
Steinwolldämmung oder EPS?
Wann solltest du bei deinem Bauprojekt eine Steinwolldämmung und wann eine EPS-Dämmung wählen? Bei dieser Entscheidung betreffend WDVS spielen mehrere Faktoren eine wichtige Rolle, erklärt Armin. Dazu gehören die Grösse und die Lage des Objekts, aber auch nach welchem Standard man bauen möchte und welche Heizungen für das Gebäude vorgesehen sind. Weiter hat auch dein Budget einen Einfluss auf die Antwort dieser Frage. «Es kommt darauf an, welche Faktoren man stärker gewichten und welches Statement man mit dieser Entscheidung setzen möchte.»EPS
Das Statement zu EPS wäre zusammengefasst: kosteneffizient und unkompliziert, aber nicht besonders nachhaltig. Das günstigere Standardprodukt aus Polystyrol-Hartschaum hat nämlich zwei starke Vorteile: Es ist einfach zu verarbeiten und hat sehr gute Dämmeigenschaften. Ein Nachteil ist hingegen die geringere Dampfdiffusionsfähigkeit. Das bedeutet, die Feuchtigkeit im Gebäude kommt nicht so gut durch die Dämmung nach aussen. Dies hat eine erhöhte Schimmelgefahr zur Folge, was häufigeres Lüften erfordert. (Ein sehr dampfdiffusionsoffenes Mauerwerk ist übrigens das Einsteinmauerwerk, das nicht mal eine Aussendämmung benötigt. Mehr dazu erfährst du in diesem Baublog!) Ein WDVS mit Polystyrol-Hartschaum als Dämmstoff ist ausserdem brennbar und zeigt im Brandfall ein «Abtropfverhalten». Auch dass EPS auf Erdöl basiert und dereinst als Sondermüll entsorgt werden muss, ist kein Pluspunkt für das Baumaterial.Steinwolle
Bei einem WDVS mit Steinwolle setzt du hingegen auf einen rein mineralischen Rohstoff, der nicht brennbar ist. Ausserdem besitzen Fassaden mit diesem Dämmmaterial eine sehr hohe Dampfdiffusionsoffenheit. «Schimmelprobleme wegen zu hoher Luftfeuchtigkeit im Gebäude treten mit Steinwolle weniger auf.» Ein Nachteil ist hingegen der schlechtere Dämmwert. Auch ist das Produkt teurer als EPS und schwieriger zu verarbeiten. Mit dem Dübeln ist nämlich ein zusätzlicher Arbeitsschritt erforderlich. Bei EPS hingegen reicht es bei Neubauten und an der Wand, die Platten einfach zu verkleben.
WDVS: Die Vorarbeiten
Wichtig sind gemäss Armin zunächst mal die äusseren Abdichtungen. Das heisst, das Dach und die Dämmstreifen um die Fenster müssen abgedichtet sein. «Es darf für das Wasser keine Möglichkeit mehr geben, hinter die Dämmung einzudringen.» Weiter muss wie immer bei Verputzen der Untergrund trocken, staubfrei und saugend sein. Auch an einen Lagerplatz für das Dämmmaterial sollte gedacht werden; das erleichtert dem Unternehmer die Arbeit auf der Baustelle. Ein weiterer Punkt ist das Gerüst: Hier muss die Dämmung und der entsprechende Arbeitsbereich einberechnet werden. Ausserdem gehören die Gerüstanker unbedingt gerade eingesetzt – ansonsten gibt es grosse, unschöne Löcher in der Fassade.Die nächsten Arbeitsschritte
Zu den Arbeitsschritten, die unbedingt kontrolliert werden müssen, gehört das Ankleben des Dämmmaterials. Hier muss man nicht nur auf den richtigen Kleber, sondern auch auf das richtige Klebeverfahren achten. Der Unternehmer muss um jede Platte eine Wulst und zusätzlich – je nach Grösse der Platte – nochmals ein bis zwei Kleckse auftragen. Das verhindert, dass die Luft hinter der Fassade zirkuliert und damit Temperaturunterschiede und Schimmelgefahr verursacht. Anschliessend soll so wenig Bauschaum wie möglich dafür verwendet werden, um Fugen zu schliessen. Vielmehr muss man die Öffnungen, die sich bei dieser Arbeit fast nicht verhindern lassen, mit kleinen Stücken des Dämmmaterials füllen. Bauschaum ist schliesslich kein Dämmmaterial! Weiter musst du auf die richtige Verwendung von Kompribändern bei den Fenstern achten. Die äussere Abdichtung darf kein Wasser hinter die Fenster durchlassen.