
Was sind Sicherheitsventile?
Wie so oft gehen wir im Baublog vom Groben ins Detail und klären zunächst einmal, was Sicherheitsventile überhaupt sind. «Sicherheitsventile sind Schutzeinrichtungen, die das Gebäude, Leben und die Umwelt schützen.» Sicherheitsventile werden hauptsächlich in geschlossenen Anlagen eingebaut und schützen diese dann vor Überdruck. In vielen Fällen sind sie die letzte Absicherung. Wenn du als Laie Sicherheitsventile finden möchtest, solltest du stets in der Nähe von Wärmeerzeugern oder Wärmeübertragern suchen. Sie sind dort immer im Vorlauf verbaut. Oft haben sie einen roten Knopf oder einen Messinghebel, der für die Funktionskontrolle da ist.Gefahren von defekten Sicherheitsventilen
Falls es also wegen eines technischen Problems zu einem Überdruck in der Anlage kommt, ist ein Sicherheitsventil da, um diesen Druck abzulassen. Würde das Ventil nicht funktionieren, könnten im schlimmsten Fall Leitungen, Armaturen oder der Heizkessel platzen. «In der Folge würde dann Wasser austreten oder sogar Wasserdampf, was natürlich für Menschen im Raum äusserst gefährlich wäre.» Wie kann man so ein Worst-Case-Szenario verhindern? Indem man Sicherheitsventile einsetzt, die den Anforderungen der Richtlinien und Normen entsprechen. Ausserdem sollte man die Armaturen regelmässig von Fachpersonen prüfen lassen.
Massgebende Richtlinien und Normen
Jetzt wird es etwas kompliziert: Es gibt nämlich verschiedene Richtlinien, Verordnungen und Normen, die ineinandergreifen, wie Michel erklärt. Grundsätzlich werden die Anforderungen durch die SWKI-Richtlinie HE301-01 «Sicherheitstechnische Einrichtungen für Heizungsanlagen» definiert. Und jetzt wird’s erst recht komplex: Diese Richtlinie wiederum gilt nämlich unter der Berücksichtigung der bestehenden Verordnungen, Normen und Richtlinien wie der Druckgeräteverwendungsverordnung und EU-Druckgeräterichtlinie 2014/66/EU sowie der SN EN ISO 4126-1 und der DIN 12828. Michel schlüsselt das für uns noch etwas auf. Die europäische ISO-Norm definiert die allgemeinen Anforderungen an Sicherheitsarmaturen, unabhängig vom Medium. Die DIN 12828 gibt explizit Anforderungen an Heizungssicherheitsventile, welche mit den Kennbuchstaben H für den Ansprechdruck 2.5 bar und 3 bar sowie mit den Kennbuchstaben D/G/H gekennzeichnet sind. «Die SWKI für den Schweizer Markt schliesslich ergänzt diese Normen noch mit zusätzlichen Anforderungen.»
Gut zu wissen, dass die Anforderungen an Toleranzen sowie an den maximalen Abblasedruck auf 10 Prozent begrenzt wurden. Ich möchte mir für den Keller ein neues Handabsperrventil zulegen. Dafür werde ich mich am besten direkt an einen geeigneten Fachmann wenden.