
Was ist ein Grobterminprogramm?
Es gibt viele unterschiedliche Definitionen von einem Grobterminprogramm. Ganz allgemein ist ein Terminprogramm ein Modell von einem Ablauf – in unserem Fall von einem Bauablauf. Darauf ist festgehalten, welche Arbeiten in welcher Reihenfolge ausgeführt werden und wie viel Zeit dafür vorgesehen ist. Bei Outlog berücksichtigt man für die Definition eines Terminprogramms den Zeitpunkt. Ist es noch sehr früh, spricht man im Architekturbüro vom Grobbau- und vom Grobtermingramm. Weiss man schon Genaueres über den Projektumfang, dann ist es ein detailliertes Bau- und Terminprogramm.Schwierigkeiten fürs Grobterminprogramm
Eine grosse Herausforderung beim Erstellen eines Terminprogramms stellen die Lieferfristen dar. Dieses Problem hat sich durch all die Krisen rund um den Globus natürlich noch verschärft. Hat ein Produkt eine besonders lange Lieferfrist, spricht man von «Long Lead Items». «Man sollte möglichst früh feststellen, welche Produkte eine lange Lieferfrist haben und dies für die Definition des kritischen Pfads berücksichtigen.» So stellt man auch schnell fest, ob die Zeitangaben der Bauherrschaft realistisch oder doch eher utopisch sind. Doch wie merkt man denn schon im Voraus, dass es sich um ein Long Lead Item handelt? Das ist tatsächlich nicht einfach. Zum einen hilft Erfahrung. Zum anderen sollte man die betreffenden Unternehmer anfragen; sie sind immer auf dem neusten Stand.
Was ist der kritische Pfad?
Matthias hat ihn oben bereits kurz erwähnt: den kritischen Pfad. Doch worum geht es da genau? Grundsätzlich kann man sagen: Gerät der kritische Pfad in Verzug, dann gerät auch die Fertigstellung und damit die Übergabe in Verzug. Hat beispielsweise die Möblierung, die logischerweise ganz zum Schluss kommt, vier Wochen Verspätung, wird die Fertigstellung auch Verspätung haben. Geht aber am Anfang bei den Gipserarbeiten eine Woche verloren, kann das der Bauleiter in Zusammenarbeit mit anderen Gewerken aufholen. «Pro Projekt gibt es einen kritischen Pfad und man sollte ihn bereits vor Beginn des Projekts definiert haben.»Es geht nicht immer schneller
Matthias weiss aus dem Berufsalltag, dass die erfahrenen Bauherrenvertreter gerne mal auf die Tube drücken und Beschleunigungsmassnahmen vorschlagen. Diese mögen zwar zunächst plausibel erscheinen, als Bauleiter sollte man hier jedoch sehr vorsichtig sein und nicht einfach zusagen. Zuerst einfach mal diese Vorschläge entgegennehmen und intern prüfen. Ein sehr häufiger Vorschlag betrifft die Anzahl der Handwerker. Das ist ein Punkt, der im frühen Stadium oftmals nicht besprochen wird. Da steht dann zum Beispiel, dass der Gipser 4 Wochen Zeit habe. Doch ob das 2 Gruppen mit 3 Personen oder 3 Gruppen mit 6 Personen sind, ist häufig nicht definiert. Gewiefte Bauherrenvertreter nehmen dann einen Standardwert an, verdoppeln den beispielsweise und wollen dann eine Halbierung der geplanten Einsatzzeit. Doch doppelt so viele Handwerker bedeuten nicht zwingend, dass es doppelt so schnell geht! Es gilt die Platzverhältnisse und die Logistik zu berücksichtigen.