Du aktivierst den Notfallknopf – und dann?
Dein Lift bewegt sich nicht mehr, du bist eingeschlossen und drückst auf den Notfallknopf. Um den Notruf auszulösen, musst du den Knopf länger als fünf Sekunden lang drücken. Das ist nötig wegen der eingebauten Missbrauchserkennung: Berührt jemand den Notfallknopf nur kurz oder bei offenen Türen, wird der Notruf nicht weitergeleitet. Dann meldet sich auch schon über die Sprechverbindung die Notrufzentrale. Das Gerät kennt übrigens immer mehrere Nummern, die es automatisch anwählt, falls an einer Stelle besetzt ist oder ein anderes Problem besteht. Die meisten Aufzugstelefone laufen über GSM-Verbindungen; Kone liefert mit dem Aufzug gleich einen entsprechenden GSM-Vertrag mit, damit der Bauherr keinen zusätzlichen Verwaltungsaufwand hat. «Die Notrufzentrale weiss genau, wo sich der Aufzug befindet. Als Eingeschlossener muss ich deshalb keine Angaben über den Ort machen können.» Wichtig ist, dass du kurz und deutlich zum Ausdruck bringst, dass du im Aufzug eingeschlossen bist. Die Verbindung ist nicht immer optimal und ausführliche Erklärungen sind deshalb in dieser Situation nicht sinnvoll. Die Sprechverbindung wird dann zunächst wieder unterbrochen, was einige steckengebliebene Aufzugsnutzer jeweils etwas irritiert. Sie kann aber jederzeit wieder aufgenommen werden; etwa durch abermaliges Drücken auf den Notfallknopf. Die Zentrale wird sich überdies immer wieder von sich aus in der Kabine melden. Der Befreiungsdienst ist bereits auf dem Weg zu dir. Er meldet sich durch die Türen und geht dann in den Maschinenraum, um von dort aus den Fahrkorb auf die nächste Etage zu heben. Dann gehen die Türen auf und du kannst ganz normal aussteigen.Der Notruf in der Aufzugsplanung
Der Notfallknopf mit Sprechverbindung ist im Aufzug gut sichtbar und wohl allen vertraut. Er stellt allerdings nur den technischen Teil der Notruf-Planung dar. «Damit der Notruf überhaupt funktioniert, muss man auch organisatorische Massnahmen umsetzen.» Dabei gibt es zwei Prozesse: den Notruf empfangen und die Befreiung auslösen. In grossen Gebäuden wie beispielsweise in einem Hotel kann es sein, dass der Notruf von der Rezeption empfangen und bei der Wartungsfirma dann die Befreiung ausgelöst wird. Selten hat der Betreiber selbst auch das entsprechende Personal für die Befreiung vor Ort. Die Notfall-Planung im Aufzug muss diverse Kriterien erfüllen: So muss der Notruf rund um die Uhr ankommen. Es braucht einen mehrstufigen Massnahmenplan, dem zu entnehmen ist, wer für die Befreiung zuständig ist. Weiter müssen die Zugänge zum Haus und zum Aufzug gewährleistet sein. Der Massnahmenplan ist nicht zu verwechseln mit dem Notfallplan. Letzterer ist das Dokument, das man für alle Nutzerinnen und Nutzer gut sichtbar aushängt. Darauf sollte Folgendes zu finden sein:- wer der Betreiber und damit der Verantwortliche ist
- wie die genaue Adresse lautet (für den telefonischen Notruf)
- wer im Notfall angerufen wird
- wer der Ersthelfer vor Ort ist
- Angaben zu den Ansprechpersonen im Haus
- Notrufnummern (Feuerwehr etc.)