
Was ist ein Smart Building?
Smart Building heisst auf Deutsch ja etwa «schlaues Gebäude». Insofern findet Charles diesen Begriff nicht 100 Prozent zutreffend, da für ihn das Intelligente daran nicht am Gebäude selbst zu finden ist, sondern vielmehr in der Planung. Seine Definition lautet: Ein Smart Building ist ein Gebäude, von dem die Nutzerinnen und Nutzer durch das intelligente Interagieren der Systeme einen zusätzlichen Mehrwert erhalten. Und dies habe eben in erster Linie viel mit der Planung zu tun, wie wir später noch sehen werden.Was ist eine API-Schnittstelle?
Die API-Schnittstelle ist die Standard-Technik, wenn es ums Vernetzen von verschiedenen Systemen im Gebäude geht. «API» steht für «application programming interface», was wörtlich Anwendungsprogrammier-Schnittstelle heisst. Damit ist eine Sprache gemeint, die man nutzt, damit zwei Systeme miteinander kommunizieren können. Die API ist also nicht eine Datenbank oder ein Server, sondern der Code, der die Zugangspunkte für den Server regelt und die Kommunikation ermöglicht. Als Kanal für das Transportieren der Daten nutzt die Firma Kone das GSM-Netz. Je nach Gebäude kann dies auch auf einem lokalen Netz funktionieren. Das erlaubt ein einfaches nachträgliches Aufrüsten mit zusätzlichen Funktionen. «Früher hatte man das analog mit Kabeln gelöst, heute ist es digital. Das ist flexibler und ermöglicht es, viel mehr Informationen zu transportieren.» Auch wenn das jetzt nur eine vereinfachte Erklärung der API-Schnittstelle war, so ist es doch noch leichter zu verstehen, wenn man praktische Beispiele macht. Genau das werden wir jetzt tun. So siehst du, was mit einer API-Schnittstelle alles möglich ist.
Beispiel Mehrfamilienhaus
Du kannst dir Folgendes vorstellen: Du hast auf deinem Smartphone eine gewöhnliche App mit einem digitalen Schlüssel. Wenn du nun nach Hause kommst, wirst du bei der Eingangstür automatisch erkannt und die Tür entriegelt sich. Es wird aber noch besser: Die Tür kommuniziert nämlich über die API-Schnittstelle mit dem Aufzug! Betrittst du das Gebäude, wartet also bereits eine Aufzugskabine, die sogar weiss, in welche Etage du fahren willst. Das ist ja sehr bequem – aber ist das auch sicher? Charles weiss aus Erfahrung, dass das Thema Sicherheit die Kunden sehr beschäftigt, wenn es um solche digitalen Schlüssel geht. Er kann diese Interessenten jedoch schnell beruhigen, denn der Sicherheitsstandard ist so hoch wie beim E-Banking. Ausserdem betrifft es ja nicht die Wohnungstür, sondern den Zugang zum Mehrfamilienhaus oder auch zur Garage. Der digitale Schlüssel bringt sogar Sicherheitsvorteile mit sich. Denn verlierst du einen physischen Schlüssel, dann kann der vielleicht in falsche Hände geraten und du musst für viel Geld das Schloss auswechseln. Den digitalen Schlüssel kannst du hingegen einfach löschen.Beispiel Hotel
Für die Hotelbranche bringt eine API-Schnittstelle noch in einem ganz anderen Bereich Vorteile. Vielleicht kommt das etwas überraschend, aber es geht als Nächstes tatsächlich ums Thema Room Service. Wenn du als Hotelgast auf deinem Zimmer etwas bestellst, muss ein Mitarbeiter den Anruf entgegennehmen und das Gewünschte hochbringen. Viel Aufwand für relativ wenig Mehrwert. Deshalb hat man Roboter entwickelt, welche diese Aufgabe übernehmen. Sie müssen dafür natürlich mit dem Aufzug kommunizieren können. Ein Roboter ist dabei für bis zu 180 Zimmer zuständig. Trotzdem dauert die Wartezeit nur wenige Minuten, da viele Standardbestellungen bereits im Roboter aufbewahrt werden. «Dank dieser Technik können einige Hotels mittlerweile auf eine Minibar im Zimmer verzichten, was auch viel Energie spart.» Der Roboter ist ausserdem eine kleine Attraktion. Wie Charles weiss, gibt es Hotelgäste, die sich extra wegen diesem speziellen Room Service für ein Hotel entscheiden.