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Integrated Project Delivery: Mehr Effizienz im Bauprozess

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Eine Strategie, die im Ausland schon erfolgreich angewandt wurde, kommt nun auch bei Philipp Wieting von der Firma Werknetz Architektur und seinem Team zum Einsatz: Integrated Project Delivery – oder kurz IPD.

Philipp ist 2014 an einem Intensivkurs an der Stanford University zum ersten Mal mit IPD in Kontakt gekommen. Als Pionier hatte er bereits 2006 sein erstes Projekt mittels BIM realisiert und in allen darauffolgenden Projekten weiterentwickelt und verfeinert. Jetzt startete er erste Versuche mit IPD und berichtet uns von seinen Erfahrungen. Sein Ziel: noch mehr Ineffizienz im Bau- und Planungsprozessen eliminieren.

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Ärgerliche «Zusatzschlaufen» von BIM verhindern

Bei der Analyse von Projekten fĂŒr die Migros ĂŒberlegte sich das Team von Netzwerk Architektur, wie man sich verbessern könnte. Auffallend waren fĂŒr Philipp und seine Kollegen, dass die Projekte einen hohen Vorfabrikationsgrad aufwiesen. Das bedeutet, dass sie gut mit perfekten BIM-Modellen planen konnten – dennoch nĂŒtzte dies wenig, wenn die produzierenden Unternehmer nicht auch an Bord waren.

«Wenn der Unternehmer, der die Teile fabriziert, nicht dabei ist, besteht die Gefahr, dass man wieder eine Schlaufe machen muss.»

Im Migros-Auftrag hatte Philipp beispielsweise lange, vorgespannte TrĂ€ger geplant; alles war bereits fertig koordiniert. Doch dann hat genau der Unternehmer den Zuschlag bekommen, dessen TrĂ€ger ein bisschen anders aussahen. Das bedeutet: Die ganze Koordination beginnt von vorn. Solche zusĂ€tzlichen «Schlaufen» möchte Philipp kĂŒnftig verhindern.

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Was kommt nach BIM? Integrated Project Delivery!

IPD verspricht nun, solche Ineffizienzen zu eliminieren. Integrated Project Delivery eignet sich vor allem fĂŒr Projekte, die einen hohen Grad an Vorfabrikation besitzen. Auch muss es eine gewisse Grösse haben, da die VertrĂ€ge momentan noch sehr komplex sind. FĂŒr ein Einfamilienhaus ist IPD deshalb noch nicht geeignet.

Der Grosse Unterschied zu BIM ist, dass die wichtigsten Unternehmer von Anfang an dabei sind. Das verhindert solche Schlaufen, wie sie Philipp im Migros-Beispiel gezeigt hat. Und genau das ist ein grosses Problem der BIM-Planung: Man plant etwas, es gibt eine Ausschreibung und dann kriegt genau der Unternehmer die Zusage, der ein anderes System hat.

Integrated Project Delivery schaltet das aus, was zur Folge hat, dass die Ausschreibung eigentlich zu einer Art «Casting» wird. Man will etwa wissen, was die digitalen Kompetenzen des Unternehmers sind. Hat der Unternehmer das IPD-System verstanden? Der Stundenansatz steht dabei weniger im Vordergrund.

«Die Vergabekriterien sind mit dem IPD-System nicht mehr die gleichen.» 

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Wann holt man den Unternehmer an Bord?

Wenn Philipp sagt, dass die Unternehmer von Anfang an dabei sind, dann meint er das wörtlich. Bisher lief es so, dass die Architekten an etwas arbeiteten und damit zu den Planern oder Unternehmern gingen. Mit IPD gibt es keine Vorlaufzeit. Alle haben den gleichen Vertrag und darin steht vereinfacht gesagt: «Plant ein GebÀude!» Von Anfang an bildet man also ein Team mit den wichtigsten Playern.

«Es ist noch nichts da, was definiert werden könnte – ausser Projektziele.»

Einige dieser Ziele sind einfacher zu messen (Energiekennwerte, finanzielle Kosten), andere sind schwieriger zu beurteilen (etwa architektonische Ziele). Werden diese Ziele erreicht, profitieren alle im Team davon.

GrundsĂ€tzlich reagieren die Unternehmer auf diese neuen Bedingungen positiv, wie Philipp erzĂ€hlt. FĂŒr sie gibt es nĂ€mlich den grossen Vorteil, dass kein unerbittlicher Preiskampf gegen Mitbewerber stattfindet. Mit Integrated Project Delivery stehen andere Kriterien im Vordergrund. Dass die Preise gedrĂŒckt werden und dann die Unternehmer mit NachtrĂ€gen das Geld wieder reinholen, ist gerade das System, das eliminiert werden soll.

Im Podcast erfĂ€hrst du noch mehr ĂŒber Philipps erste Praxis-Erfahrungen mit Integrated Project Delivery. Wenn du noch mehr Infos willst, empfehle ich dir die Website der Firma Werknetz Architektur, wo es auch einen Blog zum Thema gibt. Dort kannst du ausserdem das Strategiepapier bestellen, das die wichtigsten Punkte fĂŒr dich zusammenfasst.

Dass Unternehmer es begrĂŒssen, wenn sie frĂŒhzeitig ins Boot geholt werden, hören wir in den Podcasts immer wieder. Zuletzt etwa von Markus Egli, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Metallbau BĂŒhlmann AG, wie du hier nachlesen kannst.

Wenn dir diese Folge weitergeholfen hat, wĂŒrde ich mich riesig ĂŒber eine Bewertung und einen positiven Kommentar auf iTunes freuen. 

Ich stehe fĂŒr BauqualitĂ€t, Kosteneffizienz und Termineinhaltung.

Beste GrĂŒsse, Marco

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Marco

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