
Authentizität: Wofür willst du stehen?
Wenn man auf LinkedIn so häufig unterwegs ist wie ich, begegnet man natürlich auch ab und zu weniger guten Beiträgen. Damit man solche Posts gar nicht erst veröffentlicht, kann man sich an einer Testfrage orientieren: Würdest du diese Informationen auf diese Weise jemandem auf der Strasse oder einem Kollegen mitteilen? Wenn du diese Frage für dich mit «ja» beantworten kannst, ist es ein gutes Zeichen, denn dann passt der Beitrag zu dir. Es gibt eine weitere Kontrollfrage, welche die Authentizität betrifft: Schreibst du hier so, wie du auch im richtigen Leben sprichst? Es heisst ja immer, man müsse in den sozialen Medien «reisserisch» schreiben, damit man viele Likes bekommt. Wenn das jetzt aber überhaupt nicht dein Stil ist, würde ich davon abraten – denn Authentizität ist eindeutig wichtiger. Auch ich hatte zu Beginn immer wieder Bilder von Bauschäden gepostet und dadurch viele Reaktionen erhalten. Das Ziel meiner Arbeit sind jedoch bessere Termineinhaltung und mehr Kosteneffizienz und Qualität auf den Baustellen. Deshalb haben sich meine Beiträge etwas verändert und sind mittlerweile konstruktiver geworden. Denn das ist es, wofür ich stehen will.LinkedIn für Bauunternehmen: Schlechte Beiträge
Völlig sinnlos ist es etwa, einfach nur einen Link zu teilen, der auf die Website des Unternehmens führt. Das ist nichtssagend und bringt mir als LinkedIn-Nutzer keinen Mehrwert. Beachte auch die Spielregeln, wenn du in einer LinkedIn-Gruppe teilst. In meiner Gruppe (Bauherren Schweiz – Bauwissen von Experten) schreiben wir nur auf Deutsch und nicht auf Englisch. Wer sich nicht daran halten will, wird aus der Gruppe entfernt. Man sollte ausserdem nicht gleich mehrmals hintereinander posten und schon gar nicht, wenn es sich dabei um denselben Text handelt. Denn was bringt es mir, wenn ich zweimal hintereinander dasselbe sehe?LinkedIn für Bauunternehmen: Gute Beiträge
Jetzt aber einige positive Beispiele. Was will nun zum Beispiel ein Bauleiter, ein Projektleiter oder ein Architekt sehen? Etwa wertvolle Tipps, an denen man auch erkennt, dass ein Unternehmen innovativ arbeitet. Beispielsweise könnte man zeigen, dass es digitale Rapporte gibt und man den Stundenzettel nicht mehr von Hand ausfüllen muss. Oder dass man mit einem digitalen Kontrolltool (wie etwa von Planradar) arbeitet. Mit solchen Details kann das Unternehmen indirekt Werbung für sich machen und damit auch neue Mitarbeiter gewinnen. Ein sehr beliebtes und sinnvolles Format sind sogenannte «Behind-the-Scenes-Videos». Das heisst, du nimmst einfach die Kamera und zeigst Maschinen, Arbeitsabläufe, Transporte oder was auch immer gerade in deinem Unternehmen läuft. Solcher Content dient einerseits der Unterhaltung, andererseits hebt er aber auch die Professionalität deiner Arbeit hervor. Viele fragen sich, wann die beste Zeit für einen Post ist. Das ist ganz unterschiedlich und die beste Taktik ist, dass du einfach mal mehrere Tage und Tageszeiten ausprobierst und dann analysierst, was wann wie erfolgreich war.Die drei grössten Fehler
Der grösste Fehler ist, wenn du überhaupt nicht mit LinkedIn startest. Dir entgehen so nämlich eine enorme Reichweite, Sichtbarkeit und dadurch auch potenzielle Kundinnen und Kunden. Der zweite grosse Fehler: Du gibst nach einem Monat einfach auf. Ich empfehle, dass du dir mindestens ein Jahr dafür Zeit gibst. Wenn dieses erste Jahr vorüber ist, kannst du die Situation evaluieren und dich fragen, ob sich das Ganze gelohnt hat. Ein häufiger Fehler ist ausserdem, dass man zu viel Werbung macht. Promote nicht immer nur deine Produkte, sondern erzähle auch mal eine Geschichte.Beiträge, die ich spannend finde
Videos von Menschen kommen generell sehr gut an. Ich denke da zum Beispiel an Peter Bolliger, der mit seinem Fahrrad jeden Kanton der Schweiz bereist hat. Derartige Aktionen sind natürlich aussergewöhnlich und sorgen für Aufmerksamkeit. Orientiere dich an solchen Vorbildern und sei anders als die anderen. Wer es etwas weniger aufwendig möchte: Umfragen sind immer ein einfaches Mittel, um viele spannende Reaktionen und damit eine grosse Reichweite zu generieren. Aufgrund meiner Tätigkeit erhalte ich viele Anfragen rund ums Thema Bauen zugeschickt. Ab und zu nehme ich so eine Frage in anonymisierter Form und stelle sie meiner Community. Oftmals braucht es dazu nämlich spezifisches Fachwissen von Experten auf diesem Gebiet und ich als ehemaliger Bauleiter kann nicht überall so in die Tiefe gehen. Dafür gibt es dann eben die Spezialisten in der Gruppe.So zeigt sich eine Firma in den sozialen Medien
Du kannst ganz einfach das behandeln, was dich oder deine Mitarbeitenden gerade beschäftigt. Themen wie Politik, Religion oder Fussball würde ich dabei lieber ausklammern... Gibt es vielleicht gerade aktuelle Themen, wo du besonders kompetent Auskunft geben kannst? Was waren in letzter Zeit so die häufigsten Fragen der Kunden? In diesem früheren Baublog gibt es eine ganze Liste mit möglichem Content – einfach hier klicken, falls du Ideen brauchst.