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Arbeitsunfälle verhindern mit der professionellen Gerüstkontrolle

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Inhaltsverzeichnis

Ich glaube, wir sind uns einig: Die Sicherheit am Arbeitsplatz hat höchste Priorität. Laut Statistik ist jedes Jahr einer von sechs Bauarbeitern von einem Unfall im Bau- und Ausbaugewerbe betroffen. Viele Arbeitsunfälle auf der Baustelle sind auf eine mangelhafte Absturzsicherung zurückzuführen. Dass beim Bauen zunehmend erhöhter Zeitdruck herrscht, macht das Arbeiten in luftiger Höhe leider ebenfalls nicht sicherer…

Ich spreche in diesem Podcast deshalb mit Alex Mühlemann, Geschäftsführer von ASGS-Beratungen, darüber, wie du deine Unternehmer, Handwerker und Gerüstbauer richtig schützt. Ich werde ihn etwa fragen, wie die Gerüstplanung abläuft und wer dafür verantwortlich ist. 

Alex Mühlemann ist ursprünglich gelernter Elektromechaniker und arbeitete rund 20 Jahre lang als Betriebselektriker. Dann kam er in die Intralogistik und hat im Rahmen dieser Tätigkeit sehr viele Baustellen kennengelernt – sichere und weniger sichere. Ein Unfall auf einer Baustelle seines Arbeitgebers führte dazu, dass Alex eine erste Ausbildung im Bereich der Arbeitssicherheit machte; mittlerweile ist er ein ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet.

«Das Thema fasziniert mich, weil es immer um Menschenleben geht.»

Alex weiss, dass Arbeitssicherheit immer zuoberst im Unternehmen bei der Geschäftsführung beginnt. Das gilt auch für die Baustelle: Wenn sich der Bauherr nicht für das Thema interessiert, sind das keine guten Voraussetzungen für die Sicherheit auf seiner Baustelle.

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Deshalb ist Arbeitssicherheit so wichtig

Es geht bei der Arbeitssicherheit um Menschenleben. Gerade bei Gerüstunfällen sind es oftmals sehr schwere Zwischenfälle, die bei den Betroffenen und deren Angehörigen grosses menschliches Leid verursachen.

Für das Bauunternehmen bedeutet ein Unfall auch immer negative Presse, die mit einem Imageschaden verbunden ist. Zeigt die Firma hingegen, dass sie sich um die Sicherheit der Handwerker kümmert, sind diese motivierter und produktiver. Finanziell interessant ist für den Arbeitgeber auch die Tatsache, dass durch die Reduzierung von Unfällen die SUVA-Prämie sinkt.

Die SUVA führt übrigens unangemeldete Baustellenkontrollen durch. Findet sie dabei gravierende Mängel, wird die Baustelle geschlossen – mit katastrophalen Folgen für dein Terminprogramm.

Auch wenn die SUVA beim Thema Arbeitssicherheit in aller Munde ist, steht eigentlich über dem grössten Unfallversicherer der Schweiz die Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicherheit (EKAS). Sie gibt der SUVA die Richtlinien vor.

ASGS Logo

Die korrekte Planung des Baugerüsts

Jetzt tauchen wir aber in unser eigentliches Hauptthema ein: Sicherheit und Gerüstbau. Wer trägt hier eigentlich die Verantwortung? Je nach Planungs- und Bauphase gibt es auf diese Frage unterschiedliche Antworten. Für die Gerüstplanung ist die Bauleitung verantwortlich. Um festlegen zu können, wo die Balkone und Aussparungen hinkommen, braucht es die Baupläne.

Dabei muss man zahlreiche Vorgaben beachten: Für den Abstand zur Fassade gilt die Faustregel maximal 30 Zentimeter. Eine weitere Regel besagt, dass die Distanz zwischen zwei Aufstiegen nicht grösser als 25 Meter sein darf. Bei einer Abstützung mit Gerüstrohren darf überdies die Gerüsthöhe von 6 Meter nicht überschritten werden.

«Ferner muss darauf geachtet werden, dass das Baugerüst nur auf verdichtetem Boden stehen darf. Alternativ kann man Hilfskonstruktionen erstellen. »

Zweckmässiger Schutz beim Aufstellen

Für das korrekte Aufstellen ist die Gerüstbau-Firma verantwortlich. Der Gerüstbauer führt seine Arbeit der Bauphase entsprechend und gemäss seinem Werkvertrag aus. Sobald die Mitarbeiter beim Aufbau eine Absturzhöhe von 2 Meter erreichen, müssen sie sich sichern. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Als Kollektivschutz gibt es das Montagegerüst und als persönlicher Schutz die PSAgA, die allerdings zweckmässig sein muss. Mit anderen Worten: Der Mitarbeiter sollte bei einem Absturz nicht schon auf dem Boden auftreffen, bevor das Verbindungsmittel gestreckt ist.

«Deshalb wird empfohlen, mit Höhensicherungsgeräten zu arbeiten, die wie ein Sicherheitsgurt im Auto funktionieren.»

Änderungen am Gerüst

Für den Unterhalt und die Kontrollen, die damit verbunden sind, ist dann wiederum die Bauleitung verantwortlich.

Ein Gewerk darf gemäss SUVA-Dokumentation lediglich geringfügige Veränderungen am Gerüst selber vornehmen – aber der Unternehmer muss das dem Gerüstbauer melden. Auch wenn Unternehmer Werbeplanen anbringen wollen, müssen sie zuerst mit dem Gerüstbauer Rücksprache halten, da die Stabilität beeinträchtigt werden könnte. Dafür gibt es mittlerweile luftdurchlässige Werbebanner, wo die Windkräfte weniger stark auf die Konstruktion wirken.

Apropos Wind: Ab 65 km/h spricht man offiziell von einem Sturm und nach jedem Sturm muss die Bauleitung das Gerüst auf Schäden überprüfen. 

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Ein Sicherheitskonzept ist Pflicht!

Für die Baustelle braucht es ein Sicherheitskonzept, das für alle Gewerke und die gesamte Baustelle gilt. Darin sollte etwa auch definiert und dokumentiert werden, wer im Falle eines Gewitters die arbeitenden Personen von den Gerüsten holt. Das könnte der Bauleiter übernehmen, wobei auch eine Vertretung für diese Aufgabe festgelegt werden muss, falls die Bauleitung mal nicht vor Ort ist.

Das Sicherheitskonzept muss seit 1. Januar 2022 mit der neuen Bauarbeiterverordnung in schriftlicher Form vorhanden sein. Die Unternehmer müssen das Dokument unterschreiben und damit bestätigen, dass alle Mitarbeiter diese Infos erhalten.

Gerüstkontrolle: Kontakt und mehr Infos

Als Bauleiter kann man eine Art «Betriebsblindheit» entwickeln, die dazu führt, dass man gewisse Dinge übersieht. Das ist einer von vielen Gründen, weshalb ein externer Berater für die professionelle Gerüstkontrolle so wichtig ist. Für diesen Experten ist die Baustelle nämlich neu und er hat einen geschulten Blick, dessen Fokus allein auf dem Gerüst liegt. Alex tritt dabei nicht als Polizist auf, sondern spricht mit den Verantwortlichen auf Augenhöhe und zeigt, dass es ihm nur um eines geht: gemeinsam die Baustelle sicherer zu machen.

Alle Infos über diese wertvolle Dienstleistung und die Kontaktmöglichkeiten findest du auf dieser Website.

Weitere Gerüstbau-Tipps gibt’s übrigens in diesem früheren Baublog!

Wenn dir diese Folge zum Thema Gerüstkontrolle weitergeholfen hat, würde ich mich riesig über eine Bewertung und einen positiven Kommentar auf iTunes freuen.

Beste Grüsse
Marco

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2 Gedanken zu „Arbeitsunfälle verhindern mit der professionellen Gerüstkontrolle

  1. Wir wollen unsere Fassade neu machen und müssen dafür natürlich ein Fassadengerüst aufbauen. Gut zu wissen, dass dafür zwangsläufig die Gerüstbau-Firma verantwortlich ist. Ich dachte eigentlich, man kann es auch selber aufbauen.

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