
Heizungsersatz jetzt? Erste Symptome
Wenn die Wärmeerzeugung am Ende ihrer Lebensdauer angekommen ist, machen sich die Besitzerinnen und Besitzer Gedanken zur Nachfolge. Das ist in der Regel nach rund zwei Jahrzehnten Einsatzdauer der Fall. Oftmals ist es die Steuerung, die zuerst defekt ist und für die es dann keine Ersatzteile mehr gibt. Dass deine Heizung langsam aber sicher ausgetauscht werden muss, merkst du an der Zunahme der Störungen. Ein weiteres Indiz: Der Energieverbrauch steigt gegenüber dem langjährigen Mittel plötzlich signifikant an.
Mit dieser Strategie zur idealen Heizung
Die wichtigste Frage, die du dir bei der Anschaffung einer neuen Wärmeerzeugung stellen solltest, betrifft deine Bedürfnisse: Welche Leistung benötigst du? Und noch wichtiger: Welche Vorlauf-Temperatur braucht deine Heizungsanlage, damit du genügend warm hast? Gerade dieser Punkt geht bei der Wahl der Heizungsart oft vergessen, wie Gabriel aus Erfahrung weiss. Weiter unten erfährst du, mit welchen Arten du welche Temperaturen erreichst. Weiter spielt es eine Rolle, wo das betreffende Gebäude steht. Ist es logistisch an diesem Ort möglich, Energiequellen wie Schnitzel anzuliefern? Gibt es Verschattung durch Nachbargebäude, Berge oder Dachaufbauten? Ist zufällig ein städtisches oder privates Fernwärmenetz in der Nähe? Ist eine Erdsondenbohrung erlaubt? Das sind alles Fragen, welche die Waldhauser + Hermann AG ihren Interessenten ganz zu Beginn des Anschaffungsprozesses stellen. Zudem kann ein Wechsel der Heizungsart auch eine Platzfrage sein. Eine alte Gastherme beispielsweise ist sehr kompakt und beansprucht wenig Raum. Alternative Systeme wie Wärmepumpen oder Holzheizungen benötigen mehr Platz, den man sich in vielen Fällen erst einmal verschaffen muss. Dies kann etwa geschehen, indem man in der Autoeinstellhalle zwei bis drei Parkplätze dafür zur Verfügung stellt.Priorität hat Minimierung des Wärmeverbrauchs
Der Heizungsersatz ist jedoch nicht die erste Massnahme, die man ergreifen sollte. Gabriels Devise lautet: Immer zuerst den Verbrauch an Wärme mit Dämm- und Optimierungsmassnahmen senken. Erst, wenn dort alles ausgereizt und der Verbrauch auf ein Minimum reduziert wurde, sollte man sich über eine alternative Wärmeerzeugung Gedanken machen. Macht man es umgekehrt, hat dies Nachteile wie eine zu grosse Heizung. Zudem sind bei unsanierten Gebäuden die Temperaturen viel höher, was das Spektrum der infrage kommenden Wärmeerzeugungsarten reduziert.Fernwärme: Vor- und Nachteile
Wenn du das Glück hast, dich an ein Fernwärmenetz anschliessen zu können, ist Fernwärme als Heizungsersatz eine prüfenswerte Variante. Einer der Vorteile ist, dass nur wenig Platz für die Wärmeerzeugung benötigt wird. Dadurch sind die Investitions- sowie die Wartungs- und Unterhaltskosten tief. Zudem kann man mit Fernwärme in der Regel hohe Temperaturen generieren. Gabriel hat festgestellt, dass sich immer mehr Kundinnen und Kunden der Waldhauser + Hermann AG einen Wechsel von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Energie wünschen. Fernwärme fällt nicht zwingend in diese Kategorie – anders als das oft suggeriert wird. Damit wären wir bei den Nachteilen: Man muss genau hinschauen, wie die Fernwärme erzeugt wird. Wie hoch ist der Anteil an erneuerbaren Energien tatsächlich? Beim Energieträger-Mix kommt für die Netzbetreiber nicht zuletzt eine wirtschaftliche Komponente ins Spiel. Bis 80 Prozent sind mit erneuerbarer Energie relativ einfach zu erreichen. In vielen Fernwärmenetzen wird jedoch zur Deckung der Spitzenlast oft auf fossile Energiequellen wie Erdgas oder Heizöl zurückgegriffen. Dies liegt daran, dass diese Quellen schnell verfügbar und regulierbar sind, was sie zur Bewältigung kurzfristiger Spitzen in der Nachfrage besonders geeignet macht.
Holzheizung: Vor- und Nachteile
Mit Holz erreicht man problemlos hohe Temperaturen bis 95 Grad. Wie du im Baublog schon mehrmals lesen konntest, gilt Holz zudem als CO2-neutral, da es so viel Kohlenstoff aufnimmt, wie es bei der Verbrennung abgibt. (Noch mehr Spannendes zum Heizen mit Holz gibt es in diesem Baublog über das Cheminée!) Eine Holzheizung generiert jedoch Aufwand im Unterhalt, für den man eine gewisse Bereitschaft mitbringen sollte. Gabriel möchte zudem betonen, dass Holz ein wertvoller Baustoff ist, den man nicht einfach nur verfeuern sollte. Der Idealfall ist seiner Ansicht nach eine Kaskadennutzung, bei der Holz so häufig und so effizient wie möglich genutzt (zum Beispiel als Baumaterial) und erst am Ende des Produktlebenszyklus energetisch verwertet wird.
Solarwärmeheizung: Vor- und Nachteile
Solarwärme wird oft als Ergänzung zu einem Hauptenergieträger verwendet; so kann beispielsweise 50-60% des Brauchwarmwassers damit erzeugt werden. Es gibt Systeme, die auch Wärme für die Raumheizung und insgesamt 20-30 Prozent des gesamten Energiebedarfs erzeugen. Ein Pluspunkt ist sicherlich, dass die Betriebsenergie nichts kostet. Die Nachteile sind der grosse Platzbedarf auf dem Dach und der Überschuss an Wärme im Sommer, die ungenutzt bleibt.Solarstromheizung: Vor- und Nachteile
Die Solarstromerzeugung mit Photovoltaik-Anlagen ist ebenfalls immer eine Ergänzung des Wärmeerzeugungskonzeptes. Gut geeignet ist etwa die Kombination mit einer Wärmepumpenanlage: So kannst du nämlich gleich einen Teil des Stroms, den du für die Wärmepumpe benötigst, solar erzeugen. Der Nachteil ist auch hier die unregelmässige Verteilung: Im Sommer, wenn man wenig Strom bräuchte, gibt es einen Überschuss – im Winter ist es genau umgekehrt. Eine Zwischenspeicherung in einer Batterie könnte hier die Effizienz steigern. Allerdings sind noch nicht die optimalen technischen Lösungen zu diesem Zweck gefunden worden.