Barrierefreie-Aufzüge-Kone-schweiz-marco-fehr-baublog-Aufzugsplanung

Barrierefreie Aufzüge – Tipps zur Planung

LinkedIn
Facebook
Inhaltsverzeichnis

Mit unserer Gesellschaft verändern sich auch unsere Gebäude. Der demografische Wandel prägt immer mehr die Anforderungen an die bauliche Gestaltung. Schlecht geplante Aufzüge etwa können ein schier unüberwindbares Hindernis für Menschen mit körperlichen Einschränkungen darstellen und ihre Mobilität begrenzen.

In diesem Baublog gibt es deshalb zahlreiche Tipps zur Planung, mit denen du unkompliziert und kosteneffizient deine Aufzugsanlage an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen anpassen kannst. Dabei werfen wir auch einen Blick in die Kabine und diskutieren Entscheidungen bei der Inneneinrichtung. Ausserdem erklären wir einige Begriffe: Barrierefreie Aufzüge meint nämlich nicht genau dasselbe wie behindertengerechte oder rollstuhlgerechte Aufzüge.

Das Fachwissen liefert uns heute wieder ein Mitarbeiter unseres Kooperationspartners Kone. Es ist Bjarne Grützmacher aus dem Bereich Vertrieb Aufzug-Neuanlagen. Bjarne sieht sich allerdings nicht ausschliesslich als Neubauverkäufer, sondern auch als Projektberater und Unterstützer der Kundinnen und Kunden.

Barrierefreie-Aufzüge-Kone-schweiz-marco-fehr-baublog

Deshalb ist heute Barrierefreiheit entscheidend

Weshalb müssen wir heute mehr denn je den Fokus auf barrierefreie Aufzüge richten? Das Stichwort lautet «demografischer Wandel». Die Lebenserwartung steigt, die Menschen werden immer älter. Damit gibt es wiederum immer mehr Aufzugsbenutzer, deren Beweglichkeit stark eingeschränkt ist. Damit wird bei der Attraktivität von Immobilien die Barrierefreiheit in Zukunft eine noch grössere Rolle spielen, als sie es jetzt schon tut.

Weil dies ein so wichtiges Thema ist, sollten wir auch mit den richtigen Begriffen darüber sprechen. Ein Aufzug ist «rollstuhlgerecht», wenn die Abmessungen der Anlage es ermöglichen, dass man problemlos mit dem Rollstuhl rein- und rausfahren kann. Dann ist er jedoch nicht automatisch «behindertengerecht». Dafür muss der Aufzug noch entsprechend eingerichtet sein, damit sich etwa auch sehbehinderte oder gehörlose Menschen darin zurechtfinden.

Wenn du dir frühzeitig darüber Gedanken machst (vielleicht zusammen mit einem Projektberater deiner Aufzugsfirma), wer einmal deinen Aufzug benutzen wird, kannst du Mehrkosten sparen. Nachträgliche Anpassungen sind nämlich immer teurer – als Baublogleser ist das für dich eine alte Weisheit, die immer wieder im Gespräch mit unseren Experten auftaucht.

Logo Kone

Das Treppenhaus

Die Planung für einen behindertengerechten Aufzug nach Norm beginnt schon im Treppenhaus. Vor der Schachttür ist eine Bewegungsfläche von 150 mal 150 Zentimetern nötig. Es ist zudem wichtig, dass das Treppenhaus nicht gegenüber der Tür ist, damit man beim Herausfahren nicht die Treppe hinunterstürzt.

Die Position und momentane Fahrtrichtung des Aufzugs müssen über ein akustisches und visuelles Signal kommuniziert werden.

Weiter muss der Taster in einer Höhe angebracht werden, die für einen Rollstuhlfahrer bequem zu erreichen ist (85-110 cm). Auch die Entfernung des Tasters zur nächstgelegenen Wand ist für barrierefreie Aufzüge ein wichtiger Punkt, den viele vermutlich übersehen würden. Ist der Taster direkt an einem Mauervorsprung neben einer Wand, fährt man mit dem Rollstuhl logischerweise häufig dagegen.

Barrierefreie-Aufzüge-Kone-schweiz-marco-fehr Aufzugsplanung

Die Kabinenausstattung

Jetzt gehen wir ins Innere des Aufzugs. Ist auf der gegenüberliegenden Seite der Schachttüre keine weitere Türe («Durchlader»), sollte dort ein Spiegel zu finden sein – und zwar aus gutem Grund. Er ist dafür da, dass Rollstuhlfahrer Hindernisse hinter sich erkennen können. Der Spiegel sollte allerdings nicht ganz bis zum Boden reichen, um Sachschäden durch die Beinstützen zu verhindern.

Das Bedientableau innen darf maximal 120 Zentimeter hoch angebracht sein. Dabei geht es natürlich auch darum, dass alle (auch kleine Kinder, die allein im Aufzug fahren) problemlos an die Notruftaste gelangen. Ein weiteres Muss in der Kabine ist der Handlauf, der sich normalerweise gegenüber dem Tableau befindet. In grösseren Kabinen gibt es auf einer zweiten Seite noch einen zusätzlichen Handlauf.

Das war nun also die Pflichtausstattung. Je nach Art der Immobilie können nun gewisse optionale Ergänzungen durchaus lohnend sein. Die Taster können beispielsweise noch mit einer Braille-Beschriftung versehen werden. Dabei sollte man allerdings beachten, dass neue Technologien den Zugang zu Informationen für blinde Menschen erheblich verbessert haben und heute eher digitale Lösungen präferiert werden. BlindSquare beispielsweise ist eine iOS-App, die GPS nutzt, um Audio-Informationen über die Umgebung des Nutzers bereitzustellen. Sie ermöglicht es, den Weg zu einem bestimmten Ziel zu planen und sich führen zu lassen. Diese Applikation kommuniziert auch mit der Kone-App.

Ganz spezifisch für Menschen mit Motorik-Schwierigkeiten, die etwa aufgrund einer Parkinsonerkrankung stark zittern, gibt es zudem Grossflächentaster.

Barrierefreie Aufzüge – mehr zum Thema & Beratung

Eine Aufzugsanlage sollte nicht diskriminieren und jeder Person die Benützung ermöglichen. Diesen Leitgedanken gilt es schon sehr früh in deiner Aufzugsplanung zu berücksichtigen. Nachträgliche Anpassungen wären kostspielig.

Du möchtest dich in Sachen barrierefreie Aufzüge kompetent beraten lassen? Dann findest du hier alle Kontaktinfos der Firma Kone. Die wichtigsten Aufzugsnormen zum Thema hat Kone auf dieser Seite bereitgestellt. Du findest das Unternehmen auch auf LinkedIn.

Um Zugänglichkeit und Barrierefreiheit bei Aufzügen ging es auch in diesem früheren Baublog mit der Firma Kone: «Wertsteigerung dank Aussenaufzug».

Wenn dir dieser Baublog gefallen hat, würde ich mich riesig über eine Bewertung und einen positiven Kommentar auf iTunes freuen.

Beste Grüsse
Marco

Auch Du möchtest mit dem Podcast mehr Sichtbarkeit erlangen und zusätzlich von einem Blogbeitrag profitieren?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert