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Was Mieter heute wollen – 10 Tipps für eine begehrte Wohnung

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Inhaltsverzeichnis

Mieter werden immer anspruchsvoller. Das ist nicht ungerechtfertigt, denn schliesslich steigen ja auch permanent die Mietzinsen. Achte beim Bau einer Mietwohnung deshalb zwingend auf die Bedürfnisse der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner.

Ich zeige dir in diesem Baublog, was Mieter heute wollen und erwarten. Mit den folgenden 10 Tipps werden deine Wohnungen dermassen begehrt sein, dass sie noch vor Bezug vermietet sind. Dabei berichte ich diesmal nicht nur von meinen Erfahrungen als Bauleiter, sondern auch als Mieter. Ausserdem habe ich in meiner LinkedIn-Gruppe eine Umfrage gemacht: Was ist den Gruppenmitgliedern bei einer Wohnung besonders wichtig? Hier gab es einige sehr spannende Inputs, auf die ich im Anschluss an die 10 Tipps eingehen werde.

Du darfst dich auf einen vielschichtigen Baublog freuen: Es wird unter anderem um das Bad, um Parkplätze, nachhaltige Materialien und ums Smart Home gehen.

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1: Wähle zeitlose Designs und nicht Trends.

Der Mieter ist König! Man sollte also für ihn bauen und dabei einen möglichst zeitlosen Stil anvisieren. Wir haben beispielsweise Bodenplatten mit Terracotta-Farbton in unserer Wohnung. Dazu passen jetzt nicht unbedingt alle Möbel. Deshalb würde ich vorschlagen: Lass dich beraten und frage nach zeitlosen und beliebten Designs und Farben, um möglichst viele Interessenten anzusprechen.

2: Materialien müssen nachhaltig sein.

Ich spreche hier in erster Linie für einmal nicht von nachhaltiger Produktion, sondern von Nachhaltigkeit im Unterhalt. Wenn wir bei Bodenplatten als Beispiel bleiben, bedeutet dies, dass die Reinigung der Platten einfach sein sollte. Die Pflege der Materialien darf nicht jedes Mal Anlass für Ärger und Frust bieten. Denke also ganz allgemein als Bauherr nicht nur ans Design und die Funktionalität, sondern auch an den Unterhalt und die Reinigung.

3: Offeriere eine smarte Wohnung.

Smart Home bedeutet nicht einfach noch mehr Elektroschrott in der Wohnung. Vielmehr geht es darum, gezielt den Wohnalltag leichter und angenehmer zu machen. Wie wäre es etwa mit einem Handlauf, der auf dem Flur eine indirekte Beleuchtung aktiviert? Solche Dinge werden in Zukunft immer wichtiger und deine potenziellen Mieter werden sich dafür begeistern.

Selbst der Sonnenschutz kann intelligent sein. Die Storen sorgen automatisch dafür, dass im Sommer die Hitze draussen bleibt und im Winter die Sonne beim Heizen mithilft. Dafür muss nicht mal jemand zuhause sein. Erfahre mehr dazu in diesem früheren Baublog mit der Firma Griesser.

4: Wärme- und Lüftungsregulierung müssen möglich sein.

In unserer aktuellen Wohnung haben wir nie unter 24 Grad Celsius – und das darf doch wirklich nicht sein! Das Problem ist, dass die umliegenden Wohnungen unsere Räume «mitbeheizen». Wir haben keine Möglichkeit, die Temperatur zu senken; wir können nur alle Regler auf null stellen. Durchzug machen ist ebenfalls nicht möglich. Das hätte man definitiv besser planen können.

5: Ein Balkon braucht (meistens) eine Markise.

Architekten mögen Markisen nicht, weil sie das Bild der Aussenfassade «verunstalten». Aber wenn nun mehrere Mieter einen Sonnenschirm aufstellen, ist das Bild ohnehin nicht mehr schön und einheitlich.

Ich habe übrigens bei uns vom Architekten für das Fehlen der Sonnenstoren folgende Begründung gehört: «Wenn die Sonne im Sommer auf den Balkon scheint, dann ist sie so weit unten, dass eine Markise eh nichts nützen würde.» Man darf aber einem Architekten nicht immer alles glauben… Jedenfalls werden wir das im ersten Sommer in unserer neuen Wohnung dann mal austesten.

6: Der Velokeller muss organisiert sein.

Wieder ein Tipp aus eigener Erfahrung: Wir haben einen Velokeller, aber kein Aufbewahrungssystem. Das bedeutet, dass ziemliche Unordnung herrscht und die Velos nicht selten umkippen, weil sie im Weg stehen.

7: Mieter wollen viel Stauraum!

Einbauschränke sind bei Mietern sehr beliebt. Was aber viele Planer vernachlässigen, sind die Extras, die einen Schrank aufwerten. Du erinnerst dich vielleicht an den Baublog «Der moderne Garderobenschrank» mit der Firma Loosli. Dort haben wir erfahren, dass heute unter anderem eine Lüftung für nasse Sportbekleidung, kabellose Aufladestationen und ein integrierter Velo-Akku in einem Schrank Platz finden.

8: Das Badezimmer soll eine Wohlfühloase sein.

Duschvorhänge sind unhygienisch, unpraktisch und einfach nicht mehr zeitgemäss. Die Lösung ist hier die Duschtrennwand.

Ausserdem wünschen sich die Bewohner für die Übergangszeiten, wenn die Zentralheizung nicht läuft, eine behagliche Wärme in ihrer Wohlfühloase. Deshalb empfehle ich einen Badheizkörper in einem modernen Design.

Und nicht zuletzt braucht es auch im Bad genügend Stauraum.

9: Plane eine Ladestation für Elektroautos.

Die Nachfrage nach Elektroautos und damit nach Ladestationen wird zunehmen. Plane also jetzt schon für die Zukunft! Es genügt auch, wenn du erst die Leitung vorbereitest und die Ladestation noch nicht ausführst. Ein nachträglicher Einbau würde nämlich sehr viel mehr kosten.

10: Sorge im Keller für Privatsphäre.

Ich habe schon erlebt, dass im Keller die Abteile mit einem groben Maschendrahtzaun umgesetzt wurden. Die Folge davon war, dass die Mieter alle selbständig einen improvisierten Sichtschutz installiert haben. Das sah natürlich gar nicht schön aus. Entscheide dich lieber für kosteneffiziente und zugleich sichere und ästhetische Trennsysteme, die für Privatsphäre sorgen.

Weitere Ideen und Anregungen

Jetzt also wie versprochen noch zwei Inputs aus meiner LinkedIn-Umfrage. 

Eine Person schreibt, dass sie sehr glücklich sei über die grosse Küche in ihrer Wohnung und über den ebenso grosszügigen Kühlschrank. Einen Steamer brauche sie nicht, aber es wäre schön, wenn sie dafür eine Dunstabzugshaube hätte, an der sie nicht immer den Kopf anstossen würde. Auch im Trend sind ja momentan riesige Fensterfronten. Diese LinkedIn-Nutzerin aus unserer Gruppe findet allerdings, dass es weniger Fensterfronten, dafür mehr Wände für Schränke geben sollte.

Zum Abschluss noch der Beitrag von Denis Glisic (chuchibude AG in Dübendorf) auf LinkedIn. Als Küchenbauer vermisste er in jeder Mietwohnung eine Küche, die robust und praktisch ist. Auch er verzichte dafür gerne auf den Steamer. Im Bad fehlte ihm jeweils eine Waschmaschine und auch ein Wasch-WC wäre eine sinnvolle Investition, findet Denis. Weiter gab es jeweils zu wenig Besucherparkplätze und Veloabstellplätze. Zudem verdienten die Spielplätze den Namen «Spielplatz» kaum. (Die zuständige Person sollte mal diesen Baublog mit Matthias Wipfli lesen!)

Wenn dir dieser Baublog gefallen hat, würde ich mich riesig über eine Bewertung und einen positiven Kommentar auf iTunes freuen.

Beste Grüsse
Marco

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