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Mitarbeiter im Handwerk finden und Kündigungen vermeiden

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In Zeiten des akuten Fachkräftemangels gestaltet sich die Rekrutierung erstklassiger Mitarbeiter als riesige Herausforderung. Hat man sie einmal gefunden, sollten sie natürlich möglichst lange im Unternehmen bleiben. Wie man Mitarbeiter im Handwerk anwirbt, sie führt und ans Unternehmen bindet – darum geht’s heute.

Unser Gast kennt die Branche seit 30 Jahren: Michael Steinbauer, besser bekannt als der «Baustellencoach». Er ist Experte im Selbstmanagement und berät Bauprofis auch im Umgang mit Mitarbeitern und Kunden. Das Ziel dabei ist stets die produktive und erfolgreiche Baustelle.

In diesem Fachgespräch erfährst du unter anderem, wo und wie du nach Mitarbeitern suchst und wie du Führung übernimmst, um diese Mitarbeiter richtig einzusetzen.

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Suche die Sichtbarkeit

Wie sollen sich Leute bewerben, wenn sie dich nicht sehen? Die Voraussetzung, um Mitarbeiter zu finden, ist deshalb die Sichtbarkeit.

Früher haben Bauunternehmen eine Anzeige publiziert, dann kamen Bewerbungen und man hat sich jemanden ausgesucht. Heute müssen die Firmen nach den Mitarbeitern suchen – es hat eine Umkehrung des traditionellen Prozesses stattgefunden. Die Unternehmen müssen aktiv werden und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Wer das nicht tut, ist wie der Single, der zuhause rumsitzt und darauf hofft, dass der Traumpartner wie durch ein Wunder einfach anruft – das wird nicht passieren. Punkt 1 von Michael lautet also: In die Sichtbarkeit gehen!

So findest du Mitarbeiter

Du kannst dich mal hinsetzen und aufschreiben, was du in deinem Fall für Möglichkeiten hast, deine Sichtbarkeit zu vergrössern. Für ein kleines Unternehmen genügt es vielleicht, wenn man nur lokal sichtbar ist und sich vor Ort etabliert. Man kann aber zum Beispiel auch auf Messen Präsenz markieren und sein Netzwerk vergrössern (zum Beispiel auf dem openBIM-FORUM in Luzern, wo ich auch einen Stand haben werde, mehr dazu HIER).

Eine Möglichkeit für Sichtbarkeit im ganz grossen Stil sind natürlich die sozialen Medien. Michael betont jedoch, dass man hier nicht einfach mal loslegen kann. Es braucht eine klare Strategie; Social Media muss Chefsache sein.

Eine gute Übung ist es auch, mal nach Vorbildern Ausschau zu halten und zu analysieren, wie es denn die Grossen der Branche machen. Auch auf diese Weise gelangst du zu vielen Ideen.

Emotionen und Authentizität zählen

Wichtig ist, dass man etwas von deinem Unternehmen spürt. Wenn man einfach eine Stellenausschreibung auf Facebook oder Instagram im gleichen Stil raushaut, wie man das in der Zeitung gemacht hätte, nützt man nicht die Möglichkeiten des Mediums.

Du könntest dein Team und deine Baustellen etwa in einem Video vorstellen. Braucht es dafür hochprofessionelle, hollywoodmässig ausgeleuchtete Filmaufnahmen? Nein, es genügt ein Handyvideo, denn in den sozialen Medien ist Authentizität Trumpf. Damit zeigst du: Hier sind normale Leute und es ist bei euch nicht alles geplant und gefakt. Wie bei jedem Kauf und überhaupt bei allen Handlungen spielen die Emotionen die wichtigste Rolle. Wir mögen unsere Entscheidungen im Nachhinein rational begründen – ausschlaggebend ist aber stets die emotionale Ebene.

Das bedeutet wiederum, dass leere Schlagworte und Benefits als Anreize nicht viel bringen. Mit mehr Geld, einer Viertagewoche oder Gratiskaffee hast du vielleicht einen Köder, aber damit findest du nicht unbedingt einen guten Mitarbeiter. Oder willst du einen Mitarbeiter, der nur zu dir kommt, weil er gratis Kaffee bekommt? Nein, du suchst nach ganz anderen Motivationen, du suchst nach Mitarbeitern, die sich mit deinem Unternehmen identifizieren.

Neuartiger Bewerbungsprozess

Wenn Michael eine freie Stelle besetzen will, verlangt er deshalb ein Video, in dem die Bewerberin oder der Bewerber ein bis zwei Minuten lang erzählt, weshalb er oder sie für ihn arbeiten will. Wenn Michael dann merkt, dass sich diese Person für die Stelle begeistert, lädt er sie zu einem Zoom-Call ein – und zwar am Sonntagabend. Dann sieht er, wie hoch die Motivation tatsächlich ist.

Dieser neuartige Bewerbungsprozess gewährleistet, dass die richtigen Leute an den richtigen Ort gelangen und eine erfüllende Arbeit haben, die ihnen Spass macht.

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Tipps zur Mitarbeiterführung

Wenn du mal die richtigen Mitarbeiter gefunden hast, sollten sie natürlich auch möglichst lange in deinem Unternehmen bleiben. Dazu musst du richtig führen können und dies wiederum erfordert, dass du dich mit diesen Menschen beschäftigst. Genau das ist das Spezialgebiet von Michael.

Er benutzt das DISG-Modell, um die Mitarbeitenden grob in vier Grundtypen einzuordnen: «DISG» ist ein Akronym, das für die Grundtypen Dominanz, Initiative, Stetigkeit und Gewissenhaftigkeit steht. So findest du heraus, ob der Mitarbeiter seinem Grundtyp entsprechend im Unternehmen eingesetzt wird.

In einem zweiten Schritt analysierst du, wie eng die betreffende Person geführt werden muss. Bei manchen wirkt zu viel Führung und Kontrolle nämlich hemmend und kontraproduktiv; bei anderen wiederum ist sie notwendig, um Resultate zu erhalten.

Hier kommen nochmals die Vorteile der aussergewöhnlichen Bewerbungsmethode per Vorstellungsvideo zum Tragen: Dabei erkennt man nämlich schon sehr gut, um welchen Grundtyp es sich handelt. Wer lieber gewöhnlich seine Unterlagen sendet und nicht vor die Kamera stehen will, ist schon mal nicht der extrovertierte Typ, den es beispielsweise im Verkauf braucht.

Beachtest du all diese Tipps, dann sind die richtigen Leute an der richtigen Stelle – und damit verhinderst du hohe Fluktuationsraten, mit denen viele Unternehmen kämpfen. 

Mehr Infos & Kontakt

Falls du mehr über Michael Steinbauer erfahren willst, musst du einfach nach dem «Baustellencoach» googeln. Diese Bezeichnung hat er sich inzwischen übrigens sogar schützen lassen. Direkt auf seine Website gelangst du über diesen Link. Du findest Michael auch auf LinkedIn.

Wenn dir diese Folge weitergeholfen hat, würde ich mich riesig über eine Bewertung und einen positiven Kommentar auf iTunes freuen.

Beste Grüsse
Marco

Auch Du möchtest mit dem Podcast mehr Sichtbarkeit erlangen und zusätzlich von einem Blogbeitrag profitieren?

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