äusserer Blitzschutz Blitzschutzanlage Arthur Flury Bauherrenpodcast Blitzanlage Blitzableiter

Äusserer Blitzschutz: Korrekte Planung für Neubau & Umbau

LinkedIn
Facebook
Inhaltsverzeichnis

Sie steht wieder an: Die allsommerliche Gewittersaison. Jedes Gebäude ohne äusseren Blitzschutz wird jetzt zur potenziellen Zielscheibe für die zerstörerischen Energien aus den Wolken.

Wir sprechen in diesem Baublog über die wichtigsten Planungsschritte zum äusseren Blitzschutz bei Neubauten und Umbauten. Wusstest du etwa, dass man Blitzschutzanlagen heutzutage so montieren kann, dass sie praktisch unsichtbar sind?

Basierend auf dem Fachwissen unseres Gastes Marc Alther (Blitzschutzexperte & Berater bei der Arthur Flury AG) werden wir unter anderem folgende Fragen beantworten:

  • Auf welche Schnittstellen gilt es zu achten?
  • Wie kann man Photovoltaikanlagen vor dem Blitz schützen?
  • Kriegst du dafür Subventionen?
  • Und wie unterscheiden sich die drei Blitzschutzklassen?

Über 100 Jahre Erfahrung und mehr als 40 Vertretungen weltweit, massgeschneiderte Qualitätsprodukte und kontinuierliche Innovation: Die Arthur Flury AG mit Hauptsitz in Deitingen ist ein international tätiges Unternehmen, spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von Komponenten für Fahrleitungen, Erdung, Blitzschutz, Absturzsicherung und Energienetztechnik.

äusserer Blitzschutz Blitzschutzanlage Arthur Flury Bauherrenpodcast Blitzanlage Blitzableiter
(Felix Mittermeier / Unsplash)

Äusserer vs. innerer Blitzschutz

Blitzschutzsysteme werden in den äusseren und den inneren Blitzschutz unterteilt. Letzterer beinhaltet den Potentialausgleich sowie den Überspannungsschutz; das wird dann Gegenstand der nächsten Folge mit Arthur Flury sein.

Dieser Beitrag konzentriert sich hingegen auf den äusseren Blitzschutz, der Fangeinrichtungen, Ableitungsanlagen und Erdungsanlagen umfasst.

Logog Arthur Flury

Planung äusserer Blitzschutz bei Neubauten

Früher war es üblich, dass der Architekt den Blitzschutz als Blecharbeit für den Spengler ausgeschrieben hat. Allerdings ist der Rohbau zu diesem Zeitpunkt jeweils bereits abgeschlossen.

Heute geht der Blitzschutz beim Neubau so früh wie möglich in den Beton. Deshalb braucht es den Elektroplaner, der hierfür den Planungsauftrag erhalten muss.

Das ist kein allzu grosser Mehraufwand, denn in jeder Bodenplatte braucht es ja ohnehin zwingend eine Erdung für die Elektroinstallation. Diese hat nichts mit dem Blitzschutz an sich zu tun und muss ebenfalls vom Elektroplaner geplant werden.

Auf diese Weise ist der Blitzschutz auch unauffällig versteckt. Ist man jedoch zu spät oder rüstet erst hinterher nach, könnte man den Blitzschutz allenfalls in der Isolation unterbringen. Ansonsten bleibt nur noch die unschöne Variante aussen am Gebäude, was viele Bauherren aus ästhetischen Gründen ablehnen.

Wichtige Planungsschritte & Schnittstellen:

  1. Fundamenterdung: In der Bodenplatte wird ein Ring aus Erdungsdraht verlegt.
  2. Ableitungen: Diese werden in den Aussenwänden hochgeführt, vorzugsweise im Beton. Dieser ist nämlich aufgrund seiner Masse gut geeignet, um Magnetfelder abzuschirmen und so elektronische Geräte im Gebäude zu schützen.
  3. Fangeinrichtungen: Diese installiert man auf dem Dach und mit ihnen das Netz von Ableitungen, dessen Engmaschigkeit je nach Blitzschutzklasse variiert. Sämtliche Metallteile auf dem Dach werden in das Maschennetz integriert.

Und wer ist nun wofür zuständig? Das, was sich vom Blitzschutzsystem im Beton befindet, übernimmt in der Regel der Elektroinstallateur, manchmal auch der Fassadenbauer. Verlassen die Ableitungen den Beton Richtung Dach, kommt der Spengler zum Zug; dort befindet sich also die knifflige Schnittstelle der beiden Gewerke. Eine weitere Schnittstelle befindet sich beim Übergang von der Ableitung zur Erdung. Marcs Tipp: Sind diese Knackpunkte im Detail geplant, ist der Blitzschutz kein Problem.

Blitzschutzklassen und ihre Bedeutung

In der Schweiz unterteilt man Blitzschutzsysteme in verschiedene Schutzklassen. Die Zuordnung ist von der Gefährdung des Gebäudes abhängig. In einer höheren Klasse ist das Maschennetz des Faradaykäfigs entsprechend enger als in einer tieferen Klasse. Der Abstand zwischen den Ableitungen beträgt bei Schutzklasse I nur 5, bei Schutzklasse II 10 und bei Schutzklasse III 15 Meter.

Klasse I: Höchster Schutz für explosionsgefährdete Gebäude; Abstand zwischen Ableitungen 5 m

Klasse II: Für öffentliche Bauten; Abstand zwischen Ableitungen 10 m

Klasse III: Freiwillige Blitzschutzsysteme für Wohngebäude; Abstand zwischen Ableitungen 15 m

Blitzschutz Blitzschutzanlage Baublog

Ist Blitzschutz bei Photovoltaik-Anlagen obligatorisch?

Wer sein Gebäude mit einer PV-Anlage ausstatten lässt, nimmt einige Kosten auf sich: einerseits für die Panels auf dem Dach, andererseits aber auch für den Wechselrichter im Keller. Die beiden Bestandteile der Anlage sind über Kupferleitungen miteinander verbunden – für den Blitz eine perfekte Bahn ins Gebäude.

Obwohl Photovoltaik-Anlagen keine Blitzschutzpflicht auslösen, überlegen sich Bauherren, ihre Investition mit einer Nachrüstung zu schützen. Wie wir ja bereits im ersten Blog mit der Arthur Flury AG erfahren haben, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass noch kein Blitzschutz vorhanden ist. Nicht einmal ein Fünftel der Wohnbauten ist in der Schweiz nämlich vor dem Blitz geschützt!

Spengler und Elektriker müssten eigentlich auf diese Überlegungen mit einer fachmännischen Beratung entgegnen, wozu sie aber gemäss den Erfahrungen von Marc Alther leider nicht immer in der Lage sind. Die Arthur Flury AG kann auch hier die Unternehmer beratend unterstützen.

Vielerorts profitieren Bauherren bei freiwilligen Anlagen übrigens von hohen Subventionen. Am grosszügigsten ist man im Kanton St. Gallen, wo du 40 Prozent von den Anlagenkosten zurückbekommst. Nicht schlecht!

Hier (ganz nach unten scrollen) kannst du prüfen, ob auch dein Kanton einen Zustupf an deine freiwillige Anlage spendiert.

Solaranlage-Flachdach-Solarzellen-Dach-podcast-schweiz

PV-Anlage mit Blitzschutz: Darauf musst du achten

Die Photovoltaikanlage muss in die Blitzschutzanlage integriert werden. Das bedeutet, dass man sämtliche Metallteile im Dachbereich als natürliche Fangeinrichtung benutzt.

Die PV-Panels besitzen üblicherweise einen Metallrahmen und eine metallische Unterkonstruktion. Ganz wichtig: Du musst unbedingt eine Unterkonstruktion wählen, die für die Blitzschutzintegration geeignet ist. Manche Hersteller deklarieren diese Eigenschaft explizit. Das vereinfacht die Angelegenheit auf dem Dach sehr, weil ansonsten unzählige Verbindungen zu den Unterkonstruktionen gemacht werden müssten.

Die Brandschutzbehörde unterzieht übrigens grundsätzlich jedes neue Blitzschutzsystem einer Abnahmekontrolle. Später folgen alle 10 Jahre periodische Kontrollen.

Infos und Kontakt zur Arthur Flury AG

Viele Elektroplaner und Spengler sind im Bereich Blitzschutz nicht besonders erfahren. Die Arthur Flury AG bietet Unterstützung direkt auf der Baustelle, damit dein Gebäude den Blitzschutz erhält, den du bezahlt hast. Nimm hier mit der Arthur Flury AG Kontakt auf.

Wenn dir diese Folge weitergeholfen hat, würde ich mich über eine Bewertung und einen positiven Kommentar auf iTunes freuen!

Beste Grüsse
Marco

Auch Du möchtest mit dem Podcast mehr Sichtbarkeit erlangen und zusätzlich von einem Blogbeitrag profitieren?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert