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Heizkosten drastisch reduzieren mit diesen 7 Expertentipps!

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Effektive Praxistipps rund ums Sparen von Heizkosten – besonders für Verwalter von Liegenschaften, aber auch für Eigenheimbesitzer kann dieser Baublog bares Geld wert sein! Wusstest du beispielsweise, dass etwa 80 Prozent aller Heizungen falsch einreguliert wurden? Wie man das behebt, ist nur einer von zahlreichen Punkten, die wir heute besprechen. Weiter erfährst du etwa, weshalb man Thermostatköpfe, die über 15 Jahre alt sind, austauschen sollte, und wie man richtig lüftet.

Für dieses zurzeit brisante Thema haben wir gleich zwei Experten eingeladen: Michel Wenger (Geschäftsleiter Verkauf) und Mario Stadler (Verkauf/Technische Beratung) von IMI Hydronic Engineering.

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Gebäude: Energieverbraucher Nummer 1

Um zu veranschaulichen, wie gross das Potenzial zum Energiesparen bei den Gebäuden ist, müssen wir uns einige Zahlen anschauen. Weltweit verursachen die Gebäude gemäss UNEP rund einen Drittel der gesamten CO2-Emissionen. Immobilien sind zudem für 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs sowie für 50 Prozent des Verbrauchs von natürlichen Ressourcen verantwortlich.

In der Schweiz verbrauchen Gebäude etwa 100 Terawattstunden (TWh). Die Energiestrategie 2050 sieht für den schweizerischen Gebäudepark einen Verbrauch von 65 TWh im Jahr 2050 vor – es gibt also noch einiges zu tun! Dies erreicht man mit energetischen Sanierungen des bestehenden Gebäudeparks und mit vielen weiteren Sparmassnahmen.

Im Folgenden sprechen wir zwar über eher kleine Tipps und Tricks – aber nur schon mit ihnen können wir gemeinsam den Energieverbrauch signifikant senken und Heizkosten sparen. Dabei geht es vor allem um Heizkörperanlagen, die besonders viel Potenzial haben.

Tipp 1: Thermostate abgleichen

In allen Räumen sollten die Thermostatköpfe auf den gleichen Wert eingestellt sein. Ist er in einem Raum auf 5 und im anderen auf 3, wird der Raum mit dem höheren Wert den anderen auch aufheizen. Unterschiedliche Einstellungen sind also raumklimatisch gesehen unsinnig. Sind im Schlafzimmer tiefere Temperaturen erwünscht, so kann man den Raum tiefer einstellen, muss dann allerdings auch die Schlafzimmertür schliessen.

Tipp 2: Nur feine Anpassungen nach oben

Ist es in deiner Wohnung zu kalt, solltest du die Temperatur nur mit feinen Einstellungen nach oben korrigieren. Ist der Thermostatkopf beispielsweise auf 3 eingestellt, was ungefähr 20 Grad entspricht, sollte man nicht gleich zur 4 springen, sondern Anpassungen in Halb- oder Viertelschritten vornehmen.

Tipp 3: Richtiges Stosslüften

Stosslüften ist sinnvoller, als das Fenster zu kippen, da die kalte Luft des gekippten Fensters über dem Thermostat für lange Zeit die volle Heizleistung auslöst. Doch man muss das Stosslüften korrekt ausführen. Das bedeutet: Raum für Raum Türe zu, Fenster auf, Thermostatkopf auf 0 stellen. Denn lässt man den Thermostatkopf zum Beispiel auf der 3, dann dreht er während des Lüftens so richtig auf. Passiert das im Winter zweimal täglich, ist das ein beträchtlicher Wärmeverlust und du schmeisst dein Geld im wahrsten Sinne des Wortes zum Fenster raus…

Du willst während des Schlafens nicht auf die frische Luft durch das gekippte Fenster verzichten? Dann musst du den Thermostat herunterdrehen und zur Sicherheit auf die Frostschutz-Funktion (als kleiner Stern symbolisiert) stellen, damit der Heizkörper nicht einfriert.

Mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung erübrigt sich das Lüften logischerweise. Nicht wenige öffnen dann trotzdem zu diesem Zweck die Fenster und treiben dadurch unnötig die Heizkosten in die Höhe. (Mehr über die kontrollierte Wohnraumlüftung erfährst du übrigens in diesem früheren Baublog mit der Firma Zehnder.)

Tipp 4: Thermostatköpfe nicht abdecken

Die Thermostatköpfe an den Radiatoren sollten nicht von Vorhängen, Möbeln, Dekorationen oder anderen Dingen überdeckt werden. Dies würde nämlich dazu führen, dass das integrierte Fühlerelement die Raumtemperatur nicht richtig misst.

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Tipp 5: Alte Thermostatköpfe austauschen

Thermostatköpfe, die länger als 15 Jahre im Einsatz waren, sollte man austauschen. Ihre Genauigkeit nimmt nämlich mit der Betriebsdauer ab, womit du bei einem Austausch bis zu 7 Prozent Energie sparst. Dieser Wert wurde in verschiedenen Studien nachgewiesen. Das bedeutet, dass sich die Investition durch die tieferen Heizkosten bereits nach 2 Jahren amortisiert hat.

Es wäre also so einfach – und doch haben wir in der Schweiz mindestens 10 Millionen Thermostatventile, die älter sind als 20 Jahre! Ungefähr 10 Prozent davon sind wiederum alte, sogenannte Handventile. Würde man diese austauschen, wären wir bei einer Einsparung von bis zu 20 Prozent.

Tipp 6: Rollläden runter!

Die Fenster sind immer diejenigen Stellen, über die am meisten Wärme aus den Räumen nach draussen gelangt. Die geschlossenen Rollläden und Vorhänge sorgen hier quasi für eine zusätzliche Isolationsschicht. Alte Fenster sollten ausserdem zwischendurch mal wieder feinjustiert werden.

Auch eine Katzentüre stellt natürlich immer eine Kältebrücke dar. Michel hat für sein Zuhause eine schlaue Lösung gefunden: Er hat einen kleinen, isolierten Windfang mit einer zweiten Katzentür angebaut.

Tipp 7: Behaglichkeit durch die Einrichtung

Die Einrichtung hat einen Einfluss auf das Temperaturempfinden. Vorhänge vor grossen Fensterfronten mit kalter Abstrahlung, Teppiche auf dem geplättelten Boden und warme Farben sorgen für mehr Behaglichkeit im Raum, ohne dass man die Heizung zusätzlich aufdrehen muss.

Weitere technische Massnahmen

Wie anfangs erwähnt, wurde bei 80 Prozent der bestehenden Anlagen kein hydraulischer Abgleich durchgeführt. Der hydraulische Abgleich ist dafür da, dass jedes HLK-System genau die Wassermenge erhält, die es benötigt, um die Raumtemperatur zu erreichen. Hier besteht ein Energiesparpotenzial von bis zu 15 Prozent. (Mehr zum Thema gibt’s in diesem früheren Baublog mit IMI.)

Der Einbau von dynamischen Regelventilen, die einen hydraulischen Abgleich bei jedem Betriebszustand gewährleisten, ist ebenfalls eine sinnvolle Massnahme.

Mehr Infos & Kontakt

Auch auf der Website von IMI Hydronic Engineering findest du – neben den Kontaktmöglichkeiten und anderen Infos – spannende Tipps, um deine Heizkosten zu reduzieren (hier klicken). Wenn du zum Umsetzen dieser Tipps einen Unternehmer suchst, wirst du auf dieser Seite fündig.

Wenn dir dieser Baublog gefallen hat, würde ich mich riesig über eine Bewertung und einen positiven Kommentar auf iTunes freuen.

Beste Grüsse
Marco

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