
Braucht mein Rasen zusätzliche Pflege?
Wir haben alle das Idealbild des «englischen Rasens» im Kopf: dunkelgrün, dicht, gesund, ohne Unkräuter, mit geschlossener Grasnarbe. Die Hausgartenrealität sieht leider oftmals ganz anders aus. Wie viel Abweichung von diesem Idealbild toleriert wird, ist eine persönliche Entscheidung und basiert auf deiner subjektiven Einschätzung. Wie viele Bei- und Unkräuter duldest du auf deiner Grünfläche? Wann musst du eingreifen, bevor es eher nach Kräutergarten als nach Rasen ausschaut? «Bei über 50 Prozent Un- und Beikräutern sollte man den Rasen neu anlegen.» Bei weniger als 40-50 Prozent lässt sich mit guter Pflege wieder ein schöner Rasen hinkriegen, sagt Matthias.Wichtige Methoden der Rasenpflege
- Vertikutieren: Beim Vertikutieren entfernt man Filz und Moos aus der Rasennarbe für eine bessere Belüftung des Rasens. Dabei schneiden Messer leicht in den Boden (maximal 8 Millimeter tief). Die Wurzeln bekommen mehr Sauerstoff und der Rasen wird dichter. Man vertikutiert kreuzweise über die Grünfläche, wobei man nicht erschrecken muss, wenn der Rasen nachher zunächst etwas mitgenommen aussieht – das ist normal.
- Aerifizieren: Beim Aerifizieren stanzt man kleine Löcher in den Rasen und entfernt die Erde, die sich darin befand. Diese aerifizierten Löcher werden dann mit Rasensand gefüllt, was zu einer Verbesserung der Bodenstruktur führt. Auch kannst du mit dem Sand kahle und unebene Stellen ausgleichen.
Rasensand einsetzen: Das musst du beachten
Auf Golf- und Sportplätzen wendet der Platzwart diese Methoden regelmässig an. Beim normalen Hausgarten genügt es zweimal jährlich – am besten im Frühling und im Herbst, wenn es nicht zu heiss ist. Nach dem Vertikutieren benötigst du etwa 3-4 Kilogramm Rasensand pro Quadratmeter. Hast du die Fläche zusätzlich noch aerifiziert, brauchst du etwa das Doppelte. Gibt es viele Unebenheiten, die du mit dem Sand ausgleichst, benötigst du noch etwas mehr. «Nach dem Sanden solltest du den Rasen gleichmässig düngen und nachsäen.» Da die mit Moos bedeckten Stellen nun quasi brachliegen, können dort nämlich Unkräuter keimen. Mit der Nachsaat lässt du den hier unerwünschten Pflanzen keine Chance. Bei moosigen Stellen fördert der Rasensand übrigens den Wasserabfluss und vermindert erneutes Mooswachstum.Die Kosten
Bei einem privaten Hausrasen mit einer Grösse von rund 100 Quadratmetern rechnet Matthias etwa mit Kosten von 15 bis 20 Franken pro Quadratmeter, wenn du dafür einen Profi engagierst. Möchtest du Kosten sparen und die Sache gleich selbst in die Hand nehmen, fallen dennoch Kosten für die Miete der Geräte, für den Dünger, den Sand und die Samen an. Das kommt dann etwa auf etwas weniger als die Hälfte von dem Preis, den du an einen Gartenbauspezialisten zahlen müsstest.