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Tipps vom Experten für deine Holzterrasse

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Eine schöne Holzterrasse ist heute für viele ein Muss bei der Gestaltung ihres persönlichen Outdoor-Paradieses. Bei solchen Projekten im Aussenbereich solltest du nichts dem Zufall überlassen – schliesslich möchtest du ja möglichst lange daran Freude haben. Material, Aufbau, Hinterlüftung, mögliche Baumängel: Heute erfährst du einfach und kompakt das Wichtigste zur Holzterrasse.

Mein Gast Thomas Szabo ist ein regelrechter Holz-Experte. Er ist Architekt und Objektberater bei der Firma Balteschwiler, wo er seit 17 Jahren arbeitet. Thomas ist ausserdem gelernter Zimmermann und seit vier Jahrzehnten mit dem Thema Holz im Aussenbereich vertraut. 

Balteschwiler ist ein Hobelwerk, das 110 Mitarbeiter beschäftigt und seinen Sitz in Laufenburg hat. Das Unternehmen produziert Bretter für den Terrassenbereich, aber auch für die Fassade und den Innenausbau.

«Wir beschäftigen uns mit Holz in allen Variationen.»

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Vollholz oder WPC?

Zunächst musst du dich als Bauherr für eine der beiden grossen Materialkategorien entscheiden: eine Holzterrasse aus Vollholz oder WPC? WPC bedeutet «Wood-Plastic-Composites», also ein Gemisch aus Holz und Kunststoff.

Holz im bewitterten Aussenbereich sei nach wie vor stark im Trend, sagt Thomas.  Einer der Vorteile ist bestimmt der Aspekt der Nachhaltigkeit. Mit Holz setzt du auf einen natürlich nachwachsenden Rohstoff. Es lassen sich auch gut Auswechslungen von Brettern vornehmen, falls das nötig sein sollte. Ein grosser Vorteil ist, dass deine Holzterrasse weniger heiss wird im Vergleich zu Böden aus anderen Materialien. Umgekehrt ist der Holzboden im Frühling und Herbst nicht so unangenehm kalt wie etwa ein Steinboden.

Bei den aktuellen Holz-Trends sind vergütete Hölzer gefragt, Tropenhölzer waren lange sehr beliebt, sind aber mittlerweile out. Bei den vergüteten Hölzern ist jedoch zwingend eine entsprechende Vorbehandlung notwendig. Dann halten sie 30 Jahre und länger.

Bei WPC gibt es zahlreiche Produkte, die alle wieder andere Eigenschaften aufweisen. Die WPC-Dielen sind langlebig und pflegeleicht. Ein dicker Pluspunkt gibt es für das Gemisch aus Kunststoff und Holz in punkto Farbechtheit – hier können Naturholzprodukte nicht mithalten. Es gilt wie immer die Merkblätter zu den Produkten zu beachten, denn WPC-Dielen können nicht nach Belieben überall eingesetzt werden.

Logo Balteschwiler

Holzböden im Aussenbereich: Das musst du wissen

Holz im Aussenbereich – das gilt übrigens auch bei Fassaden – muss luftumspült sein. Der Boden deiner Holzterrasse sollte möglichst weit weg vom Erdreich sein, damit sich keine Pilze bilden.

«Holz ist individuell – jedes Brett ist Natur, jedes Brett hat gewisse Eigenschaften, die man kennen muss.»

Diese Eigenschaften kennt die Menschheit seit tausenden von Jahren. Doch leider, so Thomas, schenken ihnen viele zu wenig Beachtung und verzichten etwa auf eine ausreichende Aufbauhöhe. Wichtig ist auch, vom Auflager zur Folie eine Trennschicht einzubauen, da sonst über die Jahre ein sehr teurer Schaden entstehen kann. Ein erfahrener und kompetenter Unternehmer, der sich mit diesen Gefahren auskennt, ist deshalb unverzichtbar.

Ein weiterer Tipp: Deine Unterkonstruktion sollte qualitativ auf dem gleichen Level sein wie dein Deckbelag. Nimmst du zum Beispiel einen Deckbelag der Klasse 1, so hält dieser mindestens 25 Jahre. Wählst du gleichzeitig für die Unterkonstruktion ein Material der Klasse 3 – etwa Lärche – verrottet diese schneller und der Deckbelag hält irgendwann nicht mehr. Thomas empfiehlt daher ein langlebiges Holz; eine fast ewig haltbare Möglichkeit ist die Konstruktion aus Aluminium.

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Wie sieht der Aufbau aus?

Für den Aufbau gilt: Je höher, desto besser. Eine Aufbauhöhe von 15 Zentimetern findet Thomas optimal. Das Problem: So viel Platz hat der Unternehmer fast nie zur Verfügung.

Im Normalfall müssten Thomas und seine Kollegen mit einer Höhe von 6 bis 7 Zentimetern arbeiten. Das liegt daran, weil beim Bau oftmals nicht von Anfang an für eine Holzterrasse geplant wird.

Zu berücksichtigen gilt es die wasserführende Schicht (ca. 2 Zentimeter), die Unterkonstruktion (4,5 bis 7 Zentimeter), den Luftabstand zwischen der Unterkonstruktion und der Diele (ca. 0,6 Zentimeter) und die Diele selbst (2,1 bis 3 Zentimeter). In der Summe sind das mindestens 10 Zentimeter.

Die Lebensdauer der Holzterrasse verlängern

Wie musst du nun planen, damit du an deiner Holzterrasse möglichst lange Freude haben kannst? Grundsätzlich gilt: Je höher der Abstand zur wasserführenden Schicht ist, desto länger hält das Material.

«Ein Aufbau von 14 Zentimeter verdoppelt mindestens die Lebensdauer deiner Holzterrasse im Vergleich zu einem Aufbau von 7 Zentimetern.»

Auch sollten die Dielen mit genügend Abstand zueinander verbaut werden. Die Faustregel besagt, dass die Fugen 5 Prozent der Fläche deiner Holzterrasse ausmachen sollten.

Einmal im Jahr wird deine Holzterrasse ausserdem etwas Zuwendung von dir in Form von fachgerechter Pflege benötigen.

Erfahre mehr über die Arbeit und die Produkte der Firma Balteschwiler auf ihrer Website.

Holz als Ersatz für Kunststoff ist einer der Tipps in unserem Blog zur Vermeidung von Plastikmüll – schau doch hier mal rein, es lohnt sich!

Wenn dir diese Folge weitergeholfen hat, würde ich mich riesig über eine Bewertung und einen positiven Kommentar auf iTunes freuen.

Beste Grüsse
Marco

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