Bei einer aussergewöhnlichen Dachsanierung ohne Normierung lohnt sich die Zusammenarbeit mit spezialisierten Planungsprofis. Wir werden anhand des Projekts «AMAG Chur» sehen, wie man in solchen Fällen Abdichtungslösungen bei Dachaufbauten erarbeitet.
Christian Sahli, technischer Berater und Experte bei Soprema, geht mit uns die wichtigsten Planungsschritte dieser komplexen Sanierung durch. Dabei erzählt er unter anderem von den grössten Herausforderungen, die besonderes Augenmerk verlangen – und davon versteht er was! Christian berät nämlich tagtäglich Bauherren, Planer und Architekten bei ihrem Bauvorhaben, damit die richtigen Produkte am richtigen Ort zum Einsatz kommen.
Das solltest du über Soprema wissen
Dies ist die allererste Folge mit unserem Kooperationspartner Soprema! Beim renommierten Familienunternehmen handelt es sich um einen Komplettanbieter hochqualitativer Abdichtungs- und Dämmsysteme. Der Baustoff-Lieferant und -Produzent ist berühmt für seine hochwertigen Flachdach-Lösungen sowie seine innovativen Bitumen- und Kunststoffprodukte, die man am grauen Mammut erkennt. Neben der bestmöglichen Qualität des Sortiments bietet Soprema der Kundschaft ein Höchstmass an Service- und Supportleistungen.
Was viele nicht wissen: Soprema hat alle Abdichtungssysteme im Angebot und ist daher nicht von einer bestimmten Abdichtung abhängig. Die breite Produktpalette deckt alles ab, was an einem Bauwerk verlangt sein kann – von der einfachen Bodenplatten-Abdichtung bis zum Tunnelbau.
Beispiel AMAG Chur: Die Herausforderungen
Einen Tunnel wirst du vermutlich nicht bauen, aber vielleicht hast du ein Dach, das dringend eine Sanierung benötigt. Bei konventionellen Dächern ist das keine grosse Herausforderung: Es gibt einen Rückbau und einen neu zu definierenden Aufbau. Doch im Fall des Objekts «AMAG Chur» war es ein gewölbtes Flachdach mit Oblichtkuppeln aus Beton, sogenannten «Isler-Kuppeln». Da es dort zu einem früheren Zeitpunkt Wassereintritte gab, wurde bereits zweimal mit einem aufgeschäumten Abdichtungssystem nachgedichtet.
Die Bauherrschaft verfolgte mit der Dachsanierung ganz bestimmte Ziele. Erstens sollte diesmal das Flachdach ganz und gar dicht sein. Zweitens sollte mit der Sanierung eine energetische Aufwertung einhergehen. Die wohl härteste Knacknuss des Projekts war jedoch die Kuppel ganz oben – besonders in Kombination mit dem verlangten Nacktdach. Letztlich sollte die gesamte Lösung auch noch ins gestalterische Konzept und zum AMAG-Branding passen.
Die Lösungen der Flachdach-Profis
In diesem Fall konnte das Nacktdach nicht durch Verkleben allein angebracht werden; es waren partiell Befestigungsteller, die durch den ganzen Schichtaufbau reichten, notwendig. Dies hatte Perforationen in der Kuppel zur Folge, was ein Ingenieur unter Berücksichtigung der Windsog-Vorschriften statisch überprüfen musste.
In dieser Phase ist auch das Arbeiten mit Bemusterungen wichtig. Mit zwei unterschiedlichen Dämmstoffen in den entsprechenden Stärken und mit Selbstklebebahnen konnte man dem Bauherrn System-Optionen aufzeigen. Anhand von diesem «Mock-up» konnte man erkennen, wie hoch der Aufbau ausfällt und wie das Erscheinungsbild wird. Ausserdem gab es ein 3D-Mock-up der Oblichtkuppeln. Anhand von alldem wurde die Ausschreibung erstellt und an insgesamt zehn Unternehmen verschickt. Aufgrund der Komplexität und den diversen Anforderungen haben letztlich nur zwei Unternehmer eine Eingabe gemacht, was für die Bauherrschaft etwas enttäuschend war.
Erkenntnisse der Umsetzung
Bei der Realisierung zeigte sich, dass der Rückbau schnell vonstattenging; dasselbe gilt für die flüssig aufgetragene Dampfbremse. Die Herausforderung war dann das Aufkleben der Dämmung, denn die PU-Dämmplatten mussten unbedingt satt ohne Lücke verlegt werden. Jegliche Hohlräume würden zu Kondensat und Abplatzungen führen. Die Platten mussten aufgrund der Wölbung des Untergrundes überdies kleinformatig sein.
Unter dem Flachdach sollte während der Sanierung übrigens der normale Arbeitsalltag weitergehen; dies war ebenfalls eine Bedingung der AMAG. Hier musste man besonders auf die Entwässerung achten und diese perfekt in den entsprechenden Bauphasen koordinieren.
Um im Zuge der Systemgarantie den korrekten Einbau der Soprema-Produkte sicherzustellen, führte das Unternehmen vor Ort in Chur regelmässig Schichtabnahmen und Begehungen durch. Bei dieser Gelegenheit konnte Soprema auch gleich bei allfälligen Problemen weiterhelfen.
Abschliessende Tipps zur Flachdach-Abdichtung
Christian ist überzeugt: Bei jedem Flachdach kann mit der richtigen Planung und Umsetzung eine Dichtigkeit von 30 bis 50 Jahre gewährleistet werden. Ein Augenmerk sollte bei Sanierungen wie Neubau auf die Anschlüsse gelegt werden. Überall, wo beim Flachdach an einen Durchbruch (Oblichter, Durchführungen etc.) angeschlossen wird, ist der Anschluss exakt zu planen.
Hole dir für die Sanierung spezieller Dachflächen von neutralen Fachplanern oder vom Systemhalter Unterstützung.
Nimm jetzt Kontakt auf!
Wenn du dich als Bauleiter, Architekt oder Investor an Christian Sahli wendest, kannst du von einem neutralen Blick auf dein Projekt und von einem überzeugenden Systemvorschlag profitieren. Du findest Christian unter diesem Link auf LinkedIn. Zum Kontaktformular von Soprema gelangst du hier.
Was dich auch interessieren könnte: In einem früheren Baublog haben wir über die grössten Herausforderungen der Zustandsanalyse und der Budgetplanung bei einer Gewerbeimmobilie gesprochen. Es ging unter anderem um sinnvolles Etappieren und um Kostenoptimierung durch Hintergrundwissen. Hier geht’s zum Baublog!
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