
Das Kunststofffenster: Herstellung und Geschichte
Achtung: Der nächste Abschnitt klingt ein bisschen nach Chemie-Crashkurs... Ein Kunststofffenster besteht aus S-PVC. Eines der beiden Rohstoffe dafür ist Erdöl. Durch thermische Spaltung («cracken») entsteht daraus Ethylen. Ausserdem braucht es Chlor, das mittels Elektrolyse aus Steinsalz gewonnen wird. Ethylen und Chlor ergeben dann zusammen den Werkstoff Vinylchlorid. Mit einer Polymerisation erhält man schliesslich das PVC-Pulver und damit das Ausgangsprodukt für das Kunststofffenster. Mit Fenstern aus Kunststoff experimentierte man erstmals Mitte der 50er-Jahre. Damals war das noch ein absolutes Nischenprodukt. Ab den 70ern kamen sie vermehrt zum Einsatz, da man technische Fortschritte machte und erstmals mit einem Zweikammersystem arbeitete. In den 90er-Jahren kam das Dreikammersystem; heute ist ein System mit sieben oder acht Kammern Standard. «Das Kunststofffenster ist inzwischen ein Hightech-Produkt, das man nicht mehr mit den Exemplaren aus den 90ern vergleichen kann.»
Material und Aufbau
Doch was hat es überhaupt mit diesen «Kammern» auf sich? Würde man ein Kunststofffenster aufschneiden und es im Profil betrachten, würdest du ein Hohlprofil mit verschiedenen Kammern erkennen. Diese sind wichtig für die Wärmedämmung, aber auch für die Statik. Je mehr Kammern es gibt, desto dicker wird das Fenster. In der Schweiz beträgt die Rahmentiefe aktuell durchschnittlich 76 bis 82 Millimeter. Das ist um einiges dicker als früher. Die höheren Ansprüche an die Dämmung haben nämlich eine stärkere Verglasung zur Folge: Bei einer herkömmlichen Zweifachverglasung war das Glas noch 24-28 Millimeter dick. Das hatte in einem Drei- oder Fünfkammersystem problemlos Platz. «Inzwischen ist man bei mindestens 36 Millimetern angekommen.» Ein Kunststofffenster besteht aus dem namensgebenden Rahmenmaterial, aus Glas, dem Beschlag und der Stahl- oder Kunststoffarmierung. In der Hegner Fenster AG werden solche Fenster von A bis Z produziert, sprich zusammengeschraubt und -geschweisst.Lebensdauer
Fast überall hängt es von der Pflege und der Wartung ab, wie lange du an einem Bauteil Freude haben kannst. Beim Kunststofffenster ist das nicht anders. Wenn man ab und zu mal einen Service macht – zum Beispiel mit dem Fensterdoktor aus der Odermatt Gruppe – dann hält so ein Fenster an die 35 Jahre, sagt Sandro. Damit ist man fast auf dem Wert, den wesentlich teurere Holz-Aluminium-Fenster erreichen. Wenn man aber einfach gar nichts macht und nicht mal die Beschläge ab und zu schmiert, dann verkürzt das die Lebensdauer. Auch das Vorurteil der vergilbenden Kunststofffenster kommt lediglich von einer falschen Pflege: Aggressive Reinigungsmittel nehmen dem Fenster seine Schutzschicht. «Mittlerweile ist man jedoch in der Lage, solche Fenster wieder aufzupolieren und damit diesen Fehler rückgängig zu machen.» Hegner Fenster berät dich selbstverständlich für die Pflege und sagt dir ganz genau, welche Reinigungsmittel gehen und welche auf keinen Fall erlaubt sind.
Gut zu wissen, dass ein Kunststofffenster doch so lange überlebt. Ich werde mich dann für diese entscheiden, wenn es bei unserem Hausbau so weit ist. Toll auch, dass es sicher ist.