Wie seid ihr auf das Thema Liftschacht in Holz gekommen?
Die Firma Balteschwiler ist eines der grössten Hobelwerke in der Schweiz und produziert farbbehandelte Profilbretter für den innen und Aussenbereich. Zudem haben sie ein Holzfachhandel. Das ganze Portfolio ist ausgelegt auf den Holzbauer als Kunde. Mit der grossen CNC Maschine welche Holzbretter bis zu einer Dicke von 24cm sägen kann, sind sogenannte Platten für Wände und Decken in Häusern möglich. Wir fragen unsere Kunden permanent ob wir noch weitere Arbeitsschritte in der Vorfertigung erstellen können. Und plötzlich sahen wir die Pläne von einem Kunden auf dem CAD Programm wo ein 3 dimensionales Konstrukt so aussah, wie ein Liftschacht in Holz. Das weckte unsere Neugier und wir haben uns dann auch stärker mit diesem Thema befasst.Wie löst ihr das Thema Brandschutz bei einem Liftschacht in Holz?
Da haben uns die neuen Brandschutzvorschriften vom Jahr 2015 ein wenig geholfen. Denn man hat herausgefunden, dass das Holz doch einen guten Feuerwiderstand aufweist. Holz verhält sich anders als Beton oder eine Backsteinwand. Am Beispiel von einem abgebrannten Dachstock kannst du sehen, das oftmals noch die Holzbalken vorhanden sind. Wenn wir nun das Holz noch zusätzlich mit einer Feuerhemmenden Gipskartonfaserplatte oder einer zementgebundenen Faserplatte verkleiden, dann erhöht sich der Feuerwiderstand enorm.Welche Anwendungsgebiete siehst du für den Liftschacht in Holz? Eher beim Neubau, Umbau oder beim mehrstöckigen Holzbauhaus?
Beim Holzneubau wurde der Liftschacht in Holz am meisten gebaut. Das Holzhaus wird dann komplett fertig gebaut und der Liftschacht wird am Ende von oben in die Aussparung eingebracht. Bei einem Umbau kann diese Konstruktion aber auch sehr gut eingeplant werden. Dann wird dieser Liftschacht vor oder neben das Haus hingestellt und die Durchbrüche dementsprechend erstellt. Das ist ein sehr grosser Vorteil, denn in einem Umbau muss man nicht zusätzlich einen Liftschacht erstellen. Denn das ist mit erheblichen Kosten verbunden. Zudem sind bei Durchbrüchen für einen nachträglich eingebauten Liftschacht auch eventuelle Sanitär oder Elektroleitungen im Weg. Weitere Möglichkeiten sehe ich bei Hybridbauten. Das sind Gebäude welche die Decken und Treppenhäuser in Beton erstellt werden. Die restlichen Wände, Fassade und Innenausbauten werden in Holz erstellt. Das ist jetzt ein aktuelles Projekt, womit wir uns mit einem Kunden beschäftigen.Was sind die Vorteile von einem Liftschacht in Holz?
Als grösster Pluspunkt würde ich das Gewicht nennen. Denn ein Betonliftschacht ist deutlich schwerer als einer in Holz. Zudem ist die Genauigkeit vom Holzbauer wesentlich höher. Der Baumeister welcher Betonwände stellt, hat höhere Masstoleranzen. Diese tiefen Toleranzen freut natürlich auch den Liftbauer. Ein Liftschacht in Holz kann fix fertig auf die Baustelle transportiert werden und die Einbauzeit ist sehr kurz. Die ganze Vorfertigung vom Liftschacht kann im Holzwerk gemacht werden. Auch ein weiterer Pluspunkt ist es, dass die Vormontage komplett an einem trockenen Ort stattfinden kann. Der Liftbauer hat sehr grosse Freude an einem Liftschacht in Holz, denn auch er sieht folgende Vorteile:- Die hohe Genauigkeit für die Liftmontage
- Die Trockenheit vom Liftschacht. Denn das Dach vom Liftschacht ist meist schon erstellt
- Der Liftbauer kann seine Liftbefestigung ins Holz schrauben. Er benötigt keine Betondübel und die Montage ist viel schneller
- Der Liftbauer kann auf sauber erstellten Liftschacht Podesten arbeiten. Die Arbeitssicherheit ist besser