
Weshalb sind mineralische Putze nachhaltig?
Wenn man etwas baut, muss man immer auch an die einstige Entsorgung denken. So ist es auch beim Material für den Putz – und hier haben mineralische Putze einen grossen Vorteil. Da sämtliche Bestandteile aus der Natur stammen, steht einem problemlosen Recycling nichts im Weg. Ausserdem haben mineralische Putze die Eigenschaft, dampfdiffusionsoffen zu sein. Das heisst, das Material kann «atmen» und Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Dampfdiffusionsoffenheit war bereits im Baublog zum Einsteinmauerwerk ein Thema. Weil das Einsteinmauerwerk diese Eigenschaft mit den mineralischen Putzen teilt, sollte man auch so einen Putz einsetzen, damit das System aufgeht. Sonst geht ein wichtiger Vorteil des Einsteinmauerwerks verloren. «Ob innen oder aussen: Es ist ein No-Go, ein Einsteinmauerwerk mit Kunstharz zu verputzen.»
Mineralische Putze: Zur Verarbeitung
Ob mineralischer Putz, Silikat-Putz oder Kunstharz: Sie alle weise eine ähnliche Verarbeitbarkeit auf. Mineralische Putze eigen sich jedoch besonders gut für den sogenannten Besenstrich. Dabei wird der Putz in noch frischem Zustand mit einem Besen horizontal gestrichen und es entsteht eine leicht geschwungene Reliefstruktur. Mit diversen Werkzeugen lassen sich beim Abrieb weitere unterschiedliche Strukturen herbeiführen. Du darfst als Bauherr allerdings nie vergessen, dass der einzelne Handwerker die Oberflächenstruktur stark beeinflusst. «Ein fertiger Abrieb trägt immer die spezifische Handschrift des Verarbeiters.» Die SIA-Norm besagt übrigens, dass beim Aussenputz eine Körnung von 1,5 Millimeter nicht unterschritten werden darf. Du musst beachten, dass bei einer feinen Körnung Risse an der Fassade besser sichtbar sind als bei einem Putz mit grober Körnung.Eingefärbte Putze
Mit einem eingefärbten Putz erreichst du eine langanhaltende, intensivere Farbgebung. Wenn du mit einem Werkzeug aus Versehen die Fassade verletzt, dann ist bei einem eingefärbten Putz kein weisser Fleck zu sehen. Die Fassade behält trotz dieses Malheurs ihre Farbe. Trotz der Einfärbung: Auch diesen Putz muss man zwingend streichen, um eine möglichst lange Lebensdauer zu erreichen. Diese Anweisung möchte Josef in aller Deutlichkeit betonen, denn er weiss, dass man sie auf Baustellen oft missachtet. Generell empfiehlt Josef eher helle als dunkle Farben. Dunkle Fassaden wärmen sich an der Sonne stärker auf; durch die hohen Temperaturunterschiede dehnt sich das Material auseinander und zieht sich wieder zusammen. Letztlich bleibt die Farbwahl aber natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Toll, was alles eingesetzt werden kann. Mineralische Putze sind eine Überlegung wert.
Haus verputzen ist eine Angelegenheit für die nächsten langen Jahre.