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Das Kunststofffenster und seine unbekannten Vorteile

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Inhaltsverzeichnis

«Kunststofffenster vergilben und sind nicht umweltfreundlich.» Kennst du diese Vorurteile? Wir werden solche Mythen im folgenden Baublog unter die Lupe nehmen. Dabei wird sich zeigen: Kunststofffenster besitzen im Gegenteil zahlreiche Vorteile, mit denen sich alle Bauherren in der Planung auseinandersetzen sollten. Sie bieten zum Beispiel Witterungsbeständigkeit und grosse Gestaltungsfreiheit – und man kann sie mittlerweile sogar vollständig wiederverwerten!

Bevor wir nun aber loslegen, musst du natürlich noch unseren Fenster-Experten kennenlernen: Es ist Sandro Odermatt, Geschäftsführer der Odermatt Gruppe und Inhaber der Hegner Fenster AG. Das Unternehmen im schwyzerischen Galgenen gehört zur Odermatt Gruppe, über deren Jubiläum wir ja bereits berichtet haben (hier geht’s zum Baublog). Die Hegner Fenster AG besteht schon seit genau einem halben Jahrhundert und war in Sachen Fenster aus Kunststoff einst ein Pionier-Betrieb.

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Das Kunststofffenster: Herstellung und Geschichte

Achtung: Der nächste Abschnitt klingt ein bisschen nach Chemie-Crashkurs…

Ein Kunststofffenster besteht aus S-PVC. Eines der beiden Rohstoffe dafür ist Erdöl. Durch thermische Spaltung («cracken») entsteht daraus Ethylen. Ausserdem braucht es Chlor, das mittels Elektrolyse aus Steinsalz gewonnen wird. Ethylen und Chlor ergeben dann zusammen den Werkstoff Vinylchlorid. Mit einer Polymerisation erhält man schliesslich das PVC-Pulver und damit das Ausgangsprodukt für das Kunststofffenster.

Mit Fenstern aus Kunststoff experimentierte man erstmals Mitte der 50er-Jahre. Damals war das noch ein absolutes Nischenprodukt. Ab den 70ern kamen sie vermehrt zum Einsatz, da man technische Fortschritte machte und erstmals mit einem Zweikammersystem arbeitete. In den 90er-Jahren kam das Dreikammersystem; heute ist ein System mit sieben oder acht Kammern Standard.

«Das Kunststofffenster ist inzwischen ein Hightech-Produkt, das man nicht mehr mit den Exemplaren aus den 90ern vergleichen kann.»

Logo Odermatt Gruppe

Material und Aufbau

Doch was hat es überhaupt mit diesen «Kammern» auf sich? Würde man ein Kunststofffenster aufschneiden und es im Profil betrachten, würdest du ein Hohlprofil mit verschiedenen Kammern erkennen. Diese sind wichtig für die Wärmedämmung, aber auch für die Statik.

Je mehr Kammern es gibt, desto dicker wird das Fenster. In der Schweiz beträgt die Rahmentiefe aktuell durchschnittlich 76 bis 82 Millimeter. Das ist um einiges dicker als früher. Die höheren Ansprüche an die Dämmung haben nämlich eine stärkere Verglasung zur Folge: Bei einer herkömmlichen Zweifachverglasung war das Glas noch 24-28 Millimeter dick. Das hatte in einem Drei- oder Fünfkammersystem problemlos Platz. 

«Inzwischen ist man bei mindestens 36 Millimetern angekommen.»

Ein Kunststofffenster besteht aus dem namensgebenden Rahmenmaterial, aus Glas, dem Beschlag und der Stahl- oder Kunststoffarmierung. In der Hegner Fenster AG werden solche Fenster von A bis Z produziert, sprich zusammengeschraubt und -geschweisst.

Lebensdauer

Fast überall hängt es von der Pflege und der Wartung ab, wie lange du an einem Bauteil Freude haben kannst. Beim Kunststofffenster ist das nicht anders. Wenn man ab und zu mal einen Service macht – zum Beispiel mit dem Fensterdoktor aus der Odermatt Gruppe – dann hält so ein Fenster an die 35 Jahre, sagt Sandro. Damit ist man fast auf dem Wert, den wesentlich teurere Holz-Aluminium-Fenster erreichen. Wenn man aber einfach gar nichts macht und nicht mal die Beschläge ab und zu schmiert, dann verkürzt das die Lebensdauer. 

Auch das Vorurteil der vergilbenden Kunststofffenster kommt lediglich von einer falschen Pflege: Aggressive Reinigungsmittel nehmen dem Fenster seine Schutzschicht.

«Mittlerweile ist man jedoch in der Lage, solche Fenster wieder aufzupolieren und damit diesen Fehler rückgängig zu machen.»

Hegner Fenster berät dich selbstverständlich für die Pflege und sagt dir ganz genau, welche Reinigungsmittel gehen und welche auf keinen Fall erlaubt sind.

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Weitere Vorteile

Nebst den guten Wärmedämmeigenschaften und der einfachen Wartung kann das Kunststofffenster noch andere Pluspunkte verbuchen. So überzeugt etwa das starke Preis-Leistungs-Verhältnis viele Bauherren bei der Fensterwahl. Im Vergleich zum Holz-Aluminium-Fenster fährt man grob geschätzt gleich 40 Prozent günstiger.

Das Kunststofffenster ist auch längst nicht mehr einfach «das weisse Fenster». Es gibt heutzutage zahlreiche Möglichkeiten beim Design. Stülpt man über den Kunststoff eine Aluminium-Hülle, kann man sich frei auf der ganzen Farbpalette bewegen. Immer mehr an Beliebtheit gewinnen auch folierte Fenster, die vor allem in den nordischen Ländern bereits sehr populär sind.

Ist ein Kunststofffenster nachhaltig?

Die «Plastikfenster» haben ja wie angetönt immer noch ein Image-Problem. Nicht von der Hand weisen lässt sich die Tatsache, dass Erdöl ein rarer Rohstoff ist. Was jedoch viele nicht wissen: Alles am Kunststofffenster wird recycelt! Selbst das Kunststofffenster-Profil wird wiederverwendet und kann bis zu zehnmal wieder eingebaut werden. So bleibt der Werkstoff schätzungsweise 250 Jahre im Umlauf.

«Gerade in Zeiten des Rohstoffmangels ist es uns ein grosses Anliegen, dass man die Fenster recycelt.»

Ist ein Kunststofffenster sicher?

Auch ein Vorurteil: Fenster aus Kunststoff sind leicht zu knacken und bieten deshalb wenig Schutz vor Einbrechern. Sandro kann dich beruhigen, denn sämtliche Fenster werden nach Norm geprüft. Das geschieht mit einer Einteilung in Widerstandsklassen (RC1 bis RC6), wobei Kunststofffenster in den Klassen RC1 bis RC3 liegen. Es sind also sichere Fenster – gerade auch dank der leichten Flexibilität des Rahmenmaterials.

Sollte es mal zu einem Einbruchsversuch kommen und etwas am Fenster absplittern, lässt sich das übrigens reparieren. Du musst nicht das ganze Fenster austauschen lassen. 

Mehr zu Hegner Fenster…

…gibt es am einfachsten auf der Website. Wenn du dich mit Sandro Odermatt verlinken möchtest, gelangst du hier auf sein LinkedIn-Profil.

Wenn dir diese Folge weitergeholfen hat, würde ich mich riesig über eine Bewertung und einen positiven Kommentar auf iTunes freuen.

Beste Grüsse
Marco

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3 Gedanken zu „Das Kunststofffenster und seine unbekannten Vorteile“

  1. Es ist definitiv ein gutes Kriterium, dass man Kunststofffenster mittlerweile vollständig wiederverwerten kann. Ich selbst bin aktuell ebenfalls auf der Suche nach 4 guten Kunststofffenstern für mein Haus. Am besten suche ich mir dafür zuerst einen entsprechenden Anbieter.

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