sehr angesagt. Dabei kommen nämlich die Vorteile beider Materialien zum Tragen: Im Zugbereich der Decke ist Holz und oben im Druckbereich Beton. Ausserdem bringt der Beton noch mehr Masse in den Bau und sorgt für einen besseren Schallschutz.

Auch wenn die beiden Materialien zusammen ein gutes Bau-Team sind, hat Holz gegenüber dem Beton doch noch einige Vorteile, die Sven hervorheben möchte. Wer mit Holz baut, bringt beispielsweise – im Gegensatz zum Beton – keine Feuchtigkeit in den Bau. Mit Holz hast du ausserdem einen natürlichen Rohstoff, der sogar noch CO2 bindet.

Ein Blick in die Zukunft

Obwohl es Brettsperrholz noch gar nicht so lange gibt, ist die Produktion letztes Jahr im DACH-Raum bereits bei 1 Million Kubikmeter angekommen. Es gibt Prognosen, gemäss denen sich diese Zahl in den nächsten Jahren verdoppeln soll.

Nachhaltiges und klimaneutrales Bauen liegt im Trend und damit auch nachhaltige Materialien. Deshalb sieht Sven für den Holzbau eine grosse Zukunft. Zurzeit werden nur bei 15 Prozent der erstellten Gebäude Holz zumindest in der Tragkonstruktion eingesetzt – es gibt also noch ein riesiges Potenzial.

Mehr Infos und Holzeindrücke…

…findest du auf der Website der Balteschwiler AG. Dort gibt es nebst spannenden Fakten wirklich tolles Bildmaterial. Für Sven Bills LinkedIn-Profil klickst du hier. Einen weiteren interessanten Baublog mit der Firma Balteschwiler kannst du hier lesen; darin geht es um hochwertige Holzterrassen.

Wenn dir dieser Baublog gefallen hat, würde ich mich riesig über eine Bewertung und einen positiven Kommentar auf iTunes freuen.

Beste Grüsse
Marco

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