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Der wertvolle Nutzen einer frühzeitigen Baulogistikplanung

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Inhaltsverzeichnis

Wenn du unseren Baublog kennst, weisst du mittlerweile, dass von der Baulogistik alle profitieren: vom Besteller über den Unternehmer und den Planer sowie den Kanton, die Stadt oder die Gemeinde bis hin zu den Anwohnern. Doch welche zusätzlichen Vorteile entstehen, wenn die Baulogistik bereits in die Planung einbezogen wird? Und wie geht man dabei vor?

Gleich zwei renommierte Fachpersonen geben für diese Folge ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen rund um die spezialisierte Baulogistikplanung weiter. Es ist dies einerseits Yvette Körber, CEO und Vizepräsidentin des Verwaltungsrates beim Logistikunternehmen Amberg Loglay. Andererseits ist es Jürg Braunwalder, Leiter Business Unit der Post Baulogistik, auf dessen Fachwissen wir bereits in einem früheren Baublog zum Thema «City-Logistik» zählen durften.

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Die Baulogistik startet nicht mit der Ausführung

In grösseren Bauprojekten gibt es jeweils ganz selbstverständlich spezialisierte Planer wie den Elektroplaner oder den Lüftungsplaner – doch wo ist der Logistikplaner? Der fehlt heute noch allzu oft. Dabei ist für Yvette klar: Es wäre enorm wichtig, sehr früh im Projekt mit der Baulogistikplanung zu beginnen. Nur so kann man nämlich später in der Ausführung maximal von den Vorteilen der Baulogistik profitieren.

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Die Aufgaben des Logistikplaners

Der Logistikplaner ist (ähnlich wie der Bauleiter) in einem gewissen Masse ein Generalist, der über ein breites Wissen verfügt. So muss er den gesamten Bauablauf verstehen und die Logistik der einzelnen Gewerke kennen. Basierend darauf legt der Logistikplaner fest, welche Lösungen zu welchem Zeitpunkt vom Projektteam erarbeitet werden müssen.

Neben der vertieften Einarbeitung ins Projekt und der bautechnischen Kompetenz benötigt man für die Baulogistikplanung Wissen über die Terminplanung und die Abhängigkeiten, die sich dahinter verbergen.

Die Baulogistikplanung ist jeweils parallel zu den anderen Planern ab Phase 2 im Projekt dabei. Sind Umfeldanalysen oder Einschätzungen zur Machbarkeit ein Thema, setzt die Arbeit sogar tendenziell noch früher ein.

Um ihre Arbeit aufzunehmen, benötigt die Baustellenlogistik sämtliche Projektgrundlagen, Verkehrspläne um die Baustelle herum und Terminpläne. Abhängig vom Projekt und seiner aktuellen Phase gehören dazu allenfalls auch Dokumente wie Abbruchkonzepte oder Berichte über belastende Stoffe im Baugrund oder im Bauobjekt selbst. Wie jeder andere Planer wird sich der Baulogistikplaner dann anhand dieser Informationen ins Projekt einarbeiten.

Vorgehen der Baulogistikplanung

Elementar ist in einer frühen Phase der Baulogistikplanung die Frage nach Masse und Zeit: Welche Menge muss die Baulogistik über welche Zeit auf eine Baustelle, in ein Geschoss oder ein bestimmtes Gebäude bringen? Der nächste Schritt ist dann die Phasenplanung (Aushub, Rohbau etc.) unter besonderer Berücksichtigung der Phasenübergänge.

Daraufhin folgt die Modellierung der Prozesse. Dabei arbeitet man mit 4D-Modellen, also 3D-Modellen, die um die zeitliche Dimension des Terminplans erweitert wurden. Die räumlichen Daten kombiniert mit der Zeitachse ermöglicht eine dynamische Darstellung des Bauprozesses. Zudem analysiert man Verkehrsmuster und bezieht sich dabei auch auf Musterdaten anderer Baustellen.

Nicht selten stellt sich dabei heraus, dass die logistische Machbarkeit gar nicht gegeben wäre, würden nicht gewisse Anpassungen erfolgen. Dies hat auch damit zu tun, dass heutzutage auf den Baustellen enormer Zeitdruck herrscht und die Zeitpläne eng gestrickt sind.

Letztlich gilt es, die gesamten Überlegungen allen Projektmitgliedern etwa in Form von Phasenplänen oder Logistikkonzepten zur Verfügung zu stellen.

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Die Auswirkungen der Planung

Beim Mammutprojekt pRED in Basel haben die Unternehmen Amberg Loglay und die Post zusammengearbeitet. Amberg Loglay hat dabei die Baulogistikplanung übernommen; die Post wiederum war das ausführende Unternehmen der Logistik. Jürg kann diese Vorarbeit nur loben: Die Planung sei bei diesem Leuchtturmprojekt mustergültig gelöst worden – und dementsprechend reibungslos verlief der Teil der Ausführung.

Das Erstellen eines Bauwerks ist eine fragmentierte Angelegenheit mit zahlreichen einzelnen Unternehmen und hohem Potenzial für Interessens- und Prioritätskonflikte. Mit einer guten Baulogistikplanung schafft man die Rahmenbedingungen, um diese Konflikte geordnet auflösen zu können. 

Was die Baulogistikplanung bewirkt, merkt man besonders in jenen Projekten, wo sie nicht existiert. Wurde die Baulogistik in der Planungsphase nicht berücksichtigt, findet die Post jeweils Rahmenbedingungen vor, die alles andere als optimal sind – und die sie selbst nicht mehr verändern können. Das führt schlimmstenfalls dazu, dass die Baulogistik nicht mehr einwandfrei funktionieren kann. Es gab sogar schon Extremfälle, bei denen man nochmals zurück in die Planungsphase musste, um zumindest gewisse logistische Teilaspekte zu überarbeiten.

Der wahre Nutzen

Damit sind wir bei einer der wichtigsten Fakten zum Nutzen der Baulogistikplanung: Planungsfehler, die während der Planung erkannt werden, sind um ein Vielfaches günstiger als Planungsfehler, die in der Ausführung erkannt werden. Das frühe Erkennen von Fehlern ermöglichen heute Kollisionskontrollen mit 3D-Methoden wie zum Beispiel BIM.

Dieser Grundsatz gilt auch für die Logistik: Wenn man den Fehler erst erkennt, wenn der Logistiker auf der Baustelle ist, wird der Fehler um ein Vielfaches teurer.

Weitere Vorteile

Weniger Risiken, weniger Ungeplantes und weniger negative Überraschungen – auch das ein starker Pluspunkt, der für eine spezialisierte Baulogistikplanung spricht. Weiter bietet sie Möglichkeiten zur terminlichen Beschleunigung. Sie reduziert die Projektvorhaltungskosten, weil sie für eine effiziente Organisation und Koordination aller Bauprozesse sorgt.

Doch gelingt der ausführenden Seite die Umsetzung nicht, dann nützt die beste Planung nix! Für die Baulogistik eine Schweizer Firma zu beauftragen, die jährlich zuverlässig fast 2 Milliarden Briefe und 135 Millionen Reisende transportiert – das ergibt Sinn. Du hast ein anspruchsvolles Bauvorhaben, das viele logistische Fragen aufwirft? Die Post hat die Antworten darauf. Ich empfehle dir die Website der Post Baulogistik; dort findest du auch gleich alle Ansprechpartner.

Wenn dir diese Folge weitergeholfen hat, würde ich mich riesig über eine Bewertung und einen positiven Kommentar auf iTunes freuen.

Beste Grüsse
Marco

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