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Heizungsoptimierung: Der hydraulische Abgleich lohnt sich!

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Die Heizungs-, Lüftungs- und Kälteanlagen sind oftmals nicht aufeinander abgestimmt, was den sogenannten hydraulischen Abgleich sehr effektiv und sinnvoll macht. Eine Optimierung, die dich über Jahre hinweg einiges an Kosten spart. Doch wie funktioniert der hydraulische Abgleich? Weshalb kann man damit Energie einsparen? Und können auch Besitzer älterer Gebäude davon profitieren? Baublog-Gast René Scheidegger nennt im Experten-Interview die Antworten.

René arbeitet bei der Firma IMI Hydronic Engineering Schweiz AG als Sales Area Manager der Region Bern. Dabei fungiert er als technischer Berater für Ingenieure und Installateure. Daneben ist er ausserdem als Referent an Berufsschulen und an der Hochfachschule in Horw tätig.

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Was ist der hydraulische Abgleich?

Der hydraulische Abgleich ist dafür da, dass jedes HLK-System genau die Wassermenge erhält, die es benötigt, um die Raumtemperatur zu erreichen. Das betrifft etwa Wärmeabgabesysteme wie Radiatoren oder die Fussbodenheizung; bei Klimaanlagen sind es die Lüftungsgeräte. Dies erreicht man mittels Strangregulierventilen oder druckunabhängigen Regelventilen.

Es ist hilfreich, wenn du dir zur Veranschaulichung einen Wasserschlauch vorstellst, in dem sich zwanzig kleine Löcher befinden. Wenn du nun 5 Löcher zustopfst, tritt aus den restlichen 15 plötzlich mehr Wasser aus als vorher. Der hydraulische Abgleich sorgt nun eben dafür, dass aus allen Löchern weiterhin gleich viel Wasser fliesst. Übertragen auf das HLK-System bedeutet dies: Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass effektiv die eingestellte und vorgesehene Wassermenge zu den Wärme- oder Kälteabgabesystemen gelangt.

Einregulierung beim Neubau

Um die Wassermengen kontrollieren zu können, gibt es Messgeräte. IMI Hydronic Engineering kann solche Messungen vornehmen und zugleich die Resultate protokollieren.

Wie ist dies beim Neubau? Normalerweise erstellt bei der HLK-Anlage der Fachplaner die Ausschreibung, in der eine Position zu finden ist für die hydraulische Einregulierung der Systeme. Wie René weiss, werden diese aber nicht immer korrekt durchgeführt, was auch an den komplexeren Systemen liegt. Früher gab es in der Regel die statischen Strangregulierventile für druckkonstante Pumpen, die immer die gleichen Wassermengen förderten.

«Heute ist das etwas komplizierter – aber auch energieeffizienter.»

Es gibt heutzutage geregelte Pumpen, die lediglich die nötige Wassermenge mit so geringem Druck wie möglich fördern. Für die Wassermengenkontrolle braucht es hier die sogenannten druckunabhängigen Ventile. In der Schweiz ist die Abgabe eines Regulierungsprotokolls an den Bauherrn übrigens nicht Pflicht.

Um bei einem Neubau von Anfang an mit einer optimierten Anlage profitieren zu können, ist es ausserdem wichtig, nicht zu viele Ventile einzusetzen. Es gilt auch hier die Devise: nicht so viele wie möglich, sondern so viele wie nötig. Auch müssen es die richtigen Ventile bei den richtigen Abgabesystemen sein – klingt logisch, ist aber leider nicht selbstverständlich.

Was muss der Heizungsbauer wissen?

Der Heizungsbauer muss unbedingt die anvisierten Wassermengen für die entsprechende Raumtemperatur im gesamten Gebäude kennen. Es ist wichtig, dass er die Angaben erhält, wo welches Ventil auf welche Position eingestellt wird, sodass der hydraulische Abgleich richtig erstellt werden kann.

«Notfalls kann er dabei auch auf unsere Hilfe zählen.»

Denn IMI Hydronic Engineering unterstützt nicht nur Fachplaner, sondern auch Heizungsbauer, und hilft sogar vor Ort bei Messungen sowie Montage- und Einstellungsschwierigkeiten.

Wie der hydraulische Abgleich Energie spart

Wenn man versteht, wozu der hydraulische Abgleich gemacht wird, sollte auch schnell klar werden, dass man damit Energie und Kosten spart. Wenn nur so viel Wasser an das Wärmeabgabesystem geht, wie gerade nötig ist, dann muss der Wärmeerzeuger auch nur so viel Wasser erwärmen.

Je nach Zustand der Hydraulik schätzt René, dass man 15 bis 25 Prozent oder sogar noch mehr Energieeinsparung erzielen kann.

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Abgleich bei älteren Häusern

Sprechen wir von Wärmeabgabesystemen in alten Gebäuden, dann sprechen wir in der Regel von Radiatoren, Heizwänden und Ähnlichem. Dazu gehört in der Schweiz meist das klassische Danfoss-Thermostatventil, das die Temperatur regelt. An diesen Ventilen lässt sich eine Voreinstellung und damit den hydraulischen Abgleich an jedem Radiator vornehmen. Denn jeder Radiator braucht wieder eine andere individuell festgelegte Wassermenge, weil nicht alle Räume gleich gross sind. Deshalb ist es wichtig, dass effektiv nur diese Wassermenge durchfliesst, damit der Wärmeerzeuger nicht unnötig mehr Energie aufbringen muss.

«Ich bin überzeugt, dass in vielen Gebäuden diese Voreinstellung nicht korrekt durchgeführt wird.»

Hydraulische Einregulierung sollte Pflicht sein

René wünscht sich, dass der Abgleich mit Protokollierung in Zukunft verpflichtend wird. So käme man dem grossen Ziel «Energiewende» wieder einen Schritt näher. Das Unternehmen IMI wird weiterhin versuchen, seine Beiträge dazu zu leisten. Wie René verrät, arbeite das Unternehmen inzwischen an «smarten» Ventilen, mit dem Ziel, noch mehr Energie einzusparen.

Der Wärmeerzeuger, der womöglich bei der Energiewende eine tragende Rolle spielen wird, ist die Wärmepumpe. Damit wir aber in der Schweiz das volle Potenzial solcher Heizungen ausschöpfen können, muss sich rechtlich und technisch noch vieles ändern – erfahre mehr in diesem Baublog!

Mehr über IMI hingegen erfährst du auf der Firmen-Website, wo du auch alle Schweizer Standorte findest. Mit René Scheidegger persönlich kannst du auf LinkedIn Kontakt aufnehmen.

Wenn dir dieser Baublog gefallen hat, würde ich mich riesig über eine Bewertung und einen positiven Kommentar auf iTunes freuen.

Beste Grüsse
Marco

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