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Innerer Blitzschutz bewahrt Geräte und Heizung vor Schäden

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Inhaltsverzeichnis

Unsere zunehmende Abhängigkeit von elektronischen Geräten aller Art macht den inneren Blitzschutz immer wichtiger. Datenverlust, Geräteschaden, Heizungsausfall und Brände durch Überspannung: Für solche Horrorszenarien sind keine direkten Einschläge nötig – es reicht, wenn es in der Umgebung blitzt! 

Wie schützt du dich und deine Geräte, wenn 100'000'000 Volt vom Himmel kommen? Das erfährst du im folgenden Baublog.

Das Wissen zum Thema innerer Blitzschutz erhalten wir von Marc Alther, Blitzschutzexperte und Berater bei der Arthur Flury AG.

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(Johannes Plenio / Unsplash)

Das ist die Arthur Flury AG

Bei der Arthur Flury AG dreht sich alles um Sicherheit: Das international tätige Unternehmen mit Hauptsitz im solothurnischen Deitingen ist bekannt für seine hochwertigen Sicherheitsprodukte im Bereich äusserer und innerer Blitzschutz, aber auch für Fahrleitungsmaterial. Nicht zuletzt bietet die Firma Lösungen für die Absturzsicherung – darüber sprechen wir dann im vierten Interview mit unserem Kooperationspartner.

Dank einem modernen Maschinenpark sowie konsequenten Investitionen in Forschung und Entwicklung kann die Arthur Flury AG ihre Produkte an die Kundenwünsche anpassen und stetig optimieren.

Logog Arthur Flury

Was ist innerer Blitzschutz?

Der äussere Blitzschutz funktioniert nach dem Prinzip des faradayschen Käfigs und leitet den Blitzstrom über Fangeinrichtungen, Ableitungs- sowie Erdungsanlagen gefahrlos in den Boden. Darüber haben wir im letzten Baublog mit Marc gesprochen.

Innerer Blitzschutz umfasst hingegen einen Überspannungsschutz und einen Potentialausgleich.

Potentialausgleich & Überspannungsschutz

Der Potentialausgleich verbindet alle metallischen Teile in einem Gebäude mit einem Erdungspunkt, damit sie annähernd dasselbe elektrische Potential haben. Diese Sicherheitsmassnahme ist in der Schweiz seit langer Zeit standardmässig vorgeschrieben und bereitet beim Bauen kaum Probleme.

Der Überspannungsschutz jedoch wird noch zu selten eingebaut – obwohl unsere Abhängigkeit von Elektronik, die keine Überspannungsspitzen erträgt, in unseren Häusern weiter zunimmt. Er schützt elektrische Geräte vor Schäden durch plötzliche Spannungsspitzen.

Die normale Spannung in einem Haushalt beträgt 230 Volt; ein Blitz kann eine Spannung von einigen 100 Millionen Volt erzeugen! Wird diese hohe Spannung nicht sicher abgeleitet, kann sie elektrische Geräte beschädigen. Noch schlimmer: Gleicht sich diese enorme Spannungsdifferenz über die Luft aus, kann dies zu einem Brand führen.

Ursachen für Spannungsspitzen

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie schädliche Spannungsspitzen, vor denen dich ein innerer Blitzschutz bewahrt, entstehen können. Eine davon steckt in den Wolken: der Blitz. Dafür genügt nur schon ein indirekter Blitzeinschlag. Schlägt der Blitz in der Umgebung ein, verteilt er sich auf dem Netz und erreicht so dein Haus.

Ein weiterer Auslöser sind Schaltvorgänge in einer Mittelspannungsanlage. Diese können durch kurzzeitige Ein- und Ausschaltungen (zum Beispiel wegen Schnee auf Freileitungen) verursacht werden. Diese Spannungsspitzen verteilen sich über das Versorgungsnetz und können in dein Gebäude eindringen.

Auch im Haus selbst können Spannungsspitzen entstehen. Zum Beispiel wegen eines Schweissgeräts, das jedes Mal beim Einschalten eine Spannungsspitze erzeugt, die sich ausbreitet und sensible Elektronik beschädigt. Selbst das einfache Betätigen von Lichtschaltern kann kleine Spannungsspitzen verursachen, welche die Lebensdauer elektronischer Geräte verkürzen.

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Risiken bei fehlendem Überspannungsableiter

Viele Bauherren sind sich gar nicht bewusst, welche Rolle die Elektronik in ihrem Gebäude spielt. Heizungen, vor allem die hochtechnisierten Wärmepumpen, könnten ohne Weiteres von Spannungsspitzen lahmgelegt werden. Dann wird’s kalt – und teuer.

Neben den Heizungssystemen sind aber noch viele weitere wichtige Bereiche eines Gebäudes gefährdet:

Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, Kommunikationsgeräte, Sicherheits- und Steuerungssysteme, Küchengeräte, Büroausstattung, industrielle Maschinen, medizinisches Equipment, Freizeit- und Fitnessgeräte.

Schlimm genug, wenn dein privater Computer im Eimer ist. Noch folgenschwerer wäre so ein Ereignis allerdings für Serverräume oder teure Industrieanlagen. Hinzu kommt hier natürlich noch der Stillstand der Produktion. Ein vollständiger innerer Blitzschutz mit Überspannungsableiter lohnt sich also definitiv.

Typen von Überspannungsableitern

Ein Überspannungsableiter schafft den Spannungsausgleich in 0,000000025 Sekunden – blitzschnell.

Es gibt verschiedene Typen von Überspannungsableitern, die je nach Risiko und Einsatzort ausgewählt werden sollten:

  • Typ-1-Ableiter (Grobschutz): Dieser schützt vor den hohen Energien eines direkten Blitzeinschlags und wird in der Hauptverteilung installiert. 
  • Typ-2-Ableiter (Mittelschutz): Werden in der Mitte zwischen einem Grobschutz (Typ 1) und vor einem Feinschutz (Typ 3) installiert.
  • Typ-3-Ableiter (Feinschutz): Diese Ableiter werden in der Nähe empfindlicher Geräte installiert. Typ-3-Ableiter können nur kleine Überspannungen eliminieren. 

Hier gibt es Hilfe bei der Wahl des Überspannungsableiters.

Die Firma Arthur Flury stellt selber keine Überspannungsableiter her, ist aber seit Langem der Generalvertreter des deutsch-französischen Herstellers Citel.

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(Felix Mittermeier / Unsplash)

Wer verbaut den Überspannungsableiter?

Bei der Integration in eine bestehende Anlage erfolgt der Einbau eines Überspannungsableiters durch den Elektriker. Beim Neubau übernimmt der Schalttafelbauer den Einbau.

Grundsätzlich fällt der Einbau in den Aufgabenbereich des Elektrikers und nicht des Spenglers. Dieser ist im Aussenbereich tätig; der Innenbereich ist zwingend Sache des Elektroinstallateurs. Das fällt unter die Niederspannungs-Installationsverordnung.

Innerer Blitzschutz: Abschliessende Tipps

Wie schon beim äusseren Blitzschutz zahlen gewisse Versicherungen auch Subventionen für den Überspannungsableiter. Ein Typ-1-Ableiter kostet mit Einbau in die Elektroverteilung zwar nur etwa 350 Franken, aber dennoch: Einfach mal bei der Versicherung kurz anfragen, kostet ja nix.

Jetzt noch der Hinweis auf ein häufiges Missverständnis: Der Elektriker nennt den Überspannungsableiter häufig «Blitzableiter»! Der Bauherr meint mit «Blitzableiter» jedoch den äusseren Blitzschutz, den Faraday-Käfig ums Gebäude. Da gilt es natürlich zu differenzieren. Den grossen Unterschied zwischen diesen beiden Systemen kennst du ja spätestens seit heute.

Mehr Infos & Kontakt

Bei grösseren Anlagen kann die Unterstützung durch die Spezialisten von Arthur Flury Gold wert sein. Das Unternehmen, das auch bei der Ausbildung von Solarteuren mitwirkt, hilft sehr gern weiter. Nimm hier mit der Arthur Flury AG Kontakt auf!

Wenn dir diese Folge weitergeholfen hat, würde ich mich über eine Bewertung und einen positiven Kommentar auf iTunes freuen!

Beste Grüsse
Marco

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