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Spezialdübel korrekt berechnen und einsetzen

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Seismische Aktivitäten, Langzeitbelastungen und Korrosionsgefahr: Das können Herausforderungen sein, die ein entsprechender Spezialdübel meistern muss.

Wo kommen solche Dübel zum Einsatz? Und wie kann man die Berechnungen dafür ganz einfach mit einem digitalen Tool erstellen? Das erfährst du in diesem Baublog mit Bauingenieur Yannick Schelker, Trade Manager Structural Engineering bei der Hilti Schweiz AG. Zudem lernen wir, welcher Dübel in einem Fluchtweg absolut verboten ist.

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Wo braucht es Spezialdübel?

Die Wahl des Dübels wird massgeblich von zwei Faktoren bestimmt. Einerseits ist es die Beschaffenheit des Untergrunds: Unterschiedliche Materialien wie Beton, Ziegel, Porenbeton, Naturstein, Holz etc. haben unterschiedliche Eigenschaften in Bezug auf Tragfähigkeit, Dichte und Struktur.

Der zweite entscheidende Faktor sind die Einwirkungen der Umwelt. Erdbeben, Feuchtigkeit, Schocklasten, Feuer, Temperaturschwankungen, chemische Exposition sowie mechanische Belastungen erfordern spezialisierte Dübel.

Spezialdübel mit Schockzulassung findet man beispielsweise in Industrieanlagen, wo Maschinen starke Vibrationen oder Stossbelastungen erzeugen. Sie kommen auch in Zivilschutzanlagen zum Einsatz, um die Strukturelemente selbst bei Explosionen sicher und funktionsfähig zu halten.

Ein wichtiger Punkt ist auch die Korrosionsresistenz. Hierbei unterscheidet man zwischen der Beschichtung und der Legierung. Bei der Beschichtung differenziert man wiederum in die galvanische Verzinkung und die stärkere Feuerverzinkung. Eine Legierung bietet durch das ganze Teil dieselbe Stahlgüte und eine höhere Resistenz. Noch mehr Korrosionsschutz bringen Duplexstahl und hochkorrosionsbeständiger Stahl, wie man ihn beispielsweise im Tunnelbau verwendet.

Gratistool zur Dübel-Berechnung

Mit Profis Engineering bietet Hilti eine cloudbasierte Plattform zur Berechnung von Dübeln an. Jeder Bauingenieur und jede Bauingenieurin kann sich dort ganz einfach registrieren und losrechnen – das Tool ist in der Basisversion völlig kostenlos.

Die Berechnung mit der Software erfolgt ganz intuitiv. Es beginnt mit den Angaben zum Untergrund (Material, Dicke, Abstand zu Rändern etc.). Weiter kannst du dann wie bei einem Statik-Programm die massgebenden Belastungsszenarien berechnen, nach denen du den Dübel dimensionierst.

Schliesslich kannst du deine Suche noch weiter verfeinern: Muss der Dübel rostfrei sein? Willst du einen mechanischen oder einen chemischen Dübel? Wie tief darf die Verankerung höchstens sein? So kannst du dir deinen perfekten Dübel quasi «zurechtfiltern».

Falls du als Laie ein Dübel-Anliegen auf dem Herzen hast, gibt es ebenfalls eine Lösung: die Plattform Ask Hilti. Hier bekommt die gesamte Schweizer Bau-Community Antworten auf Fragen rund um die Befestigungs- und Installationstechnik. Darüber hinaus kannst du aufgezeichnete Webinare schauen und Fachartikel lesen.

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Dübel für seismische Beanspruchung

Die Seismik ist in der Befestigungstechnik – besonders im öffentlichen Bau – ein grosses Thema. Damit ein Spezialdübel eine seismische Zulassung erhält, muss man ihn nach einer im EAD vorgegebenen Weise prüfen. Dafür gibt es die beiden seismischen Kategorien C1 und C2, wobei für die Zulassung mit C2 höhere Testanforderungen erfüllt sein müssen.

Ein wichtiges Detail: Mauerwerk wird dabei nicht berücksichtigt. Für diesen Untergrund gibt es also sozusagen keine Zulassungsgrundlage, was den dortigen Einsatz dieser Dübel eigentlich nicht erlaubt.

In solchen Fällen gibt es bei Hilti die Möglichkeit eines sogenannten Engineering Judgements. Das bedeutet konkret: Man lässt den gesunden Menschenverstand walten und begibt sich gemeinsam mit dem Planer bei der Suche nach einer Lösung mit Fachwissen und Erfahrung auf die sichere Seite.

Die Verantwortung des Monteurs

Die häufigsten Fehler im Zusammenhang mit Spezialdübeln geschehen so: Der Planer definiert zwar die Befestigung korrekt, aber der Monteur verbaut etwas anderes und hofft, dass es hält.

Dabei wäre der ausführende Unternehmer verpflichtet, genau den in der Ausschreibung definierten oder einen äquivalenten Dübel nach Zulassung zu verbauen. Auch hier hat Hilti eine praktische Hilfestellung: Mit Profis Engineering kannst du für jeden Dübel einen Report mit den Installationsdaten generieren. Bohrlochtiefe, Durchmesser, Bohrlochreinigung, Anzugsdrehmoment – da steht wirklich alles drin, was du als Monteur wissen musst.

Schäden durch falsche Spezialdübel

Für die fatalen Folgen einer falschen Dübelwahl gibt es leider genug Beispiele. Im Schwimmbad etwa hat man mit dem Wasser und dem Chlor besonders extreme Bedingungen, welche die höchstmögliche Korrosionsbeständigkeit erfordern. Auch für die Deckenkonstruktion reicht ein lediglich rostfreier Stahl nicht aus. Hier muss ein feuerverzinkter Stahl rein, da sonst Lochfrass droht.

An gewissen Orten kann der falsche Dübel sogar lebensgefährlich sein – zum Beispiel im Fluchtweg. Hier ist ein Kunststoffdübel absolut tabu. Damit selbst im Brand- und Erdbebenfall nichts herunterfällt und die Fluchtwege frei bleiben, braucht es einen C2-Dübel.

Fragen kostet nix!

Im Zweifelsfall einfach bei Hilti nachfragen – hier findest du den Kontakt. Die kostenlose Software für Bemessungen inklusive nachträglicher Bewehrungsanschlüsse gibt es unter diesem Link!

In diesem früheren Baublog mit Hilti kannst du übrigens nachlesen, wie du mit dem richtigen Dübel Zeit und Kosten sparst.

Beste Grüsse
Marco

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