
Woher stammt der mineralische, fugenlose Spachtelbelag?
Dieser Spachtelbelag hat zwei traditionelle Vorbilder: Eines von ihnen ist der marokkanische Tadelakt. Das ist ein Kalkputz, der bereits vor tausenden von Jahren von den Berbern entwickelt wurde und entsprechend «orientalisches Flair» ausstrahlt. Deshalb ist er natürlich unter anderem bei Marokko-Liebhabern sehr beliebt. In einem speziellen Verfahren wird der Tadelakt am Ende noch mit Seife bearbeitet. Der Nachteil ist eine vermehrte Rissbildung, die dann im schlimmsten Fall Wasser eindringen lässt. Das zweite Vorbild stammt aus Frankreich und nennt sich Beton Ciré. Das heisst auf Deutsch übersetzt so viel wie «gewachster Beton». Damit wollte man die alten Monobeton-Böden in Fabrikhallen mit ihrer Varbvarianz, ihrer leichten Unebenheit und dem dezenten Glanz nachmachen.Daraus besteht der Spachtelbelag
Was ist eigentlich mit dem Wort «mineralisch» in diesem Zusammenhang gemeint? «Mineralisch» bezieht sich auf das Spachtelmaterial, das am Schluss sichtbar ist, erklärt Reto. Es besteht aus Sand und Zement. Dazu werden Zuschlagstoffe und Pigmente für die Farbgebung beigemischt.
Wie ist dieser Belag aufgebaut?
Sichtbar ist am Schluss der fertige Endbelag. Doch das, was sich darunter befindet, ist genauso wichtig, sagt Reto. Beim Aufbau unter der sichtbaren Oberfläche werden oft Fehler gemacht, weshalb es wirklich wichtig ist, dass du einen Fachmann ranlässt. «Auch wenn der Endbelag dicht wirkt: Es braucht darunter zwingend eine gute und saubere Abdichtung – vor allem in der Dusche.» Hier eine kurze Übersicht, wie der Belag aufgebaut ist: Beton oder Backstein formstabiler Zement-Grundputz Abdichtung Netzeinbettung erste Schicht vom fugenlosen Belag zweite Schicht dritte Schicht Grundierung EndversiegelungWo kannst du den Belag einsetzen?
Diesen mineralischen, handgespachtelten, fugenlosen Belag kannst du eigentlich überall einsetzen: sowohl im Wohn- oder Schlafzimmer als auch im Bad, wo es nass wird. Du musst allerdings beachten, dass dieser Spachtelbelag im Gegensatz etwa zu einer Feinsteinzeugplatte nicht so kratzfest ist. «Ich vergleiche die Kratzfestigkeit jeweils mit der eines mittelharten Parketts. Ist die Oberfläche hohen Belastungen ausgesetzt, kann ich diesen Belag deshalb nicht empfehlen.» Auch in der Küche ist der mineralische Spachtelbelag theoretisch möglich – allerdings könnten heisse Fettspritzer aus der Bratpfanne die Versiegelung durchdringen. So ein Malheur könnte kleine Flecken zur Folge haben.
[…] Kalk an den Wänden ist mit Sicherheit beliebter als Kalk im Trinkglas. Der marokkanische Kalkputz Tadelakt ist eines der Vorbilder für den mineralischen, fugenlosen Spachtelbelag. Erfahre mehr darüber in diesem Blog! […]