
Die Vorteile eines Bad-Planers
In einer Neubausituation ist die Badplanung verständlicherweise nicht das Thema von oberster Priorität. In der Regel werden die Wohnsituationen Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer zuerst geplant und dann erst die Bäder. Emanuel findet das aber nicht unbedingt gerechtfertigt, denn seiner Meinung nach ist das Bad ein ziemlich wichtiger Raum. Ein Badplaner wie Emanuel kann dir mit seiner Erfahrung vor allem in Sachen Möbel Optionen aufzeigen, von denen du vermutlich noch gar nichts weisst. Er kann dabei auf vielfältige Materialien zurückgreifen. Der Architekt hingegen ist ein Generalist, der beim Badezimmer noch die ganze Sanitär- und Elektroplanung im Fokus hat. «Das Bad ist ein komplexer Raum. Hier kommen Wasser, Strom und Emotionen zusammen.»
Die ersten Schritte
Zuerst bittet Emanuel den Kunden vor dem persönlichen Gespräch, alle Unterlagen mitzubringen. Dazu gehören Pläne und Bilder, vielleicht auch Farben oder Bodenplatten. In der Badplanung lautet dann die erste Aufgabe an den Kunden: «Erzählen Sie mir ihr Bad!» So kommt es zu den ersten Elementen, die gesetzt oder eben definitiv draussen sind. Der Kunde erklärt dann vielleicht etwa, dass er eine Dusche will, aber keine Badewanne. Auch analysiert man die Bedürfnisse der Kunden: Sind es ältere Menschen? Ist es eine Familie? Will man knallige Eyecatcher oder sollen die Möbel quasi im Raum verschwinden? In der Regel ist ja der Raum mit seinen Umrissen schon geplant oder gebaut. Hier lässt sich also nichts mehr ändern und es geht darum, den Raum und die Abläufe darin zu optimieren. Kann man beispielsweise an einer Stelle Platz einsparen, ohne einen Komfortverlust zu erleiden? Viele Kunden sind sich gar nicht darüber im Klaren, wie viel Platz sie zum Beispiel fürs Waschen brauchen. Ein Profi der Badplanung wie Emanuel weiss, dass man für einen Zweier-Waschtisch mit einem Meter zu wenig Platz hat und es 120 Zentimeter braucht. Die Loosli AG kann die Möbel dann auf Wunsch sogar bis auf den Millimeter genau anfertigen. So nutzt du den Raum mit individuellen Lösungen für deine Bedürfnisse optimal aus. «Das Ziel ist, mit dem zur Verfügung stehenden Platz das Optimum herauszuholen. Das gilt im Hinblick auf den optischen Auftritt als auch auf den praktischen Nutzen.»Knackpunkte bei der Badplanung
Beim Stauraum musst du dir vorher Gedanken machen, was du einst versorgen möchtest. Nicht nur das: Du musst auch wissen, wie du es versorgen wirst und vor allem wie du es wieder rauskriegst. Emanuel findet, dass Schubladen hier praktischer sind als Türen. Grosse Türen können sehr schnell mal der Badewanne oder anderen Elementen im Raum in die Quere kommen. Gerade um solche räumlichen Konflikte rechtzeitig erkennen zu können, ist bei der Badplanung das Studium des Grundrisses von grosser Wichtigkeit. Ein weiterer Knackpunkt für die Planer ist Google. Wie ist denn das jetzt gemeint? Der Kunde kommt sehr gut informiert zu den Gesprächen, mit vielen Ideen und Bildern, die er im Internet entdeckt hat. Doch er ist dann nicht in der Lage, diese Möglichkeiten auf seinen Raum zu übertragen. Generell werden die Bäder langsam wieder etwas kleiner, was vermutlich auch mit dem hohen Grundstückspreis in der Schweiz zusammenhängt. «Wenn die Kunden viele Ideen, aber gleichzeitig einen kleinen Raum zur Verfügung haben, macht das die Badplanung natürlich nicht einfacher…» Braucht es als Familie eigentlich ein kindergerechtes Bad? Emanuel hat selbst die Erfahrung gemacht, wie schnell Kinder gross werden und das Bad normal benützen können wie Erwachsene. Ein kindergerechtes Badezimmer ergibt also nicht so viel Sinn. Aber vielleicht gibt es einfach das eine oder andere simple Hilfsmittel, das man sich anschafft, wenn die Kinder noch klein sind.