Handwerker und Mundwerker Peters erklärt nicht nur, wie die Baubranche tickt, sondern auch wie man Frauen für handwerkliche Berufe begeistert – und dabei haut er einen witzigen Spruch nach dem anderen raus. Endlich bekämpft einer den Lachkräftemangel mit Baustellen-Comedy vom Feinsten!
Peters weiss auch, wie man Bauherren ein rundes Haus aus dem 3D-Drucker verkauft und weshalb die Künstliche Intelligenz niemals so gute Ausreden wie die Handwerker erfinden kann.
Und was sagt er zu den bürokratischen Hindernissen? «In Deutschland wollen wir die Bürokratie abbauen, aber da gibt es noch kein Formular für…»

Vom Maurer zur Bühne: Wie alles begann
Handwerker Peters, von seinen Kollegen nur HP genannt, wuchs in einer Handwerkerfamilie auf. Sein Vater führte ein Stuckateurgeschäft, und Peters selbst begann in den 90er-Jahren eine Lehre als Maurer. Die damalige Zeit beschreibt er als «goldene Handwerkerjahre», in denen Humor und Zusammenhalt eine grosse Rolle spielten. «Der Tag begann oft mit einem Korn und einem Gin», erinnert sich Peters schmunzelnd. Neben der Arbeit auf der Baustelle faszinierte ihn sein Talent, Menschen mit Worten zu begeistern.
Sein Chef erkannte früh: «Du bist nicht nur ein guter Handwerker, sondern auch ein guter Mundwerker.» Diese Beobachtung führte dazu, dass Peters bei Freisprechungsfeiern für Lehrlinge auftrat und Geschichten von der Baustelle erzählte. Der Erfolg seiner Auftritte brachte ihn schliesslich auf die Comedy-Bühnen, wo er heute Programme wie «Lachkräftemangel» präsentiert.
Handwerk und Humor: Eine unschlagbare Kombination
Peters glaubt fest daran, dass Humor eine wichtige Rolle spielt, um die oft verstaubte und ernste Welt des Bauens aufzulockern. «Wenn Menschen lachen, lernen sie besser und verstehen mehr», erklärt er. Seine Auftritte sind eine Mischung aus Comedy und Infotainment, bei denen er die Mentalität der Handwerker, die Herausforderungen des Berufsalltags und skurrile Begegnungen mit Kunden und Architekten thematisiert.
Ein Highlight seiner Shows: Die Anekdote über einen Kunden, der ihn während der Arbeit ständig beobachtete. Peters konterte charmant mit: «Ich habe keinen Bohrer, ich nutze einen interessierten Specht.» Solche humorvollen Begegnungen sind Peters Markenzeichen und verdeutlichen, wie wichtig es ist, klare Grenzen mit einem Augenzwinkern zu setzen.
Handwerk im Wandel: Herausforderungen und Chancen
In den 2000er-Jahren geriet das Handwerk durch Billiganbieter und den Verlust der Meisterpflicht in Deutschland in Verruf. Peters beschreibt die Auswirkungen so: «Plötzlich war jeder Handwerker. Manche wussten montags nicht, wie man Traufel schreibt, und mittwochs waren sie selbstständig.» Billigarbeit führte zu Baupfusch und schädigte das Ansehen der Branche. Doch Peters ist optimistisch, dass sich das Blatt wendet. «Die Menschen setzen wieder auf Qualität, und gute Handwerker sind gefragter denn je.»
Frauen und Handwerk: Ungenutztes Potenzial
Frauen sind im Handwerk noch stark unterrepräsentiert. «Nur 2 % der Beschäftigten am Bau sind Frauen», sagt Peters. Dabei seien Frauen oft die Klassenbesten in der Ausbildung. Das Problem liegt laut Peters in der männerdominierten Kultur und der fehlenden Ansprache. «Wir müssen Frauen zeigen, dass sie im Handwerk willkommen sind.» Ein Vorbild ist die Dachdeckerin Chiara, die auf Instagram viele junge Menschen inspiriert. Peters plädiert für mehr Förderung solcher Vorbilder, um Frauen für handwerkliche Berufe zu begeistern.
Generation Z und Alpha im Fokus
Peters sieht in der Generation Alpha (geboren ab 2010) grosses Potenzial für das Handwerk. «Sie kehren zurück zu Traditionen und interessieren sich für konservative Werte wie Schützenfeste und Kegelclubs», erklärt er. Diese Rückbesinnung könnte eine neue Welle von Handwerkern hervorbringen, die moderne Technik und traditionelle Werte vereinen.
Die Generation Z hingegen legt grossen Wert auf Work-Life-Balance und Gehalt. «Eine Vier-Tage-Woche könnte das Handwerk attraktiver machen», meint Peters. Die Branche müsse die Sorgen und Wünsche der jungen Generation ernst nehmen, um sie zu gewinnen.

Social Media: Ein Muss für Handwerksbetriebe
Für Peters ist Instagram heute wichtiger als eine Homepage. «Die Leute suchen Betriebe nicht mehr auf Google, sondern direkt auf Instagram», sagt er. Er rät Handwerksmeistern, authentische Einblicke in den Arbeitsalltag zu geben, anstatt perfekt inszenierte Inhalte zu posten. «Zeigt die echte Arbeit, nicht Models in sauberen Kitteln. Die Leute wollen Authentizität.»
Innovation im Handwerk: KI und 3D-Druck
Auch die Modernisierung des Handwerks kommt in Peters Programmen nicht zu kurz. Ein Beispiel ist ein Haus, das mit einem 3D-Drucker gebaut wurde. «Das Problem war: Der Drucker konnte keine Ecken drucken, also war das ganze Haus rund. Der Bauherr war nicht begeistert», erzählt Peters mit einem Augenzwinkern.
Er erklärt, wie er als erfahrener Handwerker die Situation charmant gerettet hätte: «Das habe ich extra für Sie so gemacht, weil Ihre Schwiegermutter doch gesagt hat, dass Sie bestimmt ein Eckchen für sie freihätten…»
Bürokratie abbauen, Baukultur fördern
Die Bürokratie ist ein Dauerthema in der Baubranche. Peters berichtet von absurden Beispielen: Etwa von einer 100 Jahre alten Treppe, die plötzlich gesperrt wurde, weil sie nicht der EU-Norm entsprach. «Wir bräuchten ein eigenes Ministerium, um die Bürokratie abzubauen», sagt er. Als Lösung schlägt er pragmatische Ansätze vor, wie sie in Sachsen getestet werden sollen: Wenn ein Bauantrag nach einem Jahr unbearbeitet bleibt, darf gebaut werden.
Fazit: Humor und Handwerk als Erfolgsrezept
Handwerker Peters zeigt, dass Humor nicht nur eine Brücke zu Menschen, sondern auch ein Werkzeug ist, um die Herausforderungen der Baubranche zu bewältigen. Mit seinen Geschichten inspiriert er Handwerker, Kunden und junge Menschen gleichermassen. Sein Appell: «Handwerk ist ein toller Beruf mit Zukunft. Wer anpackt und kreativ ist, wird nicht nur Erfolg, sondern auch Erfüllung finden.»
Mehr über Handwerker Peters und seine Auftritte erfährst du auf www.handwerker-peters.de