Fugenlose Bodenbeläge sehen nicht nur super modern aus, sie bieten auch zahlreiche Vorteile! Dieser Blogbeitrag stattet dich mit dem nötigen Fachwissen aus, damit du bei der Wahl und Verarbeitung des Produkts die richtigen Entscheidungen für dein Projekt triffst.
Darum geht’s im Baublog
Erfahre, wie vielseitig du fugenlose Bodenbeläge einsetzen kannst und wie du dabei die häufigsten Fehler vermeidest.
Unser Gastexperte Rico Wolf (Fachverantwortlicher und Produktmanager Flüssigkunststoffe der Soprema AG) gibt uns zudem sein Fachwissen über Ausführungen im Innenbereich und die fachgerechte Verarbeitung weiter.
Fugenloser Bodenbelag: hygienisch & ästhetisch
Der fugenlose Bodenbelag erfreut sich wachsender Beliebtheit, sowohl im Innen- als auch im Aussenbereich. Der Name ist dabei Programm: Fugenlose Bodenbeläge kommen ohne störende Fugen aus.
Neben ihrem ästhetischen Reiz bieten sie viele praktische Vorteile! Störend sind die Fugen nämlich nicht nur in einem modernen architektonischen Gesamtbild, sondern auch beim Putzen. Ein fugenloser Bodenbelag ist einfacher zu reinigen und es kommt in den Nasszellen weniger rasch zu Schimmelbildungen. Auf allen Vieren mühsam mit der Zahnbürste die Plattenfugen reinigen – das gehört mit dem fugenlosen Bodenbelag definitiv der Vergangenheit an.
Es sind also einheitliche, leicht zu pflegende Oberflächen, die hohe Designansprüche erfüllen.
Schier endlose Gestaltungsvielfalt
Welcher Farbton darf’s sein? Es stehen dir bei Soprema sämtliche NCS- und RAL-Farben für den Belag zur Auswahl. Besonders gefragt sind gemäss Rico Wolf zurzeit warme, teilweise auch lebendige Farbtöne. Es gibt zudem zahlreiche spezielle Beschichtungen mit besonderen Oberflächenstrukturen, bei denen Soprema unter anderem nachwachsende Baustoffe einsetzt.
Du weisst vielleicht bereits: Ganz ohne Fugen geht es nicht immer. An gewissen Stellen braucht es Dilatationsfugen, die zur Unterbrechung von längeren Bauteilen notwendig sind. Damit verhindert man Spannungsrisse. Die Fugen können mit Dichtstoffen in derselben Farbe wie der Belag ausgefugt werden. Dabei kann man auch Quarzsand einsetzen, um eine noch grössere Ähnlichkeit mit dem Belag zu erreichen. Oder aber du setzt farblich angepasste Profile ein, dann sind deine Fugen praktisch unsichtbar.
Du kannst als Bauherr jedoch auch die gegenteilige Strategie wählen und die Fugen gerade betonen, sie quasi als gestalterisches Mittel einsetzen – auch spannend!
Fugenlos geht übrigens nicht nur am Boden: Dank eines speziellen Spachtelsystems ist es möglich, fugenlose Wände zu erstellen. Sie bieten dir dieselben Vorteile wie der fugenlose Bodenbelag.
Lösemittelfrei und wohngesund: Einsatz in Innenräumen
Braucht es im Innenbereich zwingend lösemittelfreie Produkte? Hier muss man die Definition von «Innenbereich» genauer betrachten. Sprechen wir von einer Lagerhalle oder einem Parkhaus, können ohne Bedenken die Standardprodukte eingesetzt werden. Diese können dann beispielsweise Benzylalkohol enthalten und sind etwas günstiger als die lösemittelfreien Alternativen.
Für den Wohnbereich empfiehlt Rico hingegen ausschliesslich lösemittelfreie Produkte mit entsprechender Prüfung (AgBB, EC1 Plus). So förderst du die Wohngesundheit für die späteren Bewohner und minimierst mögliche gesundheitliche Risiken.
Tipps zur Bodenbelag-Planung
Als Bauherr solltest du dir vorab überlegen, welche Anforderungen du an den Belag hast: Soll er besonders pflegeleicht sein? Bestehen spezielle Anforderungen an die Schalldämmung? Ein PU-Giessbelag kann beispielsweise den Trittschall um bis zu 18 Dezibel reduzieren, was vor allem in Mehrfamilienhäusern ein bedeutender Vorteil ist.
Eine gründliche Planung der Pflege und des damit verbundenen Aufwands inklusive Reinigungskonzept ist wichtig, um die Lebensdauer des Belags zu maximieren. Bei Industrieböden ist zudem zu berücksichtigen, welche Belastungen auf den Boden einwirken werden (Druck, Chemikalien etc.).
Vorbereitung des Untergrunds
Damit der Bodenbelag optimal verarbeitet werden kann, muss man den Untergrund gut vorbereiten. Er muss nicht nur sauber, sondern auch trocken sein (Restfeuchte ≤ 4 Masseprozent). Das ist im Aussenbereich nicht immer ganz einfach.
Zudem sollte der Untergrund möglichst eben sein. Es gibt zwar die Möglichkeit, mit Grundierungen die Fläche auszugleichen – das ist aber ziemlich teuer. Deshalb lieber vorher nochmals den zuständigen Unternehmer spezifisch darauf hinweisen, dass hier speziell exakte Arbeit erforderlich ist.
Fugenlose Bodenbeläge eignen sich für nahezu alle Untergründe. Meist kommt der Belag im Innenbereich auf den Zementestrich oder direkt auf den Beton. Es geht jedoch auch problemlos auf Gussasphalt, OSB- oder Dreischichtplatten. Der Untergrund ist also eigentlich egal – solange er in einem sauberen, tragfähigen und funktionstüchtigen Zustand ist.
Weitere häufige Fehler
Ein Fehler könnte bereits beim Mischen der Materialien geschehen. Falsche Mischverhältnisse oder eine unzureichende Durchmischung der Komponenten führen dazu, dass der Belag seine Eigenschaften nicht erreicht und möglicherweise später Mängel aufweist. Es ist daher essenziell, sich an die Herstellerangaben zu halten.
Nicht zuletzt ist die Temperatur während der Verarbeitung von grosser Bedeutung. Eine zu hohe oder zu niedrige Temperatur kann dazu führen, dass das Produkt zu schnell oder zu langsam reagiert. Bei hohen Temperaturen kann der Belag schneller aushärten als geplant, was zu Verarbeitungsfehlern führen kann.
Bei grösseren Projekten oder Nachbesserungen besteht das Risiko, dass unterschiedliche Farbchargen verwendet werden. Das kann dann leider unschöne farbliche Abweichungen zur Folge haben.
Aus Erfahrung weiss Rico allerdings, dass solche Komplikationen selten vorkommen und die meisten Projekte reibungslos verlaufen.
Kontakt & Infos
Du hast Fragen zu deinem Projekt? Kontaktiere die Experten der Soprema AG. Mehr Infos zum Thema: https://www.soprema.ch/de/liquids
Fugenlose Flächen entsprechen ganz deinem Geschmack? Dann musst du unbedingt diese Folge über den fugenlosen, mineralischen und handgespachtelten Belag im Stile des marokkanischen Tadelakts lesen!