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Kraftwerk Dach: Tipps für die integrierte Photovoltaik-Anlage

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Man muss weder Bauexperte noch Hellseher sein, um zu wissen: Die dachintegrierte Solartechnik wird die Architektur in den nächsten Jahren prägen. In diesem Baublog erfährst du die wichtigsten Tipps und Infos zur Planung deiner integrierten Photovoltaik-Anlage. Wann ergibt so eine Anlage Sinn? Und wie viel Strom kann ein Dach überhaupt erzeugen? Die Antworten dazu gibt’s im Experteninterview! Wir sprechen ausserdem über die Kosten und den Einfluss von Farbdesigns.

Mein Gast ist Rolf Hefti, Bereichsleiter der Sparte Solar bei der Eternit (Schweiz) AG. Das Unternehmen entwickelt aus natürlichen Rohstoffen innovative und nachhaltige Produkte für die Gebäudehülle, den Innenbau und den Garten. Es arbeitet weltweit mit annähernd siebzig Vertragspartnern zusammen und garantiert so jederzeit Nähe zu den Kunden. Eternit ist zum ersten Mal unser Gast – es werden weitere Podcasts und Baublogs folgen!

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Aufgesetzte vs. integrierte Photovoltaik-Anlage

Eine integrierte Photovoltaik-Anlage hat immer zwei Funktionen: Einerseits schützen die Glas-Glas-Elemente das Dach vor Wettereinflüssen – genau wie eine normale Dacheindeckung. Zweitens dienen die PV-Module der Energieerzeugung; sie wandeln das Sonnenlicht in Strom um.

Somit kannst du im Gegensatz zur aufgesetzten Photovoltaik-Anlage bei einer integrierten Ausführung auf die herkömmliche Dacheindeckung verzichten. Für die Montage einer aufgesetzten PV-Anlage musst du ausserdem eine Dachdurchdringung vornehmen, was nicht ganz risikofrei ist.

«Eine integrierte Photovoltaik-Anlage macht vor allem bei einem Neubau oder bei einer Dachsanierung von einem älteren Gebäude viel Sinn.»

Beim Neubau integriert in der Regel gleich der Architekt die Plandaten in seine Zeichnungen. Handelt es sich lediglich um eine Dachsanierung, kann das der Dachdecker übernehmen. Er kümmert sich meist auch gleich um die Anmeldung fürs Förderprogramm. Eternit offeriert übrigens nebst dem gesamten System auch die Planung mit einer einzigen Ansprechperson, nicht jedoch die Montage.

Eternit Logo

Was machst du mit dem Strom?

Früher hatte man den Strom ins öffentliche Netz eingespeist und die Energie zu einem fixen Strompreis verkauft. Das Einspeisevergütungssystem (KEV) wurde 2009 eingeführt, um die Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie zu fördern. 

Heute ist der Ansatz ein anderer: Es gibt eine Einmalvergütung. Der Strom soll dann an dem Ort, wo er erzeugt wurde, auch wieder verbraucht werden. Damit will man den sogenannten Eigenstromverbrauch maximieren. Es gibt etwa die Möglichkeit, die Photovoltaik-Anlage mit einer Wärmepumpe oder einer Ladestation zu verbinden.

«So hat man quasi seine eigene Tankstelle im Haus.»

Du hast auch die Option, einen Batteriespeicher für die Überschussenergie, die du während des Tages generierst, einzurichten. Denn natürlich produziert das Solardach je nach Tageszeit unterschiedlich viel Strom.

Die Stromproduktion generell hängt vom Standort des Gebäudes ab. Auch haben die Himmelsrichtungen und die Neigung des Daches Einfluss auf die Produktivität und fliessen damit in die Ertragsanalyse ein. Das gilt ebenso für Störelemente wie Kamine. Grob geschätzt lassen sich mit einer Dachfläche von 5,5 Quadratmetern pro Jahr etwa 1’000 Kilowattstunden Strom erzeugen.

Integrierte Photovoltaik-Anlage: Die Kosten

Natürlich: Die anfängliche Investition ist bei einem Dach, das quasi dein eigenes Kraftwerk ist, grösser als bei einem herkömmlichen Dach. Aber anders als bei einer normalen Dacheindeckung handelt es sich bei einer PV-Anlage um eine Investition

Rolf schätzt, dass eine integrierte Photovoltaik-Anlage mit einem optimierten Stromverbrauch nach etwa 15 Jahren die Mehrkosten wieder wettgemacht hat.

«Ein normales Dach amortisiert sich hingegen gar nie.»

Einen Richtpreis kann Rolf aber nicht einfach so nennen. Die signifikanten Mehrkosten stecken bei der Photovoltaik-Anlage nämlich in den Details: Übergänge, Spezialanschlüsse und aussergewöhnliche Dachkonstruktionen erfordern ein höheres Baubudget. Kosteneffizientes Bauen heisst hier also, früh standardisierte Lösungen zu ermöglichen.

Noch mehr Wissenswertes

Auf den Glasmodulen der PV-Anlage kann man problemlos herumlaufen. Einer Wartung auf dem Dach steht also nichts im Weg. Nur sollte man keine Kieselsteine in der Gummisohle haben, denn die könnten Kratzer verursachen.

Und wie schaut’s mit Schnee aus? Fakt ist: Wenn die weisse Pracht auf dem Dach liegt, erzielt die integrierte Photovoltaik-Anlage keinen Strom mehr, weil sie nicht mit dem Sonnenlicht in Kontakt kommt. Es gibt Gebäude, bei denen der Schnee aus Sicherheitsgründen nicht vom Dach fallen darf. Andere Dächer kann man hingegen so konstruieren, dass der Schnee herunterrutscht. Der Bauherr muss sich aber der Haftbarkeit bewusst sein.

«Wird der Pöstler unter dem Schnee begraben, haftet der Hauseigentümer.»

Eternit kann übrigens mit eingefärbtem Glas arbeiten. Dieser Design-Wunsch hat allerdings zur Folge, dass weniger Licht durchkommt. Mehr Farbe bedeutet also immer auch weniger Moduleffizienz. 

Weiterführende Infos zu Eternit

Wusstest du, dass Eternit auch Schulungen für Lehrlinge durchführt, damit diese schon früh den Umgang mit den Modulen lernen? Noch mehr Infos zum Unternehmen findest du auf der Firmen-Website oder auf LinkedIn.

Wenn dir diese Folge weitergeholfen hat, würde ich mich riesig über eine Bewertung und einen positiven Kommentar auf iTunes freuen.

Beste Grüsse
Marco

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