Besonders in städtischen Gebieten stellt die Aufstockung eine beliebte und ökologische Möglichkeit der effizienten Raumnutzung dar. Mit der Gebäudehöhe nimmt auch die Relevanz eines gut geplanten Aufzugs zu. Worauf sollten Bauherren und Architekten beim nachträglichen Aufzugseinbau achten? Und wie einfach kann man einen bestehenden Aufzug eigentlich verlängern? Das erfährst du in diesem Baublog!
Das entsprechende Fachwissen stellt uns freundlicherweise Raphael Kaut, Produktmanagement Modernisierung bei Kone, zur Verfügung. Er wird uns auch sagen, wo bei der Aufzugsverlängerung die häufigsten Fehler passieren und wann ein Aufzugstausch mehr Sinn ergibt als die Verlängerung. Zudem werden wir einen speziell platzsparenden Aufzug kennenlernen, der in fast jeden Altbau passt.
Aufzug tauschen oder verlängern?
Bei einer Aufstockung kann der Aufzug in zweierlei Szenarien zum Thema werden. Entweder ist das Gebäude im Zuge der Aufstockung auf einen nachträglichen Aufzugseinbau angewiesen. Oder es verfügt bereits über einen Aufzug, der jedoch verlängert werden müsste. Aber vielleicht lohnt es sich doch mehr, den gesamten Aufzug auszutauschen?
Um diese Frage beantworten zu können, müssen Spezialisten, wie es sie zum Beispiel bei der Firma Kone gibt, jeden Fall individuell betrachten. Zu den Faktoren, die bei dieser Entscheidung immer eine wichtige Rolle spielen, gehört etwa das Alter: Bei einem Aufzug, der 15 Jahre oder älter ist, lohnt sich der Komplettaustausch, da es sehr teuer wäre, ihn dem aktuellen Sicherheitsstandard anzupassen.
Ein anderer wichtiger Faktor ist die Aufzugsart. Ganz grob lassen sich die Aufzüge, die wir im DACH-Raum antreffen, in zwei übergeordnete Gruppen aufteilen: in Hydraulik- und Seilaufzüge. Ein Hydraulikaufzug nutzt einen Kolben, der durch eine Flüssigkeit bewegt wird, um die Kabine direkt oder über ein Hebelsystem vertikal zu heben oder zu senken. Das System ist auf die vorhandene Stockwerkzahl ausgelegt; für weitere Etagen wäre der Kolben zu kurz. Es wird aufwendig und teuer, wenn man dann den alten Kolben raus und den neuen, noch längeren Kolben wieder reinbringen muss.
Die Verlängerung eines Hydraulikaufzugs ist aus diesem Grund in der Regel keine wirtschaftliche Lösung.
Tipps für die Aufzugsverlängerung
Es ist wichtig, das Aufzugsunternehmen in jedem Fall möglichst früh in die Planung der Aufstockung einzubinden. Denn nicht nur beim Aufzugseinbau, sondern auch bei der Verlängerung einer bestehenden Anlage können die Spezialisten auf wichtige Vorgaben hinweisen. Gerade im Bereich des Schachtkopfes beispielsweise gilt es, gewisse Sicherheitsabstände einzuhalten. Baut man zuerst den Schacht und holt erst dann die Aufzugsfirma, könnten kostspielige Anpassungen nötig werden.
Wenn man den Aufzug verlängert und nicht komplett austauscht, verbleiben gewisse Bestandteile wie die Kabine, die bestehenden Schachttüren oder die Führungsschienen im Schacht. Diese Technik muss man unbedingt vor Staub schützen! Das Vergessen der Staubwand ist denn auch der häufigste Fehler, der bei der Aufzugsverlängerung passiert.
Die Normen besagen übrigens, dass alles, was neu in die Anlage eingebaut wird, nach dem aktuellen Stand der Technik ausgeführt sein muss. Das gilt jedoch nicht für bestehende Bauteile, da es sich bei der Aufzugsverlängerung nicht um eine neue Inverkehrbringung handelt.
Nachrüsten: Wo kommt der Aufzug hin?
Du denkst jetzt vielleicht: «Ich hab’ in meinem Haus doch unmöglich Platz für einen Aufzug!» Unser Experte Raphael Kaut weiss aber aus Erfahrung, dass es fast immer einen Weg für den Aufzugseinbau gibt. Es braucht den erfahrenen Blick der Spezialistinnen und Spezialisten – und etwas Phantasie.
In vielen Altbauten findet man ein grosszügig dimensioniertes Treppenhaus mit einem grossen Treppenauge (das ist der freie, zentrale Raum, um den die Stufen angeordnet sind). Dieser Platz ist äusserst gut geeignet für den nachträglichen Aufzugseinbau.
Eine zweite beliebte Variante, wenn es drinnen wirklich nicht geht: Man setzt den Aufzug aussen ans Gebäude. Alles über den Aussenaufzug erfährst du in diesem früheren Baublog mit der Firma Kone.
Beispielbild von Vergleichsprojekt; technische Änderungen vorbehalten
ProSpace Plus – wenn jeder Zentimeter zählt
Normalerweise benötigen Aufzüge eine Grube, die jeweils etwa 50 cm oder noch tiefer ist. Das bedeutet, dass man beim Aufzugseinbau im Altbau die Bodenplatte aufbohren und runter ins Erdreich muss. Unter Umständen (etwa bei einem hohen Grundwasserstand) ist das gar nicht möglich.
Für solche Fälle gibt es den Spezialaufzug KONE ProSpace Plus. Für den braucht es nämlich nur eine Schachtgrube von 10 cm oder eine Rampe. Er passt mit einer Grösse von lediglich 800 x 1’050 mm (Schachtbreite x Tiefe) selbst in kleine Treppenaugen. Ein weiterer starker Vorteil: Der ProSpace Plus kommt gleich inklusive Schacht! So erspart man sich auch den Dreck und den Baulärm.
Infos & Beratung zum Thema Aufzugsnachrüstung
Du planst eine Aufstockung und willst den Wert und die Attraktivität deiner Liegenschaft mit einem Aufzug steigern? Oder den bestehenden Aufzug verlängern? Dann schlage ich dir den Besuch dieser Internetseite von Kone vor. Hier kannst du dich zusätzlich informieren, einen Beratungstermin buchen oder die Anlage mit einem kostenlosen 3D-Tool sogar selbst planen!
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