
Was ist Brettsperrholz?
Brettsperrholz ist eine mehrschichtige Massivholzplatte. Dafür werden Brettlagen (20, 30 oder 40 Millimeter dick) kreuzweise zu grossformatigen Platten verleimt. Die maximale Grösse einer Brettsperrholz-Platte beträgt 3,5 Meter in der Breite und 16 Meter in der Länge. In der Dicke reichen die Masse von 60 Millimeter bis maximal 340 Millimeter. Brettsperrholz ist ein relativ junges Produkt. Es wurde erst in den 90er-Jahren erfunden. Die ursprüngliche Idee war, eine Verwendung für die sonst selten eingesetzten Seitenbretter des Stammes zu finden. «Mittlerweile verwendet man dafür aber hauptsächlich schöne Ware, um eine saubere Oberfläche zu erhalten.»
Die Vorteile
Brettsperrholz lässt sich sehr einfach planen und schnell verbauen. Gemäss Sven sind dies die wichtigsten Gründe für die Beliebtheit des Materials. Ob Wand, Decke, Treppenhäuser oder sogar Aufzugsschächte – dem Einsatz sind fast keine Grenzen gesetzt. «Wir können eigentlich ganze Gebäude mit diesen Platten erstellen.» Lediglich bei der Verwendung von Brettsperrholz im Kellerbereich wäre Sven vorsichtig – diese Idee bezeichnet er schmunzelnd als «experimentell». Holz im Rohbau hat einen weiteren grossen Vorteil: Du benötigst keine Verstärkungen oder Bohrungen für Dübel. Wenn du etwas befestigen willst, kannst du es ganz einfach einschrauben. Der Betonbau hat dafür den Vorteil, dass etwa vergessene Stromleitungen noch nachträglich nachgezogen werden können. Das wäre beim Holzbau im sichtbaren Bereich ein grosses Problem. Dort gilt es umso mehr, alles ganz genau vorgängig durchzuplanen, um so ein Malheur zu verhindern – das sei sich der Holzbauer aber auch gewohnt, sagt Sven. Für ihn sind ausserdem die Vorteile in der Statik sehr wichtig. Man kann mit Brettsperrholz eine Decke an der Aussenwand aufhängen und die Wand als Träger verwenden. Damit sind grosse Auskragungen wie Balkonelemente gewährleistet, ohne dass dazu Stützen benötigt werden.Hoch hinaus mit Holz?
Es besteht weiterhin das Vorurteil, dass man mit Holz nicht hoch bauen kann. Das stimmte in der Vergangenheit, trifft jedoch mittlerweile nicht mehr zu, wie Sven weiss. «Seit 2015 ist es mit den neuen Brandschutznormen möglich, mit Holz sogar Hochhäuser zu bauen.» Das höchste Projekt, an dem Baltenschwiler als Lieferant beteiligt war, ist ein fünfstöckiges Mehrfamilienhaus. Dort bestehen die Decken und Wände aus Brettsperrholz. Das Erstellen des Rohbaus dauerte dabei lediglich 3 Wochen. Allerdings ist die vorgängige Planung in 3D nicht zu unterschätzen. Als höchstes Holzhochhaus der Welt galt bisher das 2019 fertiggestellte «HoHo» in Wien. Es ist 84 Meter hoch und hat 24 Stockwerke. Mittlerweile ist aber weltweit ein regelrechter Wettbewerb um diesen Rekord ausgebrochen. In Tokio soll bis 2041 sogar ein 350 Meter hohes Holzhaus entstehen!