
Was ist eine Frischbetonverbundfolie?
Normalerweise sind diese Definitionsfragen zum Einstieg für die Experten die leichtesten Fragen – in diesem Fall aber nicht, findet Eric. Für die Frischbetonverbundfolie gibt es nämlich gar keine offizielle Definition. Es gibt auch viele unterschiedliche Bezeichnungen: Man spricht etwa von «Weisser Wanne plus», von «Gelber Wanne» oder von einer «Abdichtungsmembrane». Eric selbst definiert die Frischbetonverbundfolie als Zusatzmassnahme zur Weissen Wanne, falls diese Risse haben sollte. Es ist eine Membran, die unter die Bodenplatte gelegt, auf die Wände appliziert und dann mit frischem Beton begossen wird. Es existiert jedoch noch keine Norm, die das Produkt beschreibt. «Die Hersteller, Planer und Verarbeiter haben sich bisher nicht auf Standards geeinigt, obwohl das Produkt schon seit acht Jahren auf dem Markt ist.» Das macht es für Unternehmen wie Vistona Experts schwierig, da die Vergleichbarkeit nicht gegeben ist. Denn gibt es keine Standards (z. B. Ausdehnungskoeffizient oder UV-Beständigkeit), ist so ziemlich alles möglich und zugelassen.
Wofür wird die Folie eingesetzt?
Auf den zusätzlichen Schutz der Frischbetonverbundfolie baut man vor allem bei hochwertigen Räumen. Wegen der steigenden Immobilienpreise möchte man heutzutage auch die Gebäudebauteile unterhalb der Erdoberfläche möglichst hochwertig bauen und den Keller nicht nur zum Lagern von Kartoffeln nutzen. Gleichzeitig will man aber im Falle eines Schadens durch Feuchtigkeit oder Nässe hohe Sanierungskosten vermeiden. Die Idee ist also: doppelter Schutz der Systeme Weisse Wanne und Frischbetonverbundfolie für den höchsten Ausbaustandard. Diese Variante wird gemäss Eric momentan bei 90 Prozent der Projekte gewählt. Häufig für Treppenhäuser, Technikräume, den Aufzug oder sogar für ganze Tiefgaragen. Doch selbst bei dieser Lösung gibt es keine absolute Garantie, dass folgenreiche Fehlstellen in den Systemen ausgeschlossen sind. Auch ist die Frischbetonverbundfolie gemäss Norm nicht zwingend erforderlich, um die höchste Dichtigkeitsklasse zu erreichen. Am Ende liegt es am Bauherrn, zu entscheiden, ob ihm die Risikominimierung bei der Gebäudeabdichtung das Mehr an Kosten wert ist. «Die Dichtigkeitsklasse 1 kann mit einer Weissen Wanne allein problemlos erreicht werden.»