Es ist eine Vision, die mir einfach nicht mehr aus dem Kopf geht: Wie sähe eine perfekte Stadt aus, deren einziges Ziel maximale Lebensqualität wäre? Mit dem heutigen Blog möchte ich die Begeisterung für dieses utopische Projekt auf Gemeinden, Kantone und innovative Unternehmen überspringen lassen.
Mit unserem Gast-Experten Werner Schnellmann (Inhaber SE-Bau GmbH) diskutiere ich unter anderem über Folgendes:
- Welche Faktoren entscheidend sind, um eine bezahlbare, innovative, nachhaltige Stadt zu schaffen.
- Wie moderne Bauweisen helfen, Kosten zu sparen und die Lebensqualität zu erhöhen.
- Und wie Städte umweltfreundlich und effizient an die Bedürfnisse ihrer Bewohner angepasst werden.
Ich bin überzeugt: Gemeinsam können wir unsere Ressourcen effizient nutzen und diese Vision verwirklichen!
Die perfekte Stadt: Was macht sie aus?
Eine perfekte Stadt ist mehr als nur ein Ort zum Wohnen. Sie vereint meiner Meinung nach folgende Qualitäten:
- Bezahlbarkeit für zukünftige Bauherren, Investoren und Gemeinden
- Nachhaltigkeit durch kluge Planung und ressourcenschonende Bauweise,
- Lebensqualität dank durchdachter Infrastruktur, behagliche Wohnräume und ein harmonisches Zusammenleben von Generationen
So eine Stadt sollte in ländlichen Regionen entstehen, da das Bauland dort erschwinglicher ist. Und natürlich käme es letztlich auf die Unterstützung der Gemeinde an. Diese müsste bereit sein, in solche Projekte zu investieren, um Abwanderung zu stoppen und neuen Zuzug zu fördern.
Herausforderungen für ländliche Gemeinden
Unsere Vision der perfekten Stadt hat ihr Zuhause also in einer ländlichen Gegend. Vor welchen Problemen stehen solche Gemeinden zurzeit?
- Abwanderung in die Städte: Familien ziehen in die Agglomerationen, was zu sinkenden Einwohnerzahlen und schliessenden Schulen führt.
- Fehlende Infrastruktur: Arbeitsplätze und Bildungsmöglichkeiten fehlen. Alleinerziehende oder Berufstätige müssen in die Stadt pendeln, was den Lebensmittelpunkt auseinanderreisst.
- Wohnungsknappheit: Selbst in ländlichen Gebieten gibt es zurzeit nur wenige freie und bezahlbare Wohnungen.
Werner und ich sind überzeugt, dass eine durchdachte Stadtplanung diese Probleme lösen kann. Wir sehen ein grosses Potenzial darin, Gemeinden durch den Bau moderner Wohnsiedlungen attraktiver zu machen.
Wie das gehen könnte, erfährst du im nächsten Kapitel.
Bezahlbarer Wohnraum: Effizient planen
Die hohe Verschwendung von Ressourcen und Baumaterialien sowie die oftmals unüberschaubaren Baukosten sind für Werner grosse Kritikpunkte. Um dem entgegenzuwirken, schlagen die beiden vor:
- Modulares Bauen: Modular gebaute Häuser sparen Zeit und Geld, da sie auf bewährten Konstruktionsplänen basieren. Ein Einfamilienhaus kann so standardisiert für unter 600’000 Franken (ohne Grundstück) fertiggestellt werden. Selbst wenn man das Grundstück auch noch erwerben muss, wäre es möglich, unter einer Million zu bleiben.
- Kostensenkung durch Verzicht: Es gibt keinen zwingenden Bedarf für private Keller. Stattdessen könnten gemeinschaftliche Kellerräume genutzt werden. Geschlossene Garagen wiederum könnten durch Carports ersetzt werden.
- Effiziente Planung: Viele Einsparungen können schon in der Planungsphase erzielt werden. Architekten könnten weniger individuelle, teure Entwürfe umsetzen und mehr auf das Verhältnis von Kosten und Nutzen achten.
Ausführung: Qualität durch Kontrolle
Wie reduziert man Kosten aufgrund von Baumängeln bereits in der Ausführung? Durch bessere Überwachung und den Einsatz qualitativ hochwertiger Materialien!
- Externe Baukontrollen: Unabhängige Bauleiter sollten sicherstellen, dass Unternehmer und Architekten im Sinne des Projekts zusammenarbeiten und nicht aus Eigeninteresse handeln.
- Hochwertige Materialien: Der Einsatz minderwertiger Baustoffe zur Kostensenkung führt langfristig zu höheren Ausgaben wegen Reparatur- und Wartungskosten.
- Technische Überwachung: Regelmässige Kontrollen und Optimierungen der Heizungsanlagen, Lüftungssysteme und anderer Gebäudetechnik verhindern Ineffizienz und Verschleiss.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
Lasst uns nutzen, was uns die Natur gratis zur Verfügung stellt! Für unsere Vision der perfekten Stadt wollen wir daher auf Folgendes setzen:
- Photovoltaikanlagen: Jede verfügbare Fläche – von Dächern bis hin zu Fassaden – könnte für die Stromproduktion genutzt werden. Überschüssiger Strom könnte ins Netz eingespeist oder innerhalb der Gemeinde verteilt werden.
- Innovative Wasseraufbereitung: Technologien wie Evodrop können Wasser filtern und Kalkablagerungen verhindern. Dies schützt Leitungen und sorgt für hygienisches Trinkwasser.
- Energieoptimierte Technik: Korrekt einregulierte Heizungen und Lüftungen senken die Energiekosten und erhöhen die Lebensqualität. (Mit welchen Massnahmen du sonst noch Heizkosten sparst, erfährst du in diesem früheren Baublog.)
Behaglichkeit und Komfort: Gesund wohnen
Tiefe Baukosten bedeuten jedoch nicht, dass man beim Wohnkomfort Abstriche machen muss – im Gegenteil! In unserer perfekten Stadt wird besonders Wert gelegt auf:
- Luftqualität: Durch optimierte Lüftungssysteme und Materialien kann die Luftqualität in Gebäuden verbessert werden.
- Lichtplanung: Beschattung und Verdunkelung sollten den Bedürfnissen der Bewohner entsprechen. So können z. B. Schlafzimmer vollständig abgedunkelt werden, um die Regeneration des Körpers zu fördern.
- Sommer- und Winterkomfort: Im Sommer sorgen Beschattungen und richtige Lüftung für angenehme Temperaturen. Im Winter könnte die Sonneneinstrahlung gezielt für Heizungszwecke genutzt werden.
Infrastruktur: Mobilität und Versorgung
Eine moderne Stadt braucht natürlich ein durchdachtes Konzept für Mobilität und Versorgung. Hier einige unserer Ideen!
- Shuttle-Services: Kleinbusse könnten die Bewohner der Stadt mit Bahnhöfen oder städtischen Zentren verbinden. Je nach Grösse der Siedlung könnten diese flexibel skaliert werden.
- Einkaufs-Logistik: Gemeinsame Einkäufe könnten zentral organisiert und direkt in die Stadt geliefert werden. Dies reduziert den Verkehr und schont die Umwelt.
- Homeoffice und Shared Offices: Mit den Möglichkeiten des Homeoffice und gemeinschaftlich genutzten Büroräumen könnte der Pendelverkehr weiter reduziert werden.
Die Vision: Der nächste Schritt
Werner und ich möchten Gemeinden, Investoren und Bauherren dazu ermutigen, diese Vision gemeinsam zu realisieren. Eine kleine Stadt auf dem Land mit skalierbarer Infrastruktur, modernen Wohnkonzepten und einer starken Gemeinschaft könnte zum Vorbild für die Schweiz werden.
Interessiert?
Ob Investor, Gemeindevertreter oder zukünftiger Bauherr – melde dich, um die Möglichkeiten für Ihre Region zu besprechen. Gemeinsam können wir die Wohnungsknappheit entschärfen und die Lebensqualität vieler Menschen verbessern. E-Mail an: marco@marcofehr.ch