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Heizen mit Stil: Das Cheminée und seine faszinierenden Vorteile

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Das flackernde Ballett der Flammen, das Knistern, das dein Haus mit behaglicher Magie erfüllt – das geht nur mit einem Cheminée. Wer nun einer poetischen Beschreibung des Kaminfeuers nicht viel abgewinnen kann, spricht vielleicht umso mehr auf die mit Zahlen und Fakten belegten Vorteile eines Cheminées an: Ein Kaminfeuer kann nämlich nicht nur das ästhetische Highlight des Wohnzimmers sein, sondern gezielt dabei helfen, Heizkosten zu sparen. Und zwar in mehreren Räumen gleichzeitig.

Insbesondere Bauherren und Architekten erfahren heute Wertvolles über die weniger bekannten Vorzüge und den wahren Mehrwert eines Cheminées in den eigenen vier Wänden. Martin Ritler, Geschäftsführer und Inhaber der Glutform AG, erklärt uns unter anderem, wie effizient ein Cheminée heizt und welche Materialien aktuell im Trend sind. Und er sagt uns auch gleich, wie man ein Cheminée richtig anzündet.

Was bedeutet das Cheminée Martin persönlich? Wellness und Erholung pur. Er geniesse es, den Arbeitstag zuhause auf diese Weise abzuschliessen. Vor dem flackernden Feuer könne er sich entspannen und den Tag in Gedanken Revue passieren lassen.

Noch zwei Sätze zur Begrifflichkeit: Es gibt das Cheminée, den Ofen, den Speicherofen, den Specksteinofen oder den Kachelofen. Wir sprechen in diesem Baublog vereinfacht und pauschal vom «Cheminée» und meinen damit die Gesamtheit all dieser Systeme.

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Der Mehrwert einer Feuerstelle

In Zeiten der Energiekrise bietet ein eigenes Cheminée einen riesigen Mehrwert. Woher soll in Zukunft bloss der Strom kommen? Oder die Ressourcen zum Heizen? Mit Holz verwendet man einen in der Schweiz wachsenden und nachwachsenden Rohstoff. Ein Ster Holz (das entspricht einem Kubikmeter) benötigt in der Schweiz zum Nachwachsen rund drei Sekunden. Wer daheim ein Cheminée hat, verbraucht pro Jahr etwa ein bis zwei Ster.

Das gibt einem auch Sicherheit und Unabhängigkeit, denn solange man Holz hat, hat man im Winter warm – egal, was auf der Welt im Hinblick auf die Energiekrise noch passiert.

Mit einem Feuer weiss man, was man hat. Die Kontrolle des Feuers revolutionierte die Entwicklung der Menschheit, da es nicht nur Schutz vor Kälte und Raubtieren bot, sondern auch als Werkzeug fürs Kochen und als Lichtquelle diente. Das trieb die menschliche Zivilisation in vielerlei Hinsicht voran. Die Anziehungskraft des Kaminfeuers und dessen Wertschätzung, das ist für Martin klar, ist ein menschlicher Urinstinkt. Für Martin ist es eine Heizung, die mit Emotionen verbunden ist.

Logo Glutform

Mit dem Cheminée heizen

Wer im Winter regelmässig zuhause ein Feuer macht, kann die Heizung ein paar Grad runterdrehen. Das Cheminée ist grundsätzlich eine Ein-Raum-Heizung. Glutform hat aber auch schon sogenannte Satellitenheizungen erstellt, mit denen man den ganzen Wohn-Ess-Bereich sowie zusätzlich im oberen Stock eine Wandfläche beheizen kann. Dafür macht man einen Durchbruch durch die Decke. Die Rauchgase ziehen dann durch eine «Wärmewand», die idealerweise zwei Zimmer trennt. Diese Strahlungswärme beheizt so gleich zwei Räume.

Bei der Planung gilt es zu berücksichtigen, dass man durch die Decke baut und die Rauchgase über Dach das Gebäude verlassen müssen. Bei Holzbauten wird natürlich zudem der Brandschutz zum Thema.

Mit dem Cheminée lässt sich also Geld sparen. Martin rät allerdings davon ab, nur aus diesem Grund allein eines anzuschaffen, man sollte schon ein gewisses Flair dafür haben. Als Cheminée-Besitzer muss man nämlich etwas arbeiten: Holz kaufen, es ins Haus tragen und anfeuern.

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So effizient ist ein Cheminée

Ein Holzscheit (im Idealfall 33 Zentimeter lang und etwas mehr als ein Kilogramm schwer) hat eine effektive Heizleistung von 4 kWh. 2,5 Kilogramm Holz entspricht einem Liter Heizöl. Dies setzt allerdings eine gute Holzqualität voraus: trockenes Holz, das mindestens zwei Jahre gelagert wurde.

Eine der Aufgaben von Glutform ist es, darauf zu achten, dass möglichst viel der im Feuerraum entstehenden Leistung in den Wohnraum gelangt. 85 bis 88 Prozent ist hier ein sehr guter Wert. Etwa 15 Prozent Leistung verschwinden, weil der Rauch abziehen muss; damit dies funktioniert, muss er nämlich noch warm sein.

Ist es dein Ziel, die Wärme des Feuers möglichst effizient zu nutzen? Dann ergibt es Sinn, einen zentralen Standort dafür zu wählen. Das kann durchaus in der Raummitte sein, wie man das von alten Häusern her kennt.

euer heizen podcast-schweiz-glutform Feuerstelle Kaminfeuer

Mit oder ohne Wärmespeicherung?

Was du vielleicht noch nicht weisst: Du hast verschiedene Optionen der Wärmeabgabe, die sich nach deinen Gewohnheiten richten. Wer regelmässig anfeuert und die Wärme über mehrere Stunden spüren möchte, lässt sich ein Cheminée mit viel Speicher bauen – etwa mit Schamott- oder Speckstein. Wer ein Feuer macht und sofort die ganze Wärme im Raum möchte, benötigt hingegen keine Speicherfunktion. Die Wärme kann über einen Zeitraum von bis zu 24 Stunden gespeichert und abgegeben werden.

Unabhängig von deinen Kaminfeuer-Vorlieben sind gewisse Gebäudetypen für die Sofortabgabe der gesamten Wärme ungeeignet. Minergie-P-Häuser zum Beispiel sind so konzipiert, dass sie wenig Heizenergie benötigen. Wer dort einen Ofen ohne Speicherung mit verzögerter Abgabe einbaut, sitzt am Ende vermutlich schwitzend in der Badehose davor. In einer Berghütte hingegen wäre so ein Ofen die erste Wahl.

Aussenverkleidung: Das ist alles möglich

Vom Material her ist bei der Aussenverkleidung des Cheminées eigentlich fast alles möglich – sogar Holz! Gerade in den Bergregionen seien Holzverkleidungen momentan im Trend, sagt Martin. In der Region Zürich hingegen erfreuen sich der Schwarzstahl und Kupfer hoher Beliebtheit.

Ferner sind grossformatige Keramikplatten oder Naturstein sehr angesagt. Der Spachtelbelag Naturofloor wird ebenfalls oft gewünscht; es ist ein Produkt, mit dem Martin sehr gerne arbeitet: Es ist mineralisch und bietet eine umfangreiche Farbauswahl. Zudem gibt es einem die Möglichkeit, mit unterschiedlichen Strukturen kreativ zu werden.

Abschliessende Tipps

Und wie zündet man nun das Kaminfeuer richtig an? Grundsätzlich feuert man von oben nach unten. Man legt zwei Scheite in die Feuerstelle und nochmals zwei quer darüber, dann das kleinere Anfeuerholz (zum Beispiel Tannenholz) obendrauf. 

Mehr über die Glutform AG findest du hier auf der Website des Unternehmens. Insgesamt gibt es Glutform an vier Standorten in der Schweiz mit vier Ausstellungen: in Kägiswil, in Muri, in Dietlikon und in der Bauarena Volketswil (wo ja bekanntlich auch der BAUHERREN PODCAST SCHWEIZ sein Studio hat).

Und noch eine Bitte an unsere Architektinnen und Architekten: Nehmt früh genug Kontakt auf mit dem Ofenbauer, der in fast jeder Phase des Projektes mal auf die Baustelle muss. Der ideale Zeitpunkt ist laut Martin, wenn das Projekt mit den 50stel-Plänen in die Detailplanung geht.

Noch mehr Tipps, um deine Heizkosten zu reduzieren, findest du in diesem Baublog mit den Experten der Firma IMI Hydronic Engineering!

Beste Grüsse
Marco

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