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Zwei in eins: Das kann das Einsteinmauerwerk aus Porenbeton!

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Inhaltsverzeichnis

Es gibt nur wenige Baustoffe, die sowohl die Funktion des Tragwerks als auch diejenige der isolierenden Aussenhülle einwandfrei erfüllen. Der Ytong Thermobloc kann das! Als strukturelle Komponente hält er das Gebäude stabil und dank seiner porösen Struktur bietet er eine gute Wärmedämmung.

Welche verblüffenden Vorteile der altbewährte Klassiker für ein leicht zu erstellendes Einsteinmauerwerk sonst noch hat, wirst du herausfinden, wenn du weiterliest oder beim Podcast-Interview auf «Play» klickst.

Wir hatten das Glück, dass wir für dieses Thema wieder Ulrich Becker von der Firma Xella Porenbeton Schweiz AG gewinnen konnten. Ulrich ist zuständig fürs Produktmanagement. Das bedeutet, zu seinem Zuständigkeitsbereich gehören unter anderem das Produktportfolio, die Neueinführungen sowie die Verwaltung der Produktdaten und die Anwendungstechnik.

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© Xella Group

Was ist das Einsteinmauerwerk aus Porenbeton?

Das Einsteinmauerwerk verbindet die Tragstruktur mit der Dämmung. Diese einschalige monolithische Bauweise gehört zu den traditionellsten Mauerwerksarten überhaupt. Und sie ist auch mit dem Porenbeton realisierbar: Eine Aussenwand aus Ytong benötigt tatsächlich keine zusätzliche Dämmung.

Über das Dämmen mit dem Porenbeton haben wir im Baublog schon einige Male geschrieben (zum Beispiel hier). Doch woher kommt eigentlich die dämmende Eigenschaft dieses Baustoffs? Sie ergibt sich daraus, dass der Stein zu 92 Prozent aus Luftporen besteht.

Wenn wir die Wärmeleitfähigkeit unterschiedlicher Stoffe betrachten, wird schnell klar, weshalb der hohe Luftanteil so günstig ist: Luft hat einen Lambdawert von 0.024, während der Lambdawert von Steinwolle etwa bei 0.04 und derjenige von Beton bei 1.0 bis 2.0 liegt. Luft ist also ein schlechter Wärmeleiter – und deshalb ist Porenbeton ein guter Dämmstoff.

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Die wichtigsten Vorteile in der Übersicht

Das sind die grössten Pluspunkte für das Einsteinmauerwerk mit Ytong-Steinen:

  • schnelle Erstellung
  • weniger Arbeitsschritte dank integrierter Dämmung, dadurch sehr kosteneffizient
  • einfache Bearbeitung des Steins
  • Verarbeitung im Dünnbettverfahren, dadurch weniger Mörtelverbrauch
  • weniger Wärmebrücken
  • Dampfdiffusionsoffenheit des Systems
  • Material ist (wenn sortenrein) 100% recycelbar

     

Produktabmessungen und Einsatzbereiche

Für das Einsteinmauerwerk bietet Xella einerseits den Thermobloc 08 mit dem Lambdawert von 0.08 und neu seit dem Jahr 2023 auch den Thermobloc 07 mit dem optimierten Lambdawert von 0.07. Die Normalabmessungen betragen 60 cm in der Länge und 25 cm in der Breite. Die Dicke passt sich dem vom Bauherrn gewünschten U-Wert an. Das variiert von 25 bis 50 cm beim 08-er Thermobloc und von 36.5 bis 48 cm beim 07-er.

Es ist gut möglich, dass du hier mit einer Betonwand und XPS-Platten für den gleichen U-Wert ein schmaleres Endresultat erhältst. Aber dafür hast du auch zwei Arbeitsschritte und verbaust weniger nachhaltige Materialien.

Der Thermobloc-Stein kommt bei Einfamilienhäusern und bei Mehrfamilienhäusern bis zu 5 Stockwerken zum Einsatz. Für die Innenseite empfiehlt sich ein Kalkputz, weil dieser gut Feuchte aufnehmen und wieder abgeben kann, was zu einem angenehmen Wohnklima beiträgt. Innen braucht es beim Verputz keine Netzeinbettung – für den Grundputz aussen braucht es hingegen eine.

Auch für den Aussenputz eignen sich mineralische Putze und mineralische Farben, um die Dampfdiffusionsoffenheit des Systems zu gewährleisten. Die Farbe sollte nicht zu dunkel sein (Hellbezugswert nicht unter 30), weil es sonst zu Spannungen und Rissen kommen könnte. 

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© Xella Group

Tipps zur Verarbeitung

Bevor man mit dem Mauern im Dünnbettverfahren (bis ca. 1.5 mm dick) loslegen kann, braucht es eine Ausgleichsschicht mit Kalk-Zement-Mörtel. Diese Schicht ist etwa 2 bis 4 cm stark. Sie muss exakt ausgerichtet sein, denn über die Lagerfuge ist kein Höhenausgleich möglich. Sollte man sich also mal «vermauern», kann man den Stein selbst mit dem Hobel bearbeiten; hingegen über die Fuge kann man nicht ausgleichen.

Den Dünnbettmörtel darf man nur bis Temperaturen von 5 Grad Celsius verwenden. Es gibt einen speziellen Winterdünnbettmörtel, mit dem man zwischen 0 und 10 Grad arbeiten.

Weiter ist darauf zu achten, dass die Nut-Feder-Systeme knirsch zusammengestossen werden. In den Ecken kommen gemäss Verarbeitungsanleitung jeweils noch Maueranker hinzu.

Für Herausforderungen, denen du beim Planen von einem Einsteinmauerwerk mit Porenbeton begegnen könntest, findest du hier Tipps von Xella. 

Weitere Infos und Kontakt

Die Firma Xella hat im Internet noch viele vertiefende Informationen über die Wandbaustoffe aus Porenbeton. Es gibt zum Beispiel eine Übersicht zu den Ytong-Steinen und weiteres Fachwissen zum monolithischen Wandaufbau mit Porenbeton.

Du hast noch immer offene Fragen? Dann kannst du dich mit dem Kompetenz-Center von Xella in Verbindung setzen – die zuständigen Mitarbeitenden helfen dir gerne weiter. Auf dieser Website findest du die Ansprechperson für deine Region und ihre Kontaktdaten.

Zum Thema Einsteinmauerwerk haben wir übrigens vor genau zwei Jahren schon mal eine Folge mit der Firma Sievert gemacht – hier geht’s zum Baublog!

Wenn dir diese Folge weitergeholfen hat, würde ich mich riesig über eine Bewertung und einen positiven Kommentar auf iTunes freuen.

Beste Grüsse
Marco

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