Aufzug-Montage-Aufzugsmontage-bauherren-podcast-schweiz-marco-fehr-baublog

Die Aufzugsmontage – Vorbereitung bis Inbetriebnahme

LinkedIn
Facebook
Inhaltsverzeichnis

Bei der Aufzugsmontage geschehen immer wieder dieselben Fehler, die nicht selten eine Verzögerung der Inbetriebnahme verursachen. Das liesse sich jedoch mit dem richtigen Fachwissen leicht vermeiden! In diesem Baublog sagt uns ein Montagetrainer für Aufzüge der Firma Kone, wie die Montage ablaufen sollte – von der Vorbereitung bis zur Inbetriebnahme.

Unser Gast Dennis Kasper kennt die Herausforderungen auf der Baustelle und weiss, woran eine planmässige Inbetriebnahme häufig scheitert. Er wird uns ausserdem erklären, wie die bei Kone übliche gerüstlose Montage funktioniert. Dennis hat mittlerweile über 15 Jahre Berufserfahrung mit Aufzügen und war unter anderem im Service und in der Montage tätig.

Aufzug-Montage-Aufzugsmontage-bauherren-podcast-schweiz-marco-fehr-baublog-22

Aufzugsmontage: Die Vorbereitung

Vor der Montage muss die Baustelle mit dem Aufzugsschacht vorbereitet werden. Damit die Aufzugsmontage reibungslos und effizient über die Bühne geht, müssen die Bauteile richtig platziert und ein Lagerplatz von etwa 30 Quadratmetern angelegt werden. Ausserdem braucht es aus Sicherheitsgründen vor Baubeginn eine Schachtabsperrung.

Natürlich muss man auch den Baustrom einrichten. Für die Hebezüge der gerüstlosen Aufzugsmontage der Firma Kone (mehr dazu weiter unten) benötigt man einen ganz speziellen Strom: mindestens 16 Ampere mit einem Fi-Schutzschalter. Die Entfernung vom Schacht zum Baustromkasten sollte maximal 25 Meter betragen, weil ansonsten der Aufwand für das Verlegen der Kabel zu gross wird.

Der beste Zeitpunkt für den Einbau

Wann ist nun im Bauprogramm gemäss Dennis der optimale Augenblick für die Aufzugsmontage?

«So spät wie möglich.»

Man muss sich generell bewusst sein, dass ein Aufzug viele elektrische Komponenten beinhaltet, die durch Staub oder eine hohe Luftfeuchtigkeit beschädigt werden könnten. Für eine Baustelle den spätesten Zeitpunkt zu finden, ist natürlich nicht so einfach.

Du kannst dich für eine grobe Ermittlung des Zeitpunktes am Unterlagsboden und dem Putz orientieren. Das sind im Treppenhaus wohl die grössten Dreckverursacher, welche die Bauteile beeinträchtigen könnten. Wenn sie fertiggestellt sind, ist in der Regel der Weg frei für die Aufzugsmontage. Andere Unternehmer, mit denen es «Kollisionen» geben könnte, sind der Plattenleger, der Maler, der Trockenbauer und der Elektriker.

gebäudedigitalisierung-bauherren-podcast-schweiz-marco-fehr

Häufige Fehler

Der zunehmende Zeitdruck auf der Baustelle führt manchmal leider auch zu schlimmen Fehlern. Bei der Aufzugsmontage etwa beginnen manche, wenn noch viel Feuchtigkeit oder sogar Nässe im Schacht ist. Das ist äusserst ungünstig, denn die Gleitflächen der Schienen und andere Bauteile sind nicht vor Korrosion geschützt. Regnet es effektiv noch in den Schacht rein, beginnt Kone gar nicht erst mit dem Einbau. 

Ein ganz wichtiges Thema ist die Sicherheit. Zu oft ist die Schachtabsperrung auf den Baustellen nicht so, wie sie sein sollte – und das ist ein grosses Problem.

Immer wieder kommt es vor, dass andere Unternehmer den Schacht als Abkürzung für ihre Leitungen benutzen. Diese sind dem Monteur dann natürlich im Weg.

«Was bei anderen Handwerkern ebenfalls sehr beliebt ist: Man macht die Schachtgrube einfach zu seinem Mülleimer…»

So läuft die Aufzugsmontage ab

In der Regel liefert Kone den Aufzug am Montagmorgen auf die Baustelle. Vorher gilt es zu besprechen, wo sich der Lagerplatz dafür befindet und wie der LKW überhaupt an die Baustelle rankommt. Dann übergibt der Baustellenleiter die Baustelle dem Monteur. Dieser wird auch über allfällige Besonderheiten (z. B. andere Gewerke an den Arbeitsorten) unterrichtet.

Kone montiert schon seit Jahrzehnten gerüstlos. Dabei wird zuerst ein elektrischer Hebezug in der Funktion eines Krans in den Schacht eingebracht. Nach dem Ausloten des Schachts beginnt man von unten in der Grube mit dem Einbau der Schienen.

Damit es mit der Montage weitergehen kann, muss als Nächstes die Kabine rein – und zwar die fertige Kabine samt Auskleidung und allem Drum und Dran. So liegt draussen kein Material herum, das kaputtgehen könnte. Der Hebezug, der zuvor als Kran benutzt wurde, verwandelt sich dann in den Antrieb für die Kabine. Diese dient nun quasi als mobile Plattform.

«So können wir uns ohne Gerüst Stück für Stück durch den Schacht bewegen.»

Oben im Schachtkopf angekommen, bauen die Monteure noch den Motor und weitere Teile ein. Daraufhin geht’s wieder abwärts: Die Schachttüren stehen auf dem Programm. Ist auch das erledigt, startet die Elektrifizierung der Anlage. Am Schluss fehlen noch die Seile.

Für eine durchschnittliche Anlage von 5 bis 6 Haltestellen dauert die Aufzugsmontage anderthalb bis 2 Wochen. Die für Kone typische gerüstlose Montage ist sicherer, nachhaltiger, schneller und günstiger als die Alternative mit einem Holzgerüst.

 

Erste Inbetriebnahme

Sind die Seile drin und der Hebezug draussen, können mithilfe des Baustroms schon mal die ersten Bewegungen ausgetestet werden. Zuvor gibt es aber noch eine interne Qualitätswerkabnahme; man testet ausserdem den Aufzug mit elektrischen Messinstrumenten. Dann wird der Aufzugsanlage also mit Strom Leben eingehaucht und die Kabine macht sich erstmals selbständig auf die Reise durch den Schacht – steht dabei aber unter genauer Beobachtung. Ein wichtiger Punkt ist etwa, ob sich auf allen Stockwerken die Türen korrekt öffnen und schliessen.

Es gibt diverse Probleme, die eine planmässige Inbetriebnahme verunmöglichen. Zum Beispiel, wenn im Gebäude der Originalstrom oder die Fliesenanschlüsse an die Schachttüren noch fehlen. Seitlich der Türen gibt es ausserdem Spalten, die vor der Inverkehrbringung verputzt werden müssen. Auch Beschädigungen können zu einer Verzögerung führen. Wer sich darüber aber ein paar Gedanken macht, wird schnell Methoden finden, mit denen man die Aufzugsanlage schützen kann. 

«Man könnte beispielsweise die Schwellen am Boden von vornherein abkleben, bevor der Fliesenleger kommt.»

Oder man könnte mit einer Holzkonstruktion die Schachttüren schützen, bis auf den Bereich, wo der Gipser noch anschliessen muss. An den Türrahmen sollte man übrigens mit Gewebeschienen arbeiten, da sich die Schachttüren leicht bewegen. Andernfalls reisst der Putz.

Du siehst also: Je früher der Aufzug reinkommt, desto durchdachter müssen die Schutzvorrichtungen sein, wenn der Aufzug die Bauarbeiten heil überstehen soll.

Mehr Infos

Kone besitzt eine sehr informative und umfangreiche Website, auf der du für jedes Anliegen rund ums Thema Aufzug fündig wirst. Klicke hier, um in die Abteilung «Kontakt» zu gelangen, wo es zahlreiche weiterführende Optionen und ein Kontaktformular gibt.

Du willst noch mehr Baublogs mit Experten der Firma Kone? Kein Problem! Wie du als Bauherr deinen Aufzug von A bis Z perfekt durchplanst, kannst du hier nachlesen.

Wenn dir dieser Baublog gefallen hat, würde ich mich riesig über eine Bewertung und einen positiven Kommentar auf iTunes freuen.

Beste Grüsse
Marco

Auch Du möchtest mit dem Podcast mehr Sichtbarkeit erlangen und zusätzlich von einem Blogbeitrag profitieren?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert