
Die Hauptunterschiede zum Standardaufzug
Was ist nun das Spezielle an einem Feuerwehraufzug im Vergleich zu einem normalen Modell? Dazu müssen wir uns erst einmal fragen, weshalb solche Aufzüge überhaupt benötigt werden. Jeder normale Aufzug hat vor der Tür ein Schild mit dem Hinweis, dass man ihn im Brandfall nicht benutzen darf. Das gilt für den Feuerwehraufzug auch, wenn man nicht zu den Einsatzkräften gehört. Doch für deren Arbeit ist er von grösster Wichtigkeit. Je höher ein Gebäude ist, desto schwieriger ist es für die Feuerwehr, es zu löschen und die Menschen darin zu retten. Deshalb schuf man in Europa eine entsprechende Norm für einen Aufzug, der solche Lösch- und Rettungseinsätze in hohen Gebäuden ermöglicht. «Ein Feuerwehraufzug muss funktionieren, wenn alle anderen Aufzüge nicht mehr funktionieren.» Das bedeutet automatisch, dass die Anforderungen sehr unterschiedlich sind. Normale Aufzüge kommen im Gegensatz zu den Feuerwehraufzügen ohne Wassermanagement aus und können auf viele weitere technische Einrichtungen verzichten. Nicht nur ums Löschwasser und den Rauch muss man sich kümmern; die Anlage muss auch dauerhaft mit Strom versorgt sein. Im Gegensatz zu anderen Ländern – etwa im angelsächsischen Raum – muss ein Feuerwehraufzug in der Schweiz zusätzlich die Rolle eines normalen Aufzugs haben. So entdeckt man allfällige technische Störungen schon früh im täglichen Normalbetrieb.
Welche Gebäude brauchen den Feuerwehraufzug?
Ein wichtiges Kriterium ist hier die Höhe. Es ist erfahrungsgemäss so, dass ein Feuerwehrmann in voller Montur physisch nicht mehr als etwa zehn Stockwerke schafft. Irgendwann kommen die Einsatzkräfte an ihre körperlichen Grenzen. Von aussen kommen wiederum die Drehleitern der Feuerwehr an ihre physikalischen Grenzen. Die maximale Reichweite variiert je nach Stadt und beginnt bei etwa 20 Metern. «Ab dieser Höhe müssen die Feuerwehrleute von innen arbeiten können.» Sobald die Feuerwehr bei einem Einsatz mittels Schlüssel den Feuerwehraufzug umschaltet, gilt sie offiziell als Betreiberin der Anlage. Deshalb führt sie auch regelmässig Kontrollen in Form von Begehungen durch. Realistische Simulationen des Ernstfalls hingegen sind sehr aufwendig und werden nur bei den allergrössten Gebäuden durchgeführt.