
Gebäudedigitalisierung: Weshalb sollte mich das als Bauherr interessieren?
Das Ziel der Gebäudedigitalisierung ist ein grösserer Komfort für die Gebäudenutzer, sagt Charles. Dies kann der entscheidende Grund sein, weshalb sich ein Mieter oder Käufer für dein Gebäude entscheidet und nicht für ein benachbartes. In manchen Gegenden wie etwa in der Stadt Zürich sind solche differenzierenden Merkmale vielleicht noch nicht nötig. Doch die Erwartungen werden immer höher. In ein paar Jahren wird es etwa normal sein, vom Büro aus die Wohnungstür zu öffnen, um eine Paketsendung entgegenzunehmen. «Wir beobachten, dass sich immer mehr Kunden auf die Aspekte Digitalisierung und Komfort fokussieren.»
Wie kann ich mich auf die Gebäudedigitalisierung vorbereiten?
Für Charles lautet das Zauberwort «Flexibilität». Zu oft hält das Leben für uns unvorhersehbare Überraschungen und Herausforderungen bereit. Als naheliegendes Beispiel nimmt Charles die Corona-Krise: Niemand konnte sich vor einem Jahr einen Lockdown-Alltag vorstellen. «Flexibilität bedeutet, Systeme zu haben, die Aktualisierungsmöglichkeiten mit sich bringen.» Deshalb muss man auf Strukturen setzen, mit denen man auf veränderte Bedürfnisse der Bewohner reagieren kann. Charles erzählt als Beispiel von einer Eingangskontrolle in Genf. Sie ist mit der Cloud von Kone verbunden und liess sich für die Pandemie so umrüsten, dass kein Oberflächenkontakt mehr mit der Hand stattfindet. Ein Update der vorhandenen Anlage ist viel weniger aufwendig als das Nachrüsten und Installieren neuer Hardware. Wichtig ist auch der Informationsaustausch der verschiedenen Anlagen. Man sollte also mit offenen Schnittstellen arbeiten und nicht mit geschlossenen Systemen. Es gibt Anbieter, die digitale Plattformen offerieren und die angesprochene Integrationsarbeit leisten können. Kone setzt dabei auf die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen eSMART.Was ist alles möglich?
Es gibt drei verschiedene Kategorien von möglichen Anwendungen:- Interaktion zwischen den Systemen. Dazu gehört beispielsweise die Kommunikation zwischen Zutrittssystem und Aufzug.
- Messung und Analyse von Daten. Bei jeder Anlage gibt es zahlreiche Messpunkte, die auf eine digitale Plattform geladen werden. Diese Daten helfen bei der Wartung. So könnte man etwa feststellen, dass ein Lift stärker vibriert im fünften Stock. Dann weiss man: An dieser Stelle stimmt etwas nicht und der Servicetechniker kann sich das anschauen.
- Kommunikation zwischen Verwaltung und Bewohnern. Es gibt etwa die Möglichkeit, Inhalte auf Bildschirmen in Aufzügen anzeigen zu lassen.
Wie sieht die Zukunft der Gebäudetechnik aus?
Charles mag prognostizierende Aussagen nicht so sehr – wagt aber für unseren Podcast zumindest einen Blick in die USA. Dort ist zu beobachten, dass immer mehr Lieferungen von Robotern übernommen werden. «Es spricht eigentlich nichts dagegen, dass in Zukunft ein Roboter ins Gebäude kommt und den Lift benutzt.»
Wir wollen eine Gebäudedigitalisierung vornehmen. Gut zu lesen, dass dies aus Finnland kommt. Hier sind die Skandinavier deutlich weiter.