Lean Management Beispiel Fachkräftemangel Baublog Marco Fehr Bauherren Podcast Leanmanagement Handwerk

Wie erfolgreiches Lean Management im Handwerk funktioniert

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Achtung: Wer strukturelle Veränderungen grundsätzlich ablehnt und nicht bereit ist, neue Perspektiven einzunehmen, sollte diesen Baublog nicht weiterlesen. Alle anderen werden nun ein spannendes Fallbeispiel erleben: So funktioniert Lean Management in einem Handwerksbetrieb.

Matthias Zwyssig, Geschäftsführer der Metallraum AG, bekämpft mit seiner Unternehmensphilosophie erfolgreich den Fachkräftemangel. Er wird uns zeigen, wie Lean Management Mitarbeiter zu «Mitunternehmern» macht, wie der Metallbaubetrieb Social Media nutzt und wie Metallraum mit internen Ideen umgeht.

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Geschäftsführer in neuer Rolle

Der Arbeitsalltag von Matthias unterscheidet sich ziemlich stark von dem eines «normalen» Geschäftsführers. Auch er startet seine Arbeit zwar früh am Morgen – muss sich aber nicht um das Tagesgeschäft kümmern: Matthias darf sich strategischen Themen widmen. Ausserdem ist er für die Mitarbeiter da und versucht, mit allen einmal täglich zu sprechen. Und er kann sich die Zeit nehmen, um Gästen (wie dem BAUHERREN PODCAST SCHWEIZ) ausführlich den gesamten Betrieb vorzustellen.

Darum geht’s beim Lean Management

Das englische Wort «lean» bedeutet «schlank». Daher werde der Ausdruck «Lean Management» oftmals fälschlicherweise auf schlanke Prozesse bezogen, wie Matthias erklärt. Prozesse sollen möglichst komprimiert, effizient und produktiv werden. Der Metallraum-Geschäftsführer hat für Lean Management jedoch eine offenere Interpretation.

Ihre Ursprünge hat diese Methode nämlich in den 50er-Jahren beim japanischen Autohersteller Toyota. Dort ging es darum, die Mitarbeiter ins Zentrum zu stellen. Und das ist auch die Devise von Matthias: Lean Management beginnt bei den Menschen. Das heisst für Matthias im Klartext, die Leute abzuholen und mit ihnen zusammen den Betrieb zu entwickeln – und nicht einfach Prozesse zu kürzen.

Den Mitarbeitern Perspektiven bieten

Das bedeutet wiederum, die Mitarbeiter zu «Mitunternehmern» zu machen und ihre Meinung zu respektieren. Denn sie (und nicht etwa der Geschäftsführer) sind in ihrem Bereich, wo sie arbeiten, die Fachleute der Firma. Deshalb fände es Matthias vermessen, wenn er hier als Geschäftsführer seine Meinung als höher einstufen würde.

Ebenfalls enorm wichtig ist es, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Perspektiven zu bieten. Umfragen unter jungen Menschen zeigen, dass nicht primär das Einstiegsgehalt, sondern die Aussicht auf ein höheres Gehalt relevant ist. Man sollte den Mitarbeitenden also die motivierende Möglichkeit geben, sich persönlich weiterentwickeln und etwas erreichen zu können.

Bei Metallraum stehen entsprechend oft Weiterbildungen auf dem Programm. Mindestens einen Tag im Monat wird der internen Schulung und Entwicklung gewidmet. Hinzu kommen externe Weiterbildungen – vieles davon dreht sich um das Zwischenmenschliche und die Persönlichkeitsentwicklung.

Der Wert interner Ideen

Am «Umsetzer-Morgen» werden alle Ideen, die Metallraum den ganzen Monat über gesammelt hat, gemeinsam besprochen. Das können kleine Dinge wie das Umsetzen einer Bodenmarkierung, aber auch bedeutendere wie der Verkauf einer Maschine sein. Es geht stets darum, den Arbeitsplatz angenehmer zu machen und Prozesse zu optimieren.

Beim gemeinsamen Mittagessen informiert Matthias über die aktuellen Zahlen des Betriebs und über bevorstehende grössere Projekte. Zudem wird an diesem Tag mit dem Helden oder der Heldin des Monats auch eine Person ausgezeichnet, die in irgendeiner Form eine besondere Leistung erbracht hat.

Corporate-Influencer-Baubranche-Marketing-Social-Media

Fachkräftemangel als Chance

Die Herausforderung des Fachkräftemangels soll eine Firma als Aufforderung zum Arbeiten an den internen Prozessen ansehen. Matthias bietet nicht nur Perspektiven zur Entwicklung, sondern auch Wertschätzung der geleisteten Arbeit. Dabei ist es wichtig, Verantwortung mit Vertrauen abgeben und auch mal Lob aussprechen zu können. Lean Management führt so zu einem attraktiveren Arbeitsplatz und wirkt damit dem Fachkräftemangel entgegen. 

Nachwuchssorgen hat die Metallraum AG ebenfalls nicht: Das Unternehmen setzt auf ein altbekanntes Schlagwort: Sichtbarkeit. LinkedIn für die Kadermitglieder und Projektleiter, Instagram und Facebook für die 25- bis 45-Jährigen, Tiktok für die Jüngsten. Bei der Metallraum AG machen die Lernenden gleich selbst Tiktok-Videos, was sehr persönlich und authentisch rüberkommt. Damit agieren sie also quasi als Corporate Influencer (zu diesem Thema gibt es bereits einen eigenen Baublog). Dank dieser Art von Präsenz auf Social Media hat die Metallraum AG überhaupt keine Nachwuchssorgen.

Website und Kanäle

Metallraum ist, wie erwähnt, aktiv auf Instagram und LinkedIn unterwegs. Natürlich gibt es auch eine Website des Metallbauunternehmens. Wenn du dich auf LinkedIn mit Matthias Zwyssig persönlich vernetzen möchtest, hast du hier die Möglichkeit dazu. Und nicht zuletzt hat das Unternehmen einen eigenen Podcast, bei dem ich auch zu Gast sein durfte – hier klicken!

Beste Grüsse
Marco

Auch Du möchtest mit dem Podcast mehr Sichtbarkeit erlangen und zusätzlich von einem Blogbeitrag profitieren?

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